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Erdogan-Diktatur:

Anhänger marschieren durch Kiel

Gegendemonstranten in kiel

 

Gegendemonstranten von der Polizei auf dem Vinetaplatz eingekesselt und mit Pfefferspray bedroht.

 

 

01. Januar 2017 Am 18.12.2016 sind unter martialischer Obhut der Polizei türkische NationalistInnen vom Vinetaplatz in Kiel-Gaarden aus „für ihre Märtyrer“ durch die Stadt marschiert. Gemeint waren damit die bei den jüngsten Bombenanschlägen in Istanbul und Kayseri getöteten PolizistInnen. 

 

Die Demonstranten bekundeten aber vor allem ihren engen Schulterschluss mit Erdogans jüngster  nationalen Mobilmachung gegen Linke, KurdInnen und jede potentielle Opposition - und für den Ausbau der AKP-Herrschaft zur offenen Diktatur.

 

Antifaschistische Gruppen und kurdische Organisationen hatten dazu aufgerufen, den türkisch-nationalistischen Aufmarsch der Handlanger des AKP-Regimes nicht widerstandslos hinzunehmen. Eine ins Auge gefasste Platzbesetzung zur Verhinderung des Aufmarsches der NationalistInnen hatte mangels einer ausreichenden Zahl antifaschistischer BesetzerInnen leider nicht den gewünschten Erfolg.

 

Pfefferspray gegen AKP-Gegner Kiel

 

Pfefferspray_gegen_AKP-Gegner

 

Ein großes Polizeiaufgebot (einschließlich Wasserwerfer) sicherte schließlich den nationalistischen Aufmarsch. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurden die kurdischen und antifaschistischen Gegendemonstranten kurzerhand für eine Stunde auf einem Teil des Vinetaplatzes eingekesselt. Wer damit nicht einverstanden war, wurde mit Unterstützung des Einsatzes von Pfefferspray eines Besseren belehrt.

 

Damit wurde eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was im Aufruf der Gegendemonstranten formuliert war: „Die Bundesregierung sieht den dramatischen Entwicklungen in der Türkei in schlechter deutscher Tradition tatenlos zu, belässt es wenn überhaupt bei zahmen „Sorgebekundungen“ und ist ansonsten bemüht, die historisch gewachsenen ökonomischen Interessen Deutschlands in der Türkei zu wahren, den dreckigen Deal zur Abschottung Europas gegen flüchtende Menschen nicht zu gefährden und hierzulande gegen kurdische und türkische Linke repressiv vorzugehen.“ 

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(text/fotos: gst)