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Erste Kurz-Streiks der Busfahrer

01. April 2017 In Kiel, Lübeck, Neumünster und Flensburg haben am 1. März sowie am 20./21. März Hunderte Busfahrer der kommunalen Verkehrsunternehmen die Arbeit niedergelegt. Allein am 1.März legten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 570 Busfahrer und Werkstatt-Mitarbeiter der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG), des Stadtverkehr Lübeck (SL), von Aktiv Bus Flensburg und SWN Verkehr Neumünster ihre Arbeit nieder. Von dem Warnstreik, der von Beginn der Frühschicht bis 9 Uhr andauerte, waren rund 120.000 Fahrgäste betroffen.

ver.di fordert 145 Euro brutto mehr

Hintergrund der Streikaktivitäten ist die starre Haltung der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen. Diese waren in keiner Weise auf die Forderung von ver.di -  Erhöhung der Entgelte um 145 ? im Volumen bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten - eingegangen. Diese ver.di- Forderung entspricht einer Gehaltserhöhung um etwas mehr als fünf Prozent.

"Die Arbeitgeber haben ein Angebot von 2,2 Prozent vorgelegt - das ist aus Sicht unserer Kolleginnen und Kolleginnen völlig ungenügend", hatte ver.di-Verhandlungsführer Mette im Vorfeld der Streiks erklärt. Die größte Beschäftigtengruppe, die Busfahrer, erhalte für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit zurzeit einen Lohn, der mehr als fünf Euro unterhalb des bundesweiten durchschnittlichen Bruttostundenlohns liege. „Nach internationalen Maßstäben sind viele der Beschäftigten in Verkehrsunternehmen sogenannte ‚Niedriglöhner‘ “, so Mette. „Diese Beschäftigtengruppe braucht allein 3,7 % mehr im Portemonnaie, um die augenblickliche Preissteigerungsrate auszugleichen. Allein schon der ungebremste Anstieg der Mieten trifft diese Beschäftigten hart. Durch Arbeitsverdichtung, Prozessoptimierung bzw. die Anforderungen des Verkehrs wird ihnen ständig mehr abverlangt. Deshalb braucht es den von uns geforderten Ausgleich.“

„In den letzten zwei Wochen haben wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die Tarifverhandlungen besprochen“, so Mette weiter. „Unsere Mitglieder sind empört über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber. Wir bedauern, dass die Fahrgäste durch die Blockadehaltung der Arbeitgeber Unannehmlichkeiten haben werden und informieren deshalb frühzeitig, um den Fahrgästen eine andere Planung zu ermöglichen.“
Die Tarifverhandlungen für die Busfahrer sollen am 23. März in Flensburg weitergehen.


(gst)