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Ein Brief an die SuchsdorferInnen:

Suchsdorf abgehängt?

01. Februar 2016 Liebe SuchsdorferInnen, liest man den „Suchsdorfer“, fragt man sich gelegentlich, wer eigentlich Thomas Wehner, oder Ralph Roick sind? Hier ein erster Versuch einer Antwort: Herr Wehner z.B. ist Ihr direkt für Suchsdorf gewählter Ratsherr, der bei der Stadt Kiel eigentlich die Interessen von Suchsdorf vertreten soll. Haben Sie bis jetzt noch nicht gemerkt? Wir auch nicht! Beispiel: Wir haben da seit Jahrzehnten die Endbushaltestelle Rungholtplatz. Nun mag man darüber streiten, ob diese optisch ansprechend ist oder nicht. Fakt ist jedenfalls: Diese Haltestelle funktioniert. Was allerdings nicht funktioniert, ist ein guter öffentlicher Personennahverkehr für Suchsdorf. Wieso startet beispielsweise kein Bus mehr um 23:52 Uhr in Suchsdorf?

Warum fahren am Wochenende, insbesondere am Sonntag, keine Gelenkbusse, sondern nur kleine Busse, die schon ab der Haltestelle Schneiderkamp völlig überfüllt sind. Wieso werden Suchsdorfer StudentInnen nicht auch abends und am Wochenende mit der Universität durch die Linie 61 verbunden? Wie geht’s eigentlich mit unserem Bahnhof weiter? Sind das nicht die wichtigen, vorrangigen Fragen? Nebenbei bemerkt: Haben Sie eigentlich schon jemals Thomas Wehner oder Ralph Roick in einem KVG-Bus oder am Bahnhof Suchsdorf als Pendler angetroffen? Nein? Aber das sind doch „unsere“ Ratsherren für Suchsdorf…

Und wie steht´s eigentlich mit anderen Themen? Warum gibt es in vielen Straßen keine ausreichende Beleuchtung (z.B. im Birkenweg usw.)? Welche Impulse setzen SPD-Grüne-SSW eigentlich dem Aussterben der Ladenzeile am Rungholtplatz/Amrumring entgegen – mal abgesehen von viel leerem Gerede. Wieso ist eigentlich immer noch kein Supermarkt in dem Geschäftsgebäude (zuletzt KIK) an der Ecke Eckernförder Straße/Sylter Bogen? Es gab Zeiten, da konnte man auch hier Lebensmittel einkaufen. Müssen wir SuchsdorferInnen uns wirklich damit abfinden – wie insbesondere CDU, aber leider auch SPD meinen –, dass wir den Eigentümer nicht „finden“ können bzw. dass die Eigentumsverhältnisse „ungeklärt“ sind. Müssen wir tatsächlich zusehen, wie ein ehemaliger Lebensmittelmarkt Tag für Tag ungenutzt zerfällt? Ist es dann wirklich so abwegig, wie die CDU meint, hier als ultima ratio über Enteignung des Geschäfts zum Wohle aller nachzudenken?

Wir fordern die Kieler „Regierungskoalition“ und insbesondere die Suchsdorfer SPD und ihren Ratsherren Thomas Wehner daher auf, aus ihrem gemütlichen Schlafwagen auszusteigen, und endlich konkrete Politik für unser Suchsdorf zu machen. Seit 1998, also seit mehr als 17 Jahren(!), sitzt Thomas Wehner für Suchsdorf taten- aber leider nicht folgenlos in der Ratsversammlung. Herr Wehner ist übrigens auch Vorsitzender der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft. Zeit für einen Komplett-Austausch.


(Michael Schmöckel, Linkspartei)

 

Der Brief wurde auch in der letzten Ausgabe der Suchsdorfer , Stadtteilzeitung , veröffentlich.  Der Suchsdorfer ist die älteste (seit 1972) - ausschließlich ehrenamtlich geführte - Stadtteilzeitung in  Kiel. Die Zeitung erscheint am ersten Wochenende im Monat (mit Ausnahme des Ferienmonats im Sommer). (hg)