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Gewerkschaftsticker

01. Oktober 2011  Michael Sommer: Europa braucht klaren Kurs. Durch eine Inflation von Gipfeln und halbherzigen Versprechungen lassen sich weder die Finanzkrise noch die Krise der Eurozone überwinden. Von der Kanzlerin erwartet der DGB-Vorsitzende Michael Sommer „eine klare, verlässliche Linie“ und erinnert daran, dass bereits der G20-Gipfel 2009 in London ein umfassendes Programm zur Regulierung der Finanzmärkte vorgelegt hat – ohne Folgen. (DGB)

Viele angehende Maler- und Lackierer sind mit ihrer Ausbildung unzufrieden. Im aktuellen DGB-Ausbildungsreport belegt der Berufszweig lediglich Platz 22 von 25. Damit wird diese Ausbildung immer noch so schlecht bewertet wie im vergangenen Jahr. „Trotz der zunehmenden Klagen über einen Fachkräfte-mangel hat sich in den Betrieben offensichtlich nicht viel getan“, sagte Christian Beck, Bundesjugendsekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

 

Forever-young? Der demografische Wandel zwingt die Firmen dazu, neue Wege einzuschlagen. Da immer weniger junge Fachkräfte nachkommen, bauen kluge Unternehmen vor. Sie schaffen alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze. Um den Fachkräftebedarf auch in der Zukunft zu decken, brauchen wir mehr Menschen in Arbeit. Doch nur jeder zweite Arbeitnehmer kann sich vorstellen, unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zum Rentenalter standhalten zu können. Das belegt eine Befragung des DGB-Index Gute Arbeit. Tatsächlich bleibt sogar nur etwa jeder zehnte bis zum gesetzlichen Rentenalter im Beruf. Die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen zehren an der Gesundheit vieler Arbeitnehmer. Das zeigt: Die Unternehmen müssen mehr dafür tun, dass die Menschen ein ganzes Arbeitsleben lang gesund bleiben. (IG Metall)

 

Atomstrom billiger als Ökostrom? Mit dieser Behauptung versuchen Atombe-fürworter Stimmung für die Atomenergie zu machen. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Tatsächlich fallen für Atomstrom deutlich höhere Kosten an als bekannt. Sogenannte verdeckte Kosten. Denn Atomstrom erscheint nur deshalb billiger als Ökostrom, weil die massive Förderung der Kernkraft durch die Steuer-gelder meistens nicht berücksichtigt wird. Seit 1950 bis 2010 sind in Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro in Atomstrom investiert worden. Mehr als in jede andere Energieform. Diese Kosten erscheinen nicht auf der Stromrechnung, im Unterschied zur Förderung von Erneuerbaren Energien. Tatsächlich ist richtig, dass bereits jetzt Erneuerbare Energien ohne Förderung konkurrenzfähig wären, würden die Strompreise fair berechnet. (IG Metall)

 

Leiharbeit, Befristung oder ein unbefristeter Arbeitsvertrag? Zwei von drei Jugendlichen wissen nicht, wie es nach der Ausbildung weitergeht. Trotz Klagen wegen fehlender Fachkräfte verweigern viele Unternehmen die Übernahme nach der Ausbildung. Das ergab der DGB-Ausbildungsreport 2011. (IG Metall)

 

Mit Hausmüll wird viel Geld verdient. Jetzt will die Bundesregierung das Kreis-laufwirtschaftsrecht lockern: Die wertvollen Bestandteile aus dem Abfall für die privaten Entsorger, der wertlose Rest für die öffentlich-rechtliche Müllabfuhr. Doch die Entsorgung muss Sache der Kommunen bleiben. Müllvermeidung und Recycling haben zugenommen – und das ist gut so! Aber Müll ist nicht gleich Müll. Was Geld bringt, stinkt nicht. Und das Geschäft mit den Wertstoffen ist lukrativ: Betrug der Umsatz mit Sekundärrohstoffen im Jahr 1995 nur rund 1,4 Milliarden Euro, stieg er bis zum Jahr 2009 auf fast neun Milliarden Euro. Die Umsätze der Sekundärrohstoffbranche legten zwischen 1995 und 2010 von rund auf 1,4 Millarden Euro auf nahezu neun Milliarden Euro zu. Das entspricht einer Steigerung um mehr als das Sechsfache in 15 Jahren. Die Bundesregierung will das Kreislaufwirtschaftsrecht liberalisieren. Private Müllentsorger sollen gewinn-trächtige Wertstoffe aus dem privaten Haushaltsmüll sammeln dürfen, während öffentlich-rechtlichen Entsorgern der wertlose Rest bliebe. Dreckige Rosinen-pickerei. (DGB)

