Daten/Fakten  

   

Beiträge

GEWERKSCHAFTSTICKER

Öffentlicher Dienst der Länder: 83,7 Prozent Zustimmung der ver.di- Mitglieder zum Tarifergebnis - Bundestarifkommission nimmt Tarifvertrag einstimmig an

17.04.2019 Die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat heute (17. April) das Tarifergebnis für die über eine Million Beschäftigten der Bundesländer (außer Hessen) angenommen. Zuvor waren die ver.di-Mitglieder in Landesverwaltungen, Straßenmeistereien, Küstenschutz, Schulen, Hochschulen, Unikliniken, Psychiatrien, Staatstheatern, Studierendenwerken, Statistischen Ämtern und anderen Landeseinrichtungen zu ihrer Meinung über das Verhandlungsergebnis vom 2. März 2019 befragt worden und hatten diesem Ergebnis im Rahmen der Mitgliederbefragung mit deutlichen 83,7 Prozent zugestimmt. Die Bundestarifkommission folgte diesem Votum und nahm das Tarifergebnis einstimmig an. Damit sind die Tarifverhandlungen endgültig abgeschlossen.

Die Einigung sieht eine Anhebung der Gehälter im Gesamtvolumen von 8 Prozent mit einer Laufzeit von 33 Monaten vor. Im Einzelnen werden die Gehälter im Gesamtvolumen rückwirkend zum 1. Januar 2019 um 3,2 Prozent, mindestens aber um 100 Euro, angehoben. Ein weiterer Anhebungsschritt um 3,2 Prozent (mindestens 90 Euro) erfolgt zum 1. Januar 2020 und um 1,4 Prozent (mindestens 50 Euro) zum 1. Januar 2021. Auszubildende bekommen zum 1. Januar 2019 und zum 1. Januar 2020 jeweils 50 Euro mehr.

Darüber hinaus soll eine Aufwertung der Einstiegsgehälter (Stufe 1 der Entgelttabelle) in allen 15 Entgeltgruppen die Arbeit im Landesdienst für Neueinsteiger attraktiver machen. Diese Aufwertung beträgt im Volumen rund 11 Prozent und erfolgt in zwei Schritten zum 1. Januar 2020 sowie zum 1. Oktober 2020. Davon profitieren insbesondere die unteren und mittleren Lohngruppen.

Tarifflucht stoppen, Arbeitnehmerrechte durchsetzen – Beschäftigte bestreiken Amazon zur Osterzeit

15.04.2019 Die Beschäftigten der Amazonstandorte in Rheinberg und Werne (beides NRW), Bad Hersfeld (Hessen) sowie Koblenz (Rheinland-Pfalz) haben in der Nacht von Sonntag auf Montag die Arbeit niedergelegt. Sie streiken in Rheinberg und Werne bis einschließlich diesen Donnerstag (18. April 2019), in Bad Hersfeld bis einschließlich diesen Dienstag (16. April 2019) und in Koblenz am heutigen Montag (15. April 2019) für einen Tarifvertrag und deutliche Lohnerhöhungen. Die Streiks finden auch vor dem Hintergrund der Einzelhandelstarifrunde in den Ländern statt, in der Beschäftigte auch in anderen tariflosen Unternehmen die Arbeit niederlegen werden.

„Die Beschäftigten geben nicht auf, im Gegenteil. Sie treten auch weiterhin ein für ihr Recht auf einen Tarifvertrag, um existenzsichernde Löhne und gute Arbeitsbedingungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber verhandeln zu lassen. Sie wollen damit auch die Willkür eines Handelsunternehmens beenden, das seine Beschäftigten mit Arbeitshetze und umfassenden Kontrollen unter Druck setzt. Tarifverträge sind ein Zeichen für Respekt und Anerkennung der Arbeit. Das verlangen die Beschäftigten auch von Amazon“, sagte Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Vorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Während der Osterzeit kann es auch an anderen Standorten von Amazon jederzeit zu Arbeitsniederlegungen kommen.

ver.di fordert in der Tarifrunde des Einzelhandels 2019 neben Lohn- und Gehaltssteigerungen auch, die ausgehandelten Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Weitere Informationen zur Tarifrunde hier: 

https://tinyurl.com/yxm4c5sa

Luftsicherheitskräfte: Verbesserungen für alle im Tarifvertrag - ver.di lädt Mitglieder zur Urabstimmung ein – Mehr Lohn ab April und Mai

12.04.2019 Für die 23.000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen (Aviation) haben die Redaktionsverhandlungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und des Deutschen Beamtenbundes mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zu weiteren Verbesserungen für alle Mitglieder sowie zu Klarstellungen im ersten bundesweiten Tarifvertrag für die Branche geführt.

Der ausgehandelte Tarifvertrag sieht über drei Jahre Erhöhungen zwischen 10,5 und 26,7 Prozent vor. Die Möglichkeit von Verschlechterungen in einzelnen Bereichen ist ausgeräumt. Klargestellt wurde, dass niemand durch die Einführung des neuen Tarifvertrags schlechter eingruppiert wird. Erstmalig vereinbarten die Tarifvertragsparteien eine Entgeltgruppe IV für qualifizierte Servicekräfte (z.B. Rollstuhlservice), wie sie bisher nur in NRW existierte. Zusätzlich gibt es eine Besitzstandswahrung, wonach eine Absenkung des Stundenlohns bei gleichbleibenden Tätigkeiten ausgeschlossen ist. Auch die generelle oder pauschale Anrechenbarkeit von Zulagen wird im Tariftext gestrichen. Da der BDLS vorher nie Tarifvertragspartner war, könne er auch die alten Tarifverträge in den Ländern nicht ablösen, hieß es zur Klarstellung.

Der ver.di-Bundesvorstand hat die Mitglieder der Branche an den deutschen Flughäfen bis zum 3. Mai 2019 zu einer Urabstimmung über den Tarifvertrag aufgerufen und die Annahme empfohlen. „Damit ist sichergestellt, dass es rückwirkend ab dem 1. April für die Beschäftigten in der Personenkontrolle und ab 1. Mai bei den anderen Entgeltgruppen mehr Geld gibt“, erklärte die Gewerkschaft. Weitere Nullmonate würden so vermieden.

Die deutlichen Steigerungen der monatlichen Einkommen seien erst der Anfang. Man wolle nun schnellstens in die vereinbarten Verhandlungen über verbesserte Zulagen und Zuschläge, eine neue Entgeltstruktur, die den täglichen Anforderungen bei der Arbeit gerecht wird, und zu einem Manteltarifvertrag für alle Beschäftigten in der Luftsicherheit eintreten, erklärte die Gewerkschaft.

(Quelle: www.verdi.de)