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Giftiger Bohrschlamm:

Intransparenz und Scheuklappen

01. August 2016 Schleswig-Holsteins grüner Umweltminister Habeck berichtete heute dem Umweltausschuss des Landtags, dass das angekündigte Gutachten zur Prüfung von 100 Standorten potenziell giftigen Öl- und Bohrschlamms aus der Erdölförderung in Schleswig-Holstein erst in einem halben Jahr vorliegen soll. Altbohrungen soll der Gutachter nicht prüfen.

Das Umweltministerium will nach uns vorliegenden Informationen hinter verschlossenen Türen ein Gespräch mit dem Gutachter und den Erdölkonzernen führen. Außerdem wurde ein Erfahrungsaustausch mit dem niedersächsischen Umweltministerium geführt, das schon seit langem systematisch nach giftigem Bohrschlamm auf der Erdölförderung sucht.

Der Abgeordnete Patrick Breyer von der Piratenpartei meint dazu: “Mit Intransparenz und Scheuklappen schützt man unser Wasser nicht! Bis heute werden die potenziell vergifteten Flächen geheim gehalten - selbst wo sie in Trinkwassereinzugsgebieten liegen. Vielfach werden nicht einmal die Eigentümer informiert. Anders als in Niedersachsen wird die Bevölkerung auch nicht aufgerufen, Hinweise auf noch unbekannte Altdeponien zu geben. Und bei den über 1.000 Altbohrungen wird weggesehen.

Umweltminister Habeck verharmlost die Risiken und wiegt die Bürger in falscher Sicherheit. Die Erdöl-Bohrschlämme vergiften unser Wasser jetzt noch nicht, aber das kann sich jederzeit ändern, und dann ist es zu spät. Schadstoffe bahnen sich nach und nach ihren Weg zu unserem Grundwasser, aus dem sich unser Trinkwasser speist. Das giftige Erbe der Ölförderung, die Umweltminister Habeck ernsthaft ‘vergleichsweise umweltverträglich’ nennt, ist bis heute völlig ungeklärt.”


(Presseerklärung der Piraten)