 

Der DGB fordert den Gesetzgeber auf, die Regelbedarfe für Hartz IV schnellst-möglich fehlerfrei zu ermitteln. Zwei Gutachten im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung bestätigen die Rechtsauffassung des DGB, dass die Regelbedarfe im Hartz-IV-System und in der Sozialhilfe weiterhin verfassungswidrig sind. (DGB)

 

Die Politik muss die Rating-Agenturen entmachten. „Dieses Katz-und-Maus-Spiel muss ein Ende haben.", sagte DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki, nachdem die Agentur Moody’s heute die Bonität zweier französischer Banken herabgestuft hat. Matecki fordert eine Garantie der Europäischen Zentralbank für die unein-geschränkte Zahlungsfähigkeit von Staaten und europäischen Banken. (DGB)

 

In den letzten 15 Jahren hat der Niedriglohnsektor in Deutschland deutlich zugenommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist hier die Aufstiegs-mobilität ungewöhnlich niedrig. Das heißt, viele Beschäftigte haben keine Chance dem Niedriglohnsektor zu entkommen. Der wird so zu einer Falle und nicht zum Sprungbrett. (DGB)

 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert von der Bundesregierung eine ehrliche Analyse des Verarmungsrisikos für Ältere. „Der Regierungsdialog Rente muss ergebnisoffen und transparent geführt werden“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel anlässlich der morgen beginnenden Gespräche zur Zukunft der Rente. „Wer bereits jetzt schon Vor-schläge für ein stabiles Alterseinkommen als nur ‚bedingt geeignet‘ abmoderiert, setzt sich dem Verdacht aus, dass er nur einen Alibi-Dialog will, um die schon vorgefasste Position der Bundesregierung zu untermauern“, sagte Wiesehügel in Richtung der Bundesarbeitsministerin, Ursula von der Leyen. (IG BAU)

 

Arbeiten bis 69 - im Finanzministerium wird dieses Szenario inzwischen diskutiert. Finanzierungslücken könnten so geschlossen werden, heißt es. Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sollen auf die ArbeitnehmerInnen abge-wälzt werden, schreibt DGB-Vorstandsmitlgied Annelie Buntenbach. (DGB)

 

13 Meter Warteschlange - das ist das Ergebnis der bundesweit ersten "Warto-Meter-Messung", die die EVG im Berliner Hauptbahnhof durchgeführt hat. Mit der Aktion protestierte unsere Gewerkschaft gegen den geplanten Stellenabbau der Bahn in den Reisezentren. (EVG)

 

Wer studieren will, braucht heute kein Abitur mehr. Eine Ausbildung und Berufserfahrung genügen, um ein Studium im eigenen Fachgebiet zu beginnen. Meister, Techniker und Fachwirte haben sogar die freie Studienauswahl.Den "zweiten" Bildungsweg, Abitur nach der Ausbildung nachmachen und studieren, kennen viele. Aber den "dritten" - studieren ohne Abi, die wenigsten. Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung und einer - je nach Bundesland - mindestens zweijährigen Berufserfahrung kannst Du ein Deinem Berufsgebiet ein entsprechendes Studium beginnen. Darauf einigten sich die Kultusminister der Bundesländer im Frühjahr 2009. (IG Metall)

 

Der demografische Wandel wird die Arbeitswelt ordentlich durcheinander wirbeln. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften steigt, schon klagen manche Firmen über fehlende Fachkräfte. Doch statt Klagen sind Taten an-gesagt. Gut qualifizierte Frauen könnten den Unternehmen aus der Klemme helfen. Flexible Arbeitszeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind jetzt notwendig. (IG Metall)

 

Beschäftigte von H&M-Zulieferer schuften sich ohnmächtig.  Die Skandal-nachrichten von H&M reißen nicht ab. Ende August berichtete die Polizei der Provinz Kampong in Kambodscha, dass fast 300 Beschäftigte eines Zulieferers der Modekette H&M ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.… (ver.di)

 

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