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Bundesweite Streiks bei Versicherungsunternehmen

Berlin, 17.06.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat mehrere Tausend Beschäftigte in Versicherungsunternehmen bundesweit zu Streiks aufgerufen. Den Auftakt bilden am Montag, dem 20. Juni Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hamburg und Leipzig. Die Streiks werden in den darauf folgenden Tagen in weiteren Bundesländern fortgesetzt.
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"Dieser Streik wurde von den  Arbeitgebern provoziert, die Vorbedingungen an die Gehaltsverhandlungen knüpfen", kritisiert ver.di-Verhandlungsführerin Beate Mensch. "Diese Vorbedingungen beinhalten Verschlechterungen für die Beschäftigten, die den Manteltarif betreffen. Eine solche Forderung ist völlig indiskutabel."
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Die bisherigen drei Verhandlungsrunden für die rund 175.000 Beschäftigten der Branche waren am 31. Mai an den Vorbedingungen des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen (AGV) gescheitert. Die Arbeitgeber hatten zunächst  unter anderem die Streichung der arbeitsfreien Tage Heiligabend und Silvester, die Ausweitung von Samstagsarbeit sowie die Herausnahme der übertariflich bezahlten Beschäftigten aus dem Manteltarifvertrag gefordert. Nach wie vor machen sie einen Gehaltsabschluss von der Ausweitung befristeter Beschäftigung sowie der Ausdehnung der unteren Lohngruppen und der Variabilisierung der Sonderzahlungen abhängig.

"Die Versicherungsarbeitgeber wollen mit der Ausdehnungsmöglichkeit der befristeten Beschäftigung die Belegschaften spalten - prekäre Beschäftigung weiter fördern, das Tarifniveau senken und somit die Arbeitsbedingungen in der Branche nachhaltig verschlechtern", betonte die Gewerkschafterin. ver.di fordert dagegen eine Anhebung der Gehälter um sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro. "Die Beschäftigten haben zu der guten Situation der Versicherungsbranche beigetragen, sie müssen jetzt auch an diesen Gewinnen beteiligt werden", betonte Beate Mensch. Zudem brauche die Versicherungswirtschaft mehr Auszubildende und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten.

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