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ver.di Nord – Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder:
Ohne Ergebnis
„Für unsere Beschäftigten in den Landesdiensten von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern enttäuschend und völlig an der Realität vorbei, so Susanne Schöttke“, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.
„Das ist weder wertschätzend für die Beschäftigten noch nehmen die Arbeitgeber die aktuelle Preisentwicklung zur Kenntnis. Dieses Signal an die Länderbeschäftigten, insbesondere im Gesundheitswesen, die während der Pandemie Herausragendes geleistet haben, ist unnötig und trägt nicht zur Verbesserung der Stimmung bei“, so Schöttke weiter.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden.
Ver.di Chef Frank Wernecke: „Wir brauchen jetzt Reallohnsteigerungen. Die Beschäftigten müssen nicht nur den Preisanstieg bewältigen können, sondern sie müssen zusätzlich auch noch mehr Geld in die Taschen bekommen, um mit anderen Bereichen Schritt halten zu können. Der öffentliche Dienst muss an andere Branchen angeglichen werden, um der starken Fluktuation entgegenzuwirken und Fachkräfte zu motivieren, in den öffentlichen Dienst einzusteigen“, erklärte Werneke. „In der Pandemie wurde und wird immer deutlicher, wie wichtig die Arbeit der Beschäftigten im Gesundheitswesen, in der IT und vielen anderen Bereichen ist.“ Werneke kritisierte zudem die Forderungen der TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder), das Eingruppierungssystem verändern zu wollen, um dadurch massiv Herabgruppierungen zu erreichen. „Ein solches Vorgehen lehnen wir strikt ab“, betonte der ver.di-Chef.
Verhandelt wird für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen). Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Kommunen übertragen werden. (Angaben ebenfalls ohne Hessen).
In Schleswig-Holstein sind rund 30.000 Arbeitnehmer*innen und 43.000 Beamte*innen von den Verhandlungen betroffen. In Mecklenburg-Vorpommern rund 29.000 Arbeitnehmer*innen und 15.000 Beamte*innen.
Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 1. und 2. November 2021 in Potsdam fortgesetzt.