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Zur Erinnerung - Shahin Charmi zum Iltisbunker:
Die Kunst ist die einzige Wahrheit, die uns bleibt
(Bild: Peter Werner, Kieler Arbeiterfotografen)
Nach meiner Bezugnahme auf die erneute Anfrage der Stadt Kiel im April 2019, das durch die unermüdlichen Bemühungen der „Initiative zur Erhaltung des Bunkerbildes“ seit November 2018 unter Denkmalschutz gestellte Werk „Revolution und Krieg" wiederherzustellen, und der neu aufgenommenen Bemühungen der Mitarbeiter des Kulturdezernat Kiel (wie mir scheint mit neuer Besatzung und aufrichtigem Wollen und in Professionalität) dies zu realisieren, bin ich nun nach reichlicher Überlegung und in Anbetracht der politischen Entwicklungen zu dem Entschluss gekommen, aus folgenden Gründen die Wiederherstellung des Werkes abzulehnen.
Aufgrund der zunehmend kriegerischen Haltung in der Politik der westlichen Wertegemeinschaft, USA, EU und NATO, die durch ihr desaströses Vorgehen besonders im Nahen und Mittleren Osten hunderttausende toter Zivilisten und Millionen Flüchtende zwecks ihrer eigenen geopolitischen, ökonomischen, rohstoffsichernden und militärischen Vormachtinteressen zu verantworten haben, aufgrund der ausbeuterischen Handelsabkommen sowie Wirtschaftssanktionen mit der Wucht von Massenvernichtungswaffen, begleitet von völkerrechtswidrigen Angriffskriegen und Kriegsverbrechen, Waffenexporten in Krisenregionen, für all diese neoimperialen Handlungen sind die westlichen Staaten, sowie die Bundesrepublik Deutschland, verantwortlich. Sie alle sind verantwortlich für die Vernichtung der Lebensgrundlagen, für die Ausbeutung, Armut, Folter, Tod und die Ausrottung zahlreicher Kulturen und den Zerfall souveräner Staaten.
Deutschlands Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebiete an Diktaturen wie Saudi-Arabien - bekanntlich die Wiege sämtlicher islamistisch-terroristischer Gruppen, die von Saudi-Arabiens wahhabitischen Regime finanziert werden - sowie die Lieferungen der in Kiel produzierten U-Boote für die atomare Bewaffnung nach Israel, tragen nicht zur Friedenssicherung bei, sondern treiben Deutschland in eine neue Schuld. Ebenso die Koordination der Drohnenangriffe - einem Mord-Programm, das über Ramstein abgewickelt wird, ist einer der verheerendsten Antriebe der Destabilisierung ganzer Regionen.
Die mit überwältigender Mehrheit verabschiedete Resolution im Deutschen Bundestag, mit der die BDS-Bewegung - welche die Einhaltung von Menschen- und Völkerrecht in Israel fordern - im allgemeinen Verständnis als „antisemitisch“ gebrandmarkt hat, unterstütz damit eine rechts-religiöse Regierung, die die Palästinenser und andere Minderheiten per Gesetzt skrupellos diskriminiert, den Siedlungskolonialismus unentwegt vorantreibt, nach Belieben Palästinesergebiete bombardiert, palästinensische Kinder in Internierungslager und Gefängnisse steckt und aus Gaza ein KZ-ähnliches Lager geschaffen hat, sowie die Expansionspläne durch die Besatzung von Regionen in den Nachbarstaaten wie die syrischen Golanhöhen unablässig weiterführt.
Die stetig wachsende Rüstungsindustrie in den zahlreichen Betrieben in SH sowie der Ostuferhafen in Gaarden, nur wenige Kilometer entfernt vom Iltisbunker, Hauptumschlagplatz für Waffen der NATO an die russische Grenze offenbaren bedauerlicherweise ebenso die innewohnende Entwicklung und Interessen der schleswig-holsteinischen Politik, die nicht zu einer spannungslindernden Lage beitragen sondern die Kriegsgefahr erhöhen.
Während die kriegstreibenden Güter von Schleswig-Holstein an das ultrakonservative Königreich der Saudis gehen, wo Frauen Bürger zweiter Klasse sind, die Symbolfigur Rosa Luxemburg am Iltisbunker zu porträtieren, die für ihren Einsatz für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Frauenrechte ihr Leben geben hat, würde an Heuchelei grenzen. Die Reichspogromnacht 1938 im Gemälde steht in unheilvollem Widerspruch zu der Rückratlosigkeit und Unterwürfigkeit Deutschlands gegenüber Israel, angesichts der dort stattfindenden Pogrome an den Palästinensern, sei es durch die emotionale Erpressung der Israel-Lobby oder aus Überzeugung, Israel in seinen Kriegsverbrechen und völkerrechtswidrigen Handlungen zu unterstützen.
