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Tarifstreit endgültig beendet

01. Dezember 2015 Der lange Tarifstreit bei den Kita-ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen ist beendet. Nach Mitteilung der Gewerkschaften stimmten 57,2 Prozent der ver.di-Mitglieder der Ende September erzielten Einigung mit den kommunalen Arbeitgebern zu. Bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) votierten 72 Prozent der Mitglieder für die Annahme des Ergebnisses. Damit kann die Tariferhöhung rückwirkend zum 1. Juli 2015 in Kraft treten.

„Damit wird ein erster Schritt in Richtung Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe erzielt,“ erklärt Wolfgang Pieper, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Mit dem Tarifergebnis werden vor allem jüngere Erzieherinnen und Erzieher in den unteren Erfahrungsstufen besser gestellt als zuvor. In der erzieherischen Regeltätigkeit erhalten Vollzeitbeschäftigte zwischen 93 und 138 Euro mehr pro Monat. Zusätzlich gibt es nun auch Verbesserungen für Sozialarbeiter-innen und Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialdienst (S 14), die vom Schlichtungsergebnis nicht profitiert hätten. Sie erhalten nun zwischen 30 und 80 Euro monatlich mehr. Wie in der Schlichtungsempfehlung vorgesehen, profitieren auch die Leitungen von Kindertagesstätten und Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Kinderpflegerinnen.

Zur Aufwertung gehörten nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch gute Bedingungen, um die Qualität der frühkindlichen Bildung zu verbessern.

„Die Politik ist jetzt aufgefordert, nicht nur von der Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes zu reden, sondern auch die Verbesserungen zu schaffen, mit denen die Bedingungen in den Einrichtungen verbessert werden“, betonte Pieper. Das sei auch insbesondere im Hinblick auf Flüchtlingskinder und Jugendliche dringend notwendig. Dazu gehörten vor allem zusätzliche Investitionenin Personal- und Sachmittel.

Ein Streik der Kita-Erzieherinnen hatte sich im Frühjahr über vier Wochen hingezogen. Ein Schlichterspruch war im Sommer von den ver.di-Mitgliedern abgelehnt worden. Verhandelt wurde für rund 220.000 Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Kinderpfleger und Mitarbeiter der Behindertenhilfe.

(ver.di/gst, Nov. 2015)