Anni-Wadle-Weg:
Kiel ehrt Widerstandskämpferin gegen den Faschismus
Bruno Levtzow, Heiner Wadle
Am 28. September wurde der Anni-Wadle-Weg in Kiel-Gaarden eingeweiht. Den Mitgliedern des Gaardener Ortsbeirats ist für ihre Initiative und ihre Beharrlichkeit zu danken, durch die Anni Wadles Name nun zum Kieler Stadtbild gehört.Bruno Levtzow als Ortsbeiratsvorsitzender hat sehr freundlich und anerkennend über Anni und ihren Mann Hein Wadle gesprochen, Christel Pieper (Kreisvorsitzende der VVN/BdA Kiel) und Dr. Heiner Wadle, der Sohn von Anni und Hein, haben das Notwendige sehr gut vorgetragen. Besonders berührt hat mich Heiners Bericht, dass Anni für seinen Vater ein Vorbild gewesen ist - weil sie in Nazi-Haft der Folter widerstanden hat. Und dass Hein Wadle nach seiner Verhaftung, die auf Aussagen anderer Genossen zurückzuführen war, die der Folter nicht standgehalten hatten - "niemandem kann man deswegen einen Vorwurf machen" - diesem Vorbild getreu ebenso standhaft geblieben ist; auch von ihm haben die Nazis keine weiteren Namen erfahren, "die anderen Genossen waren geschützt". Eine so schlichte Schilderung eines so besonderen Verhaltens von Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens ihren Kindern und uns allen das Leben in einer Welt ohne Faschismus und Krieg ermöglichen wollten, hat mich die mit dem Gedenken an sie verbundene Verpflichtung besonders fühlen lassen.
Internationaler Frauentag:
Erinnerung an die Anfänge der proletarischen Frauenbewegung
Helene Grünig
01. April 2018 Auf einen Stadtteilrundgang durch Gaarden erinnerte der Umweltbildungsverein "Geo step by step" am 8. März am Beispiel von Helene Grünig (1871-1965) an Kieler Frauen im Ersten Weltkrieg und nach der Novemberrevolution. Eva Börnig und Sabine Maus, beide Urenkelinnen von Helene Grünig, zeichneten eindrucksvoll das Bild des proletarischen Lebens ihrer Urgroßmutter, die seit den 90er Jahren des 19.Jahrhunderts mit ihrer Familie in Gaarden lebte.
Chronist der roten Matrosen - Zum 125. Geburtstag Theodor Plieviers
Er hat in zwei Romanen, die Anfang der 30er Jahre im Malik-Verlag erschienen sind, den roten Matrosen ein literarisches Denkmal gesetzt.: „Des Kaisers Kulis“ (Köbis und Reichpietsch gewidmet) und „Der Kaiser ging, die Generäle blieben“. Plievier, am 17.2.1892 im Berliner Arbeiterviertel Wedding in einer Proletarierfamilie geboren, begab sich 16jährig auf Wanderschaft durch Europa, fuhr als Matrose nach Australien und Südamerika.
Extern ! kommunisten.de
http://kommunisten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6536
Marktgemeinde Waldthurn ehrte Hans Beimler
Georg Weber – Arzt, Revolutionär und Briefpartner von Marx
Kiels erster Kommunist
“Um unsern Zustand zu vermenschlichen, ist es vor allem nöthig, daß wir den wirklichen, ganzen Menschen als berechtigt anerkennen. Sein Bedürfniß gibt den Werth.“ Georg Weber (1844)
2016 jährt sich der 200. Geburtstag und 125. Todestag des Kieler Arztes Georg Weber, Kommunist, gendfreund und Briefpartners von Marx: Am 9.4.1816 in Kiel geboren und dort am 8.12.1891 gestorben. „Deutscher Arzt, Mitarbeiter der Pariser Zeitung 'Vorwärts!', wirkte 1846 aus Kiel für das Kommunistische Korrespondenzkomitee; Teilnehmer der Revolution 1848/49 und am Krieg in Schleswig-Holstein gegen Dänemark; emigrierte 1851 in die USA, kehrte 1861 nach Kiel zurück; reund von Marx.“ (1) Soweit die kurze Information in der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA). nd auch in einer Dissertation des Pathologischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität Kiel aus dem Jahre 1960 über die Kieler Arzt- und Gelehrtenfamilie Weber wird Georg Weber eher beiläufig gewürdigt. Über sein politisches Engagement heißt es dort lediglich, dass er 1848 in der schleswig-holsteinischen Armee kämpfte und diese 1851 verließ und nach Amerika ging, da er „politisch sehr 'freisinnig'“ war.(2)
Kiel-Gaarden und die Kommunist*innen:
Straßenbenennung nach Anni Wadle
Anni Wadle 1943 (Foto: Familienbesitz) Geboren am 18. Juli 1909 in Itzehoe
01. Dezember 2015 Antifaschist*innen, Kommunist*innen und andere Linke haben sich erstaunt die Augen gerieben: am 13.11.2015 wird in der einzigen Tageszeitung Kiels über den Antrag des SPD-Ortsbeirats berichtet, eine Straße nach der Kommunistin Anni Wadle zu benennen. Straßenbenennungen gehen oft politische Debatten voraus. In Erinnerung ist noch der jahrelange Kampf der oben genannten Kräfte für eine Ehrung von Ernst Busch, die endlich mit dem „Ernst Busch Platz“ am Germaniahafen 2010 durchgesetzt wurde.
Liquidierung des antifaschistischen Widerstands
in Deutschland
Einer der Totgeschwiegenen ist der Rotsportler und KPD-RGOler Wilhelm Pfannmüller, der noch bis Mitte 1933 in Hessen als Bahn-Gleibauarbeiter Flugblätter mit der Aufforderung zum Sturz der Faschistschen Diktatur verteilte. Das Bild zeigt ihn nach seiner Verschleppung in das Emsland KZ “Börgermoor, wo er zusammen mit dem SPD-EiserneFront Oragnisator Carlo Mierendorf und Anderen den Widerstand im Lager der “Moorsoldaten” organisierte. Heute weigert sich der Gründauer Magistrat ein Volkshaus, eine Straße nach diesem Widerstandskämpfer und Nachkriegsbügermeister des Dorfes Mittel-Gündau zu benennen.