Bedauerlicherweise widerspricht all dies den Idealen und der antimilitaristischen Botschaft des Bildes „Revolution und Krieg“ und dem Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand und weist auf die Unbelehrbarkeit der politischen Systeme hin, die nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges bis heute mehr als 200 Kriege und Konflikte geführt und Verursacht haben und heute dabei sind, weitere Kriege vorzubereiten. Angesichts der geschilderten Umstände und umfangreichen Verletzungen der Menschenrechte sowie Missachtung der Würde des Menschen kann ich als Künstler und Pazifist mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dieses Werk wiederherzustellen und erkläre den Zerfall des Werkes als stellvertretend für den fortschreitenden Zerfall der menschlichen und demokratischen Werte.
Wenn die Politik versagt und völkerrechtswidrige Angriffskriege als „alternativlos“ bezeichnet werden, die Medien manipulativ in diesem Sinne wirken und das journalistische Gewissen verloren scheint, ist die Kunst die einzige Wahrheit, die uns bleibt.
Shahin Charmi, 23.09.2019
(Quelle: http://www.iltisbunker.de/index.html)
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Einladung ins Kulturforum Kiel
DIE STIMME DES ANDEREN GESCHLECHTS
Auftakt der landesweiten Veranstaltungsreihe
Frauen haben das Wort. Ihre Sichtweisen ergeben sich aus ihren Erfahrungen im Jemen, in Afghanistan, Syrien, Iran und Eritrea. Heute erheben sie ihre Stimme und erzählen ihre Geschichte. Sie vertreten auch die Frauen, die in den Herkunftsländern kämpfen oder etwas voranbringen und bisher nicht gehört wurden. Sie stehen hier nicht nur als das „andere Geschlecht“, sondern sie werden gleichberechtigt und als Frauen gehört. In ihren Beiträgen werden wichtige Aspekte von Frausein wie Frauenrechte, Geschlechterrollen und die Geschichte des Feminismus in ihren Herkunftsländern thematisiert. Bei unserer Auftaktveranstaltung liegt
der Schwerpunkt auf aktuellen Entwicklungen in ihren ursprünglichen Heimatländern.
An diesem Abend erleben Sie Ungehörtes:
denn Sie sind dabei, wenn verbotene Lieder gesungen oder zensierte Texte vorgetragen werden.
Die Sängerin und Songwriterin
Faravaz Farvardin
bildet den Rahmen für die Lesungen und Beiträge mit ihrer Musik.
Mittwoch 21.10.2020
im Kulturforum
Andreas-Gayk-Straße 31
24103 Kiel
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt frei!
Ein Projekt der ZBBS e.V.
Um Voranmeldung wird gebeten. Kulturforum Telefon: 0431/9013400
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WER RETTET WEN? RELOADED
Ein Film von unten von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2020, 79 Minuten
Freitag, den 18.09.2020 um 19.30 Uhr, Hansa48
Veranstalter: griechenlandsolidaritätskomitee kiel
Siehe auch den Kommentar auch der LinX
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U-Boot-Erfinder an der Hörn:
Mit der Wilhelm-Bauer-Büste Werbung für heimtückische Waffen
Die Stadt Kiel und der Ortsbeirat Gaarden hat am 31.3.2020 die Bronzebüste des Erbauers des ersten U-Bootes in Kiel am Hörnufer südlich des Museumshafens Kiel aufgebaut. Das erste deutsche U-Boot versank gleich auf seiner Probefahrt am 1.2.1851 in der Kieler Förde und erst 1887 wurde der „Brandtaucher“ geborgen.
Die Stadt Kiel schreibt in einer Pressemitteilung: „Im vergangenen Jahr hatte sich ein Kreis von Engagierten um den Kieler Historiker Prof. Dr. Peter Wulf dafür eingesetzt, die Büste wieder aufzustellen. Der renommierte Bildhauer Manfred Sihle-Wissel hat mit Unterstützung durch das Kulturdezernat jetzt einen vorhandenen Amboss genutzt und sein Kunstwerk erneuert. Der Amboss befand sich im städtischen Besitz und stand in der Nähe des Schifffahrtsmuseums. Gemeinsam mit dem Bildhauer, dem Ortsbeirat Gaarden und dem Kieler Kunstbeirat, der die Wiederaufstellung finanziert hat, wurde zudem ein neuer Standort an der Hörn für das Kunstwerk gefunden. In Nachbarschaft des Neubaus der Investitionsbank SH und des Theaterschiffs steht nun seit dem 31. März weithin sichtbar die tonnenschwere Büste.“
Die Büste steht direkt am sogenannten Germaniahafen (benannt nach der ersten deutschen Kriegswerft), direkt an der Stelle, wo nach dem 2. Weltkrieg die ersten U-Boote von HDW-Gaarden gebaut wurden. Unter anderem auch für das faschistische Regime in Chile, nach dem dort der blutige Putsch gegen die sozialistische Regierung von Alliende stattgefunden hatte.
Damit nicht genug. Mittlerweile werden von der ehemaligen HDW-Werft, jetzt unter dem Namen Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) modernste U-Boote gebaut, die mit Brennstoffzellen-Antrieb wochenlang unentdeckt die Weltmeere durchtauchen können, um angeblich sicherheitspolitisch relevante geheime Informationen zu sammeln. Wichtige Verkehrswege können gesichert oder auch bedroht werden. Im Kriegseinsatz können sie über die Geräuscheortung den richtigen Feind ausspähen und mit Torpedos vernichten. Neuerdings werden sie auch von anderen Ländern, wie z. B. Israel mit Atomraketen nachgerüstet. Diese U-Boote werden problemlos auch an Länder geliefert, die in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt sind, wie z. B. Türkei und Ägypten. An Letzteres wurde am 9.4.2020 das dritte U-Boot übergeben. Die Baugenehmigung für die U-Boote erteilte 2014/25 das Bundeswirtschaftsministerium unter der Führung von Sigmar Gabriel (SPD). So ein U-Boot kostet denn locker mal 400-500 Mio. Euro. Ägypten liegt mit der Exportbilanz aktuell mit 800 Mio. Euro knapp hinter Ungarn. Aber das ist ja fast nichts im Vergleich zu den vom Bundessicherheitsrat im Jahre 2019 genehmigten Rüstungsexporten im Wert von 7,95 Mrd. Euro. Die Rüstungskonzerne verdienen in Kiel außerordentlich gut, zahlen ihre Steuern größtenteils woanders und weil das Geschäft so profitabel ist, dürfen die Arbeiter auch bei Corona arbeiten.
Einige SPD- und Grünen-Politiker reden manchmal von Konversion (sprich Umwandlung in zivile Produktion). Aber da lachen nur noch die Möwen. „Ohne Export wäre die wehrtechnische Industrie in Schleswig-Holstein nicht überlebensfähig.“ sagt der Vorsitzende des Unternehmer-Arbeitskreises Wehrtechnik mit 30 Unternehmen und 6.400 Arbeitern. Eine traurige Wirtschaftsform, die nur noch durch Krieg und Mord am Leben zu erhalten ist. Corona hat uns mal kurz gezeigt, dass es Wichtigeres gibt und dass es mit Krieg und Waffen keine Lösung gibt.
Diese Büste am Germaniahafen macht nun unverschämte Werbung für die Produktion zum (heimtückischen) Töten. Nicht nur für die Traditionsschiffe im Museumshafen ist das eine Provokation. Niemand wurde gefragt, ob das Denkmal gewünscht ist. Auf die Beschilderung durch die Stadt Kiel dürfen wir gespannt sein. (uws) (Bild oben: Manfred Sihle-Wissel an der Wilhelm-Bauer-Büste am Germaniahafen. Foto: LH-Kiel, Imke Schroeder)
Bild: Im Ersten Weltkrieg kaperte das deutsche U-Boot U54 u.a. das Norwegische Segelschiff "Ocean" und versenkte es am 31.7.1917
LETZTE MELDUNG:
Das Nato-Manöver BALTOPS soll trotz der Corona-Krise vom 6.-19. Juni 2020 in der Ostsee stattfinden. Versorgungshäfen sind die Marinestützpunkte in Kiel und Eckernförde.
Aus 18 Nationen werden wieder 50 Schiffe mit ca. 8000 Soldaten erwartet. USA und NATO wollen ihre Stärke gegenüber Russland zeigen, die angeblich seit März vor der dänischen und deutschen Küste mit Aufklärungsschiffen agieren.
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