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Risikotechnologie: Altmaier will CCS

Obwohl die Abscheidung und Endlagerung von Kohlendioxid (CCS) in Deutschland zur Zeit unzulässig ist, will Bundeswirtschaftsminister Altmaier diese Risikotechnologie fördern, statt gezielt Alternativen zu erarbeiten oder weiter zu entwickeln.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Industrie/industriestrategie-2030.pdf?__blob=publicationFile

Nachdem CCS als Rechtfertigung neuer Kohlekraftwerke insbesondere durch den Widerstand der Gemeinden, der Bürger und  der Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager gestoppt werden konnte, soll die Errichtung von Kohlendioxidendlagern jetzt mit „unvermeidbaren industriellen CO2-Emissionen“ begründet werden. Insbesondere in der Metall-, Chemie- und der mineralischen Industrie soll es angeblich teilweise keine Alternativen geben. Für diese Behauptung, die insbesondere für die Metall- und Chemieindustrie nachweislich falsch ist, liefert der Minister keinen Beweis.  Auch für die mineralische Industrie, insbesondere die Bauwirtschaft, gibt es jetzt schon viele Alternativen. Welche mineralischen Prozesse nicht CO2-neutral gestaltet werden können, ist derzeit völlig unklar. Hier wären die Fördergelder besser angelegt, als den bisher rund 4 Mrd. Euro Subventionen für CCS in Europa trotz nachgewiesenen Scheiterns dieser Technik noch weitere staatliche Mittel hinzuzufügen. Das wird durch eine Stellungnahme des europäischen Rechnungshofs zu den gescheiterten NER 300-Programmen bestätigt, in der die Effektivität des seit 2009 laufenden Programms zur Förderung von CCS bewertet wurde. https://www.eca.europa.eu/de/Pages/DocItem.aspx?did=47082

Wie bei der Zerstörung der Solar- und jetzt auch der Windkraftindustrie geht es Minister Altmaier um eine Blockade einer Energiewende hin zur erneuerbaren Erzeugung und Beendigung der kohlenstoffbasierten Industrie. Zehn Jahre wurde jetzt vergeblich auf die CCS-Technik gesetzt, und Alternativen wurden aktiv verhindert. Es ist höchste Zeit, dass diese Sackgasse verlassen wird und zukunftsfähige Alternativen gefördert, zumindest nicht weiter blockiert werden. Dazu zählt  eine Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren Energien und die Herstellung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff als Grundstoff für die Metallherstellung und die chemische Industrie, die derzeit durch massive staatliche Abgaben ausgebremst wird.
 
Dr. Reinhard Knof (Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e. V.)