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Zukünftiges Kieler Möbel-Kraft-Areal besetzt

01. Juni 2017 Wir, die Wagengruppe Prüner Schlagloch, haben  die Ausgleichsfläche des geplanten Möbel-Kraft-Marktes auf dem Gelände Prüner Schlag besetzt! Ihr findet uns direkt am Hasseldieksdammer Weg.Wir freuen uns über eure Unterstützung! 

 

Wir sind eine selbstverwaltete Gruppe von Menschen, die Freiraum in Kiel schaffen wollen. Wir stellen uns einen Raum für uns und andere vor, in dem sich kreativ, statt passiv mit der Gestaltung unserer Stadt auseinandergesetzt wird. In dem gelebt, statt gewohnt wird. In dem Ideen entstehen und umgesetzt werden können, fernab von Kategorisierungen wie Geschlecht, National- und Religionszugehörigkeit oder finanzieller Mittel. Wir wollen Wagenleben als ökologisch-nachhaltige, alternative und naturnahe Wohnform leben.

Wir haben bewusst dieses Gelände auf den Flächen der ehemaligen Kleingartenanlage Prüner Schlag für unsere Besetzung gewählt. Mit der Baugenehmigung für Möbel Kraft wurde hier eine lebendige Fläche zur Erholung und Selbstverwirklichung zerstört. Wir wollen nicht dabei zusehen wie aus Kiel eine von Möbelmärkten und Spaßbädern dominierte Stadt ohne bezahlbaren und alternativen Wohnraum wird!

Das besetzte Gelände soll deshalb eine Plattform bieten, auf der sich u.a. mit Themen wie Gentrifizierung, Verdrängung und Aufwertung kritisch auseinandergesetzt und Widerstand und Solidarität praktisch werden kann.

Kommt und beteiligt euch! Lasst gemeinsam Projekte und Veranstaltungen entstehen!

Von der Stadt fordern wir, innerstädtischen Freiraum zu ermöglichen, sowie eine grundlegende Anerkennung des Wagenlebens.

Wir werden Freiräume schaffen, um unsere Ideen zu verwirklichen!

Wagenleben - Leben wagen!

Für weitere Infos und Neuigkeiten schaut auf: schlagloch.blogsport.eu

Kreative Freiräume unterstützen!

Die Kieler LINKE begrüßt die friedliche Besetzung auf der ehemaligen Kleingartenanlage Prüner Schlag. "Hier schaffen Menschen für sich und andere einen selbstverwalteten Freiraum und bieten gleichzeitig die Gelegenheit, alternative und kreative Ideen zum Leben in der Stadt frei zu denken und zu erproben. Das ist in meinen Augen eine Bereicherung für Kiel und eine tolle Plattform, zum Beispiel für eine wirkliche Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in eine Debatte darüber, wie wir uns die zukünftige Stadtgestaltung vorstellen!", so Stefan Rudau, Mitglied der Fraktion DIE LINKE in der Kieler Ratsversammlung.

Bezahlbarer Wohnraum ist in Kiel immer schwerer zu finden und Wohnen wird hier so für immer mehr Menschen zu einem nur unter schweren Opfern erschwinglichen Luxusgut. Die Naherholungsflächen werden immer seltener und kleiner und die Innenstadtverdichtung nimmt stetig zu. Gleichzeitig findet eine zunehmende Entsolidarisierung in der Gesellschaft und ein Erstarken von rechtspopulistischen Organisationen wie der AfD statt. In einer solchen Situation ist eine Aktion wie die Besetzung durch die "Wagengruppe Prüner Schlagloch" gleich doppelt willkommen.

"Hier wird auf kreative und konkrete Art die zunehmende Wohnungsnot, das stetige Verschwinden innerstädtischen Grüns und die damit schwindenden Lebensqualität thematisiert und diesen Problemen ein alternativer Entwurf entgegengesetzt. Gleichzeitig kann hier ein solidarisches Miteinander ganz praktisch beobachtet und erfahren werden. Kiel braucht solche Freiräume und sollte sich als Stadt für deren Erhalt einsetzen!", so Florian Jansen, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE.Kiel.

Mit Blick auf eine mögliche Räumung ergänzt Ratsherr Rudau: "Es gibt in meinen Augen keinen Grund, warum man die Besetzer*innen von der Fläche vertreiben sollte. Hier stören sie derzeit niemanden und richten auch keinerlei Schäden an. Und falls Möbel Kraft irgendwann in der Zukunft tatsächlich mit dem Bau eines Möbelmarktes auf diesem Gelände beginnen will und, anders als ursprünglich zugesagt, dafür die gesamte Fläche benötigen, ist die Stadt meiner Meinung nach gefordert, gemeinsam mit den Menschen der Wagengruppe eine andere geeignete Fläche zu finden. Vorsorglich sollte die Stadt möglichst bald auf die Besetzer*innen zugehen und entsprechende Gespräche anbieten."


(Pressemitteilung der Linkspartei)