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DKP-Diskussionsveranstaltung:

100 Jahre nach der Novemberrevolution

Im Kulturzentrum Hansa48 bewerteten 4 Podiumsgäste: Uli Schippels (Partei die Linke), Frank Thurow (Interventionalistische Linke), Dietrich Lohse (DKP), Benno Stahn (Friedensforum) die damaligen Ereignisse jeweils aus ihrer Sicht und diskutierten mit dem Publikum.

20.10.2018. Im fast voll besetzten Saal in des Kulturzentrums Hansa48 bewerteten die 4 Podiumsgäste Uli Schippels (Partei die Linke), Frank Thurow (Interventionalistische Linke), Dietrich Lohse (DKP), Benno Stahn (Friedensforum) die damaligen Ereignisse jeweils aus ihrer Sicht und diskutierten mit dem Publikum. Ein schriftlich eingereichter Beitrag von Stefanie Schmoliner (IGM Kiel) fasst die Lehren aus der Novemberrevolution aus ihrer Sicht zusammen:

„Matrosenaufstand – und was wir heute daraus lernen:

• Sich nicht mit den Gegebenheiten zufrieden geben

• Für ein besseres Leben kämpfen

• Grenzenlos solidarisch sein“

Bei der Bewertung waren sich alle einig, dass es sich unbestreitbar um eine Revolution handelte, während die Meinungen über die Gewichtung der Erfolge auseinander gingen: Benno Stahn hob hervor, dass die Beendigung des Krieges entscheidend war, Uli Schippels und Frank Thurow stellten die Emanzipation der Arbeiterklasse, Abdankung des Kaisers und Entmachtung der Generäle in den Vordergrund. Dietrich Lohse betonte die Bedeutung der drei Säulen der Macht: Monarchie, Militär und Kapital, die durch die Revolution aus der Verankerung gerissen wurden, wie es das Kieler Revolutions Denkmal „WIK“ symbolisiert. So ist auch die Gründung der KPD eine konsequente Entwicklung, nachdem die SPD schon vor dem 1. Weltkrieg den Charakter einer sozialistischen Partei eingebüßt hatte.

Dietrich machte aber auch deutlich, dass Militarismus und Kapital sehr bald wieder erstarkten, nur die Monarchie wurde beseitigt.

Aus dem Publikum kamen neben Nachfragen an das Podium auch vielfältige substanzielle Ergänzungen zur sehr solidarisch geführten Diskussion.

Handlungsaufträge sind neben den schon von Stefanie S. genannten Lehren der Kampf gegen die geplanten Aufrüstungen, die drohende Kriegsgefahr, der weiteren Spaltung der Gesellschaft durch Sozialabbau die Mobilisierung gegen Rassismus und Faschismus. Dietrich hebt noch die Aufgaben der Gewerkschaften hervor, auch politische Streiks in Erwägung zu ziehen. Mitunter reichen Aufrufe und Kundgebungen nicht.

Wenn auch in einigen Punkten etwas unterschiedliche Einschätzungen deutlich wurden, so ist es doch wichtig, dass in Kiel unterschiedliche Linke gemeinsam über das Thema „Revolution“ und „Kampf“ gegen Kriege und Faschismus“ diskutiert haben. Dieses sollte fortgesetzt werden.

Die in der Veranstaltung herausgearbeiteten Gemeinsamkeiten der „Linkskräfte“ müssen sich mehr als bisher in der Praxis beweisen. Die politische Linke muss die Kraft entwickeln, den vom Kapitalismus gedemütigten und enttäuschten Menschen den wirklichen Gegner zu weisen und den Kampf gegen ihn zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Geflüchteten und in internationaler Solidarität mit den ausgebeuteten Menschen in aller Welt.

Als nächste gemeinsame Aktion wurde die Beteiligung an der „Seebrücke“-Demonstration am 22.10.2018 als gemeinsame Aktion verabredet.

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Der Tag klang ab 20 Uhr aus mit einem Rückblick auf die revolutionäre Geschichte in Deutschland in Zitaten und Liedern, zusammengestellt und gestaltet von Erich Schaffner und Georg Klemp. Erich Schaffner nahm sich noch einmal die historische Rolle der SPD vor und ließ dazu u.a. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Tuchholsky, Minna Fasshauer aus Braunschweig zu Wort kommen. Das Wort „Verrat“ wurde am Ende gemildert durch den Anspruch, auch auf die SPD zuzugehen, vor allem, wenn es darum geht, den wieder erstarkenden Faschismus gemeinsam zu bekämpfen. Gemeinsam erklang die „Internationale“ in dem nun wirklich „ausverkauften“ Saal.

Eva Börnig, DKP Kiel