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Hohes Entlassungsrisiko in Kiel:

Hire and Fire

01. Juni 2013 8.743 Menschen haben in 2012 in der Landeshauptstadt Kiel ihren Job verloren und sind arbeitslos geworden. Die sozialversicherte Beschäftigung ist zwar um 1,7 Prozent auf rd. 110.500 im Herbst letzten Jahres gestiegen. „Dieser Beschäftigungsanstieg hat das Entlassungsrisiko der Beschäftigten aber nicht grundlegend ändern können. Gemessen am Beschäftigungsstand in der Region sind immerhin 7,9 Prozent der regulär Beschäftigten im Laufe des vergangenen Jahres arbeitslos geworden. Trotz der Arbeitgeberklagen über Fachkräftemangel ist in vielen Betrieben Heuern und Feuern immer noch an der Tagesordnung“, so Frank Hornschu vom DGB aus dem Kieler Gewerkschaftshaus.

Im Laufe des vergangenen Jahres haben rund 600 Menschen bzw. 4,7 Prozent der sozialversichert Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe ihren Job verloren. Im Bau- und Gastgewerbe waren es fast ebenso viele Beschäftigte, die sich arbeitslos melden mussten.

 

„Das Entlassungsrisiko ist im Gastgewerbe deutlich höher als auf dem Bau. 2.640 sozialversichert Beschäftigte wurden im Gastgewerbe zuletzt gezählt, während in 2012 zugleich in dieser Branche 570 Beschäftigte den Job verloren haben. Im Schnitt hat damit im Gastgewerbe in Kiel gut ein Fünftel der Beschäftigten im Laufe des Jahres den Job verloren. Dies zeigt, in welch starkem Maße in dieser Branche eingestellt und entlassen wird“, so Hornschu; und weiter: „besonders schlecht ist nach DGB-Berechnungen die Situation im Verleihgewerbe. In keiner anderen Branche sind absolut wie anteilig mehr Beschäftigte in Kiel arbeitslos geworden. Absolut haben in Kiel 1.141 Leiharbeitskräfte den Job verloren, bei insgesamt nur knapp 3.000 Beschäftigten im Verleihgewerbe. Damit wurden fast 40 Prozent der Leiharbeitskräfte im Verleihgewerbe in Kiel erwerbssuchend. Im Verleihgewerbe ist das Entlassungsrisiko mehr als fünfmal so hoch wie in den anderen Branchen. Dies zeigt, in welch starkem Maße personalpolitische Risiken der Verleiher auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie auf die sozialen Sicherungssysteme verlagert werden.“

(Pressemeldung DGB Nord)