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UKSH Kiel:
Die Zeichen stehen auf Sturm
Die Gespräche zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Leitung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) über bessere Arbeitsbedingungen für die rund 7000 nichtwissenschaftlichen Beschäftigten sind nach sechs Verhandlungsrunden gescheitert – alle gingen ohne Ergebnis zu Ende. Die bisher letzte Verhandlungsrunde Anfang Februar war schon nach rund 15 Minuten beendet.
Aus Sicht der Gewerkschaft ver.di hat sich bestätigt, was sich in den letzten Wochen abgezeichnet hat. Der Vorstand des UKSH hat keinen ernsthaften Willen gezeigt, über einen Tarifvertrag zu verhandeln, sondern hat von Anfang an auf Zeit, Vernebelung und Eskalation gesetzt.
„Wir wollten in der sechsten Verhandlungsrunde, trotz aller Ablenkungsmanöver und Falschdarstellungen des Vorstands, den Versuch unternehmen, Tarifverhandlungen zu führen, die das klare Ziel verfolgen, einen Tarifvertrag zur Entlastung der UKSH-Beschäftigten zu erreichen. Dazu braucht es aber ein klares Signal des Vorstands zur Bereitschaft für einen solchen Tarifvertrag, wie es ihn ja bereits an 16 Großkrankenhäuern in der Republik gibt, beispielsweise am Uniklinikum Jena. Dort wurde ein Tarifvertrag Entlastung mit ver.di unterzeichnet. Warum geht in Schleswig-Holstein angeblich nicht, was in Thüringen möglich ist?“, so ver.di-Verhandlungsführer Kühhirt.
Die Gewerkschaft fordert vor allem bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegekäfte an den beiden UKSH-Standorten in Kiel und in Lübeck. 420 zusätzliche Mitarbeiter würden benötigt, um eine angemessene Pflege zu gewährleisten. Allein in den letzten 20 Jahren wurden beim UKSH in Kiel und Lübeck ca. 750 Vollzeitstellen abgebaut. ver.di fordert vom UKSH einen Tarifvertrag Entlastung und damit eine angemessene Personalausstattung. Das geht einher mit Regelungen zum Belastungsausgleich, wenn die tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden.
Urabstimmung über unbefristeten Streik
Die ver.di-Tarifkommission hat nach dem Scheitern der sechs Verhandlungsrunden beschlossen, ab 17.2.2020 eine Urabstimmung durchzuführen, um die Gewerkschaftsmitglieder zu befragen, ob unbefristete Streiks nun erforderlich seien.
Jedes Gewerkschaftsmitglied am UKSH kann dann bis zum 26. Februar seine Stimme abgeben und damit aktiv mitbestimmen, wie es weitergeht.
Nach der Auszählung der Stimmen wird die Tarifkommission das Ergebnis bewerten und das weitere Vorgehen beraten. Eine Bekanntgabe der Ergebnisse ist dann zum Ende der ersten Märzwoche geplant. Um in den Streik zu gehen, müssen sich mehr als 75 Prozent der stimmberechtigten und nicht verhinderten Mitglieder dafür aussprechen.
Nachdem bereits am 3. und 4. Februar 2020 rund 800 Beschäftigte an den beiden UKSH-Standorten in Kiel und Lübeck in einen Warnstreik getreten waren (einschließlich 200 Auszubildender der UKSH-Akademie), hat die Gewerkschaft für den 20. Februar zu einer Demonstration nach Kiel aufgerufen, die vor dem Schleswig-Holsteinischen Landtag enden soll. (gst)