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Warnstreik:

Omnibusverband Nord provoziert unbefristete Streiks

 Warnstreik BusfahrerInnen Kiel 10 2024

1.000 streikende Busfahrer:innen beteiligten sich am 16.10.2024 an einer Kundgebung vor der OVN-Geschäftsstelle in der Auguste-Vitoria-Str. am ZOB. Der Grund für den Warnstreik und die Kundgebung ist der geplatzte Tarifvertrag. Nach Verhandlungen zwischen ver.di und dem Omnibusverband Nord (OVN) wurde Anfang September ein mühsam errungener Tarifkompromiss für die Löhne und Gehälter erzