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Gewerkschaftsticker

01. Januar 2018 Erwerbslose: „Wir wollen für unsere jungen Leute Bedingungen schaffen, unter denen sie in Zukunft menschenwürdig leben können, Existenz sichernd leben können und auch für ihre Kinder eine Existenz aufbauen und erhalten können.“ Die Rostockerin Marikka Kurzenberg ist erwerbslos, schon seit 1990. Seitdem hat die ausgebildete Rinderzüchterin – heute heißt der Beruf Tierwirtin – keine Arbeit mehr gefunden. Was sie aber sehr schnell fand, waren Aufgaben für sich, und zwar in der Gewerkschaft, denn die ist nicht nur für Menschen in Lohn und Brot da. Bei ver.di ist Marikka Kurzenberg in der Erwerbslosenarbeit aktiv. Als Vorsitzende des Erwerbslosenausschusses im Bezirk Rostock, aber auch auf der Landesbezirks- und Bundesebene. ver.di informiert und berät Erwerbslose in allen Bundesländern, zum Beispiel zu den Regelungen der Arbeits- und Sozialgesetze, über die Rechtslage bei Ein-Euro-Jobs oder Sanktionen, die von Jobcentern verhängt werden. (verdi)

Tarifrunde IG Metall. Die IG Metall weckt völlig falsche Erwartungen, die sie nicht erfüllen kann. Die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung ist eine Kopfgeburt. Die Beschäftigten selbst wollen Flexibilität - nach oben und nach unten! Darüber sprechen wir gerne. Aber kürzere Arbeitszeiten bei Lohnausgleich: Das ist eine Stilllegeprämie für Fachkräfte, die zu einer flächendeckenden 28-Stunden-Woche führen würde. Dem können wir nicht zustimmen. Wer kürzer treten will, kann dies auch heute schon tun, aber natürlich ohne Lohnausgleich. Mehr Geld fürs Nichtstun wird es mit uns nicht geben! ME Gesamtmetall Präsident Dr. Rainer Dulger

Mehr Geld fürs Nichtstun ist offensichtlich nur Privileg seiner Aktionäre. (hg)

Rente: Frauen bekommen nur die Hälfte. Weniger Arbeitszeit, weniger Einkommen, weniger Rente Im Alter haben Frauen das Nachsehen: Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass sie nicht einmal halb so viel Rente bekommen wie Männer. Höchste Zeit also, den Sinkflug der Rente zu stoppen, sagt DGB-Vize Elke Hannack: „Altersvorsorge muss auch für Frauen existenzsichernd sein - das sollte sich die Politik hinter die Ohren schreiben.“ (DGB)

Befristete Jobs sind ein Massenphänomen: 2,8 Millionen Menschen in Deutschland haben nur einen befristeten Arbeitsvertrag - das sind über eine Million mehr als noch vor 20 Jahren. Ein Trend, der für die Beschäftigten nur Nachteile bringt: „Sie sind im permanenten Wartestand und mucken nicht auf aus Angst, einen möglichen Anschlussvertrag zu gefährden“, kritisiert DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. (DGB)

Hannack: Brauchen mehr betriebliche Ausbildung. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat die finale Ausbildungsmarktbilanz für 2017 vorgelegt. Dazu sagte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende. „Eine Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt ist leider nicht in Sichtweite, die Herausforderungen bleiben groß. Denn auch wenn es im dritten Jahr in Folge gelungen ist, einen weiteren Sinkflug bei den Ausbildungsverträgen zu stoppen – die Zahl der Verträge stieg sogar leicht um 0,6 Prozent –; dennoch suchten noch über 80.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz, obwohl sie von der Bundesagentur für Arbeit (BA) als ausbildungsreif eingestuft wurden. Ihnen standen nur 48.937 offene Plätze gegenüber. Vor allem jungen Hauptschülern gelingt immer seltener der direkte Sprung von der Schule in Ausbildung. (DGB)

Tarifticker:

Amazon-Beschäftigte kämpfen weiter für Tarifvertrag. Nicht nur zu Weihnachten wünschen sich die Beschäftigten des Online-Versandhändlers Amazon einen Tarifvertrag. Sie kämpfen in der Vorweihnachtszeit immer wieder mit Streiks an den verschiedenen Standorten. So zum Beispiel in dieser Woche im nordrhein-westfälischen Rheinberg und Werne.

Warnstreiks in Baden-Württembergs Metall- und Elektroindustrie: In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie wird es im Januar 2018 zu Warnstreiks kommen. „Die Arbeitgeber bieten viel zu wenig Geld und weigern sich weiterhin, unsere Forderungen zur Arbeitszeit zu diskutieren. Darauf werden die Beschäftigten ab 8. Januar mit Warnstreiks antworten“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger nach der zweiten Verhandlung in Ludwigsburg.

TG Energie: Tarifkommission stellt sich auf. Die Tarifkommission der Gewerkschaft IG BCE hat am 12. Dezember die Forderungen für die Tarifrunde 2018 in den Unternehmen der TG Energie, zu denen u. a. E.ON und TenneT gehören, vorbereitet. Am 17. Januar will die Tarifkommission diese Forderungen zusammenfassen, um dann am 22. Januar in die Tarifverhandlungen zu starten.

Holz- und Kunststoff: Erste Verhandlungen ergebnislos. Die Tarifrunde für die Holz- und Kunststoffindustrie endete nach ersten Gesprächen in Bayern und Rheinland-Pfalz ergebnislos. Die IG Metall fordert ein Einkommensplus von sechs Prozent für 12 Monate. Auszubildende sollen überproportional profitieren, damit die Branche für junge Menschen attraktiver wird.

Reinigungskräfte am Flughafen Düsseldorf streiken: Ausstand am Airport: Mitten im Weihnachtsverkehr kommt es zu Streiks am Düsseldorfer Flughafen. Damit wollen die Reinigungskräfte am Terminal C ihren Arbeitgeber, die Klüh Cleaning GmbH, zum Abschluss eines Sozialtarifvertrags zwingen. In einer Urabstimmung sprachen sich 97,4 Prozent der Beschäftigten für den Arbeitskampf aus.

Volkswagen: Kein Entgegenkommen der Arbeitgeber. Die erste Verhandlungsrunde für die rund 130.000 Beschäftigten der Volkswagen AG endete am 11. Dezember ohne Ergebnis. Der Konzern kam den Forderungen der IG Metall mit Verweis auf Renditeziele und Sondereffekte nicht entgegen. Die IG Metall fordert unter anderem eine Entgelterhöhung von sechs Prozent für zwölf Monate. Die Verhandlungen werden am 11. Januar 2018 fortgesetzt. 

ver.di: Streik in Adler Modemärkten. In 16 Adler Modemärkten wurde am 9. und 10. Dezember gestreikt. Mit den Arbeitsniederlegungen im Weihnachtsgeschäft reagierte die Gewerkschaft ver.di auf die monatelange Weigerung des Unternehmens, die regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels anzuerkennen. Die Adler-Geschäftsführung hatte 2016 alle gültigen Tarifverträge für die Beschäftigten in den rund 150 Modemärkten gekündigt.

vlexx: EVG fordert 7 Prozent und das EVG-Wahlmodell. Am 7. Dezember war für die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Verhandlungsauftakt mit dem im Südwesten Deutschlands ansässigen Eisenbahnverkehrsunternehmen vlexx GmbH. Vlexx signalisierte zu allen vorgelegten Forderungen Gesprächsbereitschaft. Um der EVG ein umfassendes Angebot vorzulegen, wurden die Verhandlungen auf den 14. Februar 2018 vertagt.  

Lufthansa: Zweite Runde der Tarifverhandlungen ergebnislos. Die Lufthansa hat 2017 ein Rekordergebnis erzielt. Doch für die Beschäftigten soll davon nichts übrig bleiben. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 33.000 Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group (LSG), der Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und ver.di-Mitglieder in der Kabine blieb ohne Ergebnis. (DGB Tarifticker)

Zusammengestellt von hg