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Demonstration zum Antikriegstag am 1. September 2014

100 Jahre Erster Weltkrieg – Gegen den

Rüstungsstandort Kiel, gegen deutsche

Auslandseinsätze!

Sep04

01. September 2014 Bundespräsident Joachim Gauck forderte in seiner Rede bei der Führungsakademie der Bundeswehr mehr Offenheit für deutsche Auslandseinsätze. Im Zweifelsfall müssten die Bürgerinn_en bereit sein, „das Äußerste, was ein Mensch geben kann: das Leben, das eigene Leben“ zu geben. Zu dieser Logik des Krieges sagen wir „Nein“ – Krieg ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems:

Krieg in Afghanistan, Krieg in Syrien, Krieg in der Ukraine, Krieg im Nahen Osten – 2013 wurden insgesamt 30 Kriege und bewaffnete Konflikte weltweit gezählt. Ein Interesse an ihnen haben die Staaten, die die Welt in ihrem Sinne ordnen, die Despoten, die ihre Macht erhalten, sowie die Rüstungsindustrie und die Konzerne, die ihre Profite sichern wollen. Es leiden die Bevölkerungen. Sie sind es jedoch auch, die diese Entwicklung stoppen können! Dazu gehören auch wir!

Kiel ist ein Rüstungsstandort. Der Krieg beginnt hier. Hier werden Mordwerkzeuge für die Konflikte dieser Welt hergestellt. Und gleichzeitig ist es die Stadt, in der die Matrosen und Arbeiter_innen mit ihrem Aufstand dem Ersten Weltkrieg ein Ende setzten, von der 1918 der Ruf nach „Friede, Freiheit, Brot!“ ausging, der Ruf nach einer demokratischen, gerechten Gesellschaft, die an die Stelle der alten, überkommenen treten sollte.

Doch die Errungenschaften der Novemberrevolution von 1918 wurden rasch von einem Bündnis aus Wirtschaft, Militär und alten Eliten angegriffen. Diese Entwicklungen verhalfen schließlich 1933 der nationalsozialistischen Bewegung zur Macht. Ihr Terror richtete sich gegen die organisierte Arbeiter_innenbewegung, gegen politisch Andersdenkende, Jüdinnen und Juden, Menschen anderen Glaubens, anderer kultureller Herkunft, anderer sexueller Orientierung, kurz gegen alle die, die nicht der von ihnen ausgewählten Norm entsprochen haben.

Am 1. September 1939 überfiel die faschistische Wehrmacht Polen. Dies war der Beginn des Zweiten Weltkriegs, des erbarmungslosen Vernichtungsfeldzugs. Deshalb ist der 1. September der Antikriegstag, Tag des Gedenkens und der Erneuerung des „Nie wieder Faschismus, Nie wieder Krieg!“

In diesem Jahr erinnern wir besonders an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, an den Anfang des ersten großen Mordens im 20. Jahrhunderts, dem etwa 17 Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Mit unserer Demonstration an historischen Orten Kiels wollen wir nicht allein an diese Ereignisse erinnern. Angesichts eines deutschen Staates, der weltweit Kriege führt, Waffen in alle Welt exportiert und global von Ausbeutung und Konflikten profitiert, stellen wir auch Forderungen für die Zukunft:

•        Die Landesregierung in Schleswig-Holstein und die Landeshauptstadt Kiel fordern wir auf, keine Unterstützung für Einsätze der Bundeswehr zu geben. Schleswig-Holstein darf nicht länger Umschlagplatz für Kriegsmarine, Raketen und Jagdflieger in alle Welt sein!

•        Wir fordern das Ende der Waffenexporte und der Rüstungsproduktion. Rüstungskonversion ist die Alternative, d.h. die Gelder, die bislang für Rüstungsproduktion investiert wurden, für die Schaffung von Arbeitsplätzen in der zivilen Produktion einzusetzen.

•        Forschung und Lehre dürfen nicht länger für militärische Zwecke erfolgen. Wir fordern die Zivilklausel für Bildungseinrichtungen.

•        Kein Werben fürs Töten und Sterben heißt auch: keine Bundeswehr an den Schulen!

•        Schluss mit öffentlichen Vereidigungen der Soldat_innen!

•        Der Militarisierung der Gesellschaft, dem Versuch der schleichenden Gewöhnung an den Kriegszustand treten wir entgegen!

•        Wir fordern die Mehrheit der Menschen, die sich laut Umfragen gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr ausspricht, auf aktiv zu werden und mit uns gemeinsam für den Frieden zu demonstrieren.

•        17:00 Uhr Auftaktkundgebung:

         – Ratsdienergarten, Revolutionsdenkmal –

         Redebeitrag: DGB KERN, Frank Hornschu (Regionsgeschäftsführer)

•        17:30 Uhr – Nikolaikirche, Geistkämpfer –

         Redebeitrag: Kieler Friedensforum,

         Dr. Andreas Zeddel (Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit)

•        18:10 Uhr – Europaplatz –

         Redebeitrag: Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus, Bettina Jürgensen

•        18:30 Uhr – Platz der Kieler Matrosen –

         Redebeitrag: Bündnis Friede, Freiheit, Brot

•        19:00 Uhr Abschlusskundgebung:

         – Ernst-Busch-Platz –

         Redebeitrag: Bündnis Antimilitaristische Stadtrundfahrt Kiel

Zur Demonstration rufen auf: Attac Kiel • Avanti – Projekt undogmatische Linke, Kiel • Bündnis Friede, Freiheit, Brot • Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Gruppe Kiel • DKP - Deutsche Kommunistische Partei, Kiel • DIE LINKE. Kreisverband Kiel und Schleswig-Holstein • Friedenswerkstatt Kiel • Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, Kiel • Gruppe grober Unfug - Für Linke mit und ohne Partei • IPPNW – Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., Kiel • Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft Kiel • Kieler Friedensforum • Redaktion kieler-friedensarbeit.de • Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus - Kiel • Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend, Kiel • Subvertere • VS (ver.di) – Verband deutscher Schriftsteller, Kiel • VVN – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kiel