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Aufruf zu weltweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Faschismus am 16. März 2019 anlässlich
des Internationalen Tages gegen Rassismus
01. März 2019 Wir rufen auf in einer Zeit, in der auf internationaler Ebene Rassismus und die extreme Rechte wachsen. Rechtsextreme Parteien erzielen hohe Wahlergebnisse und treten sogar in Regierungen ein. Mit Donald Trump in den USA und Jair Bolsonaro in Brasilien ist der Hass der extremen Rechten – gegen Migrant*innen, Muslim*innen, Frauen, LGBT+, Schwarze und Indigene, politische Gegner*innen – ins Präsidentenamt der beiden größten Länder Nord- und Südamerikas eingezogen.
An immer mehr Orten gibt es gewalttätige faschistische Straßenbewegungen. Das Wachstum des gegen Migrant*innen gerichteten Rassismus nährt andere Formen des Rassismus. Antisemitismus, der nach dem Holocaust hätte für immer verschwunden sein sollen, ist wieder am Erstarken, mit schrecklichen Folgen, wie dem Angriff auf die Synagoge in Pittsburgh. Die Sinti und Roma, die ebenfalls Opfer des Holocaust waren, sind zur Zielscheibe der offiziellen Politik einiger europäischer Regierungen geworden. Islamfeindlichkeit ist weit verbreitet.
Vor allem Musliminnen, die ein Kopftuch tragen, leiden unter zunehmender Aggression. Der Anstieg des Rassismus und der extremen Rechten stellt eine große Gefahr für die Mehrheit der Bevölkerung dar. Wir werden nie in der Lage sein, die verschiedenen sozialen Probleme zu lösen, mit denen wir konfrontiert sind, wenn wir nicht die Vielfalt der Gesellschaft verteidigen, gegen die Bestrebungen der Rassist*innen und Faschist*innen, uns zu spalten.
Um den Internationalen Tag gegen Rassismus der UNO im März 2018 gab es in vielen Ländern Demonstrationen oder andere Aktionen, wie z.B. in Griechenland, Großbritannien, Frankreich, Irland, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Südkorea, Spanien und in anderen Ländern. Die Situation ist jetzt noch dringlicher.
Wir brauchen weitere Mobilisierungen im Geiste der 250.000 Menschen, die im Oktober 2018 in Berlin unter dem Motto #Unteilbar demonstrierten; im Geiste der Viertelmillion, die im Juli 2018 in London gegen Trump demonstrierten, im Geiste des Widerstands in Brasilien, im Geiste der antifaschistischen und antirassistischen Proteste in Wien und des Kampfs gegen die Goldene Morgenröte in Griechenland, der sie zurückgedrängt hat. Und wir brauchen breite Bewegungen, um diese Arbeit fortzusetzen und auszubauen.
Wir sind die Mehrheit, wir können gewinnen. Aus diesem Grund rufen wir auf zu gemeinsamen Mobilisierungen gegen Rassismus und die extreme Rechte am 16. März 2019, anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus. Indem wir uns für diesen Protest lokal und international abstimmen, können und müssen wir stärkere Verbindungen zwischen uns aufbauen. So kann dieser Aktionstag ein Schritt nach vorn im gemeinsamen Kampf gegen den Hass und für die Solidarität in der Vielfalt werden.
Für eine Welt gegen Rassismus und Faschismus!
Demonstration, Sa., 16.3.,
11.30 Uhr, Europaplatz, Kiel
(Quelle: Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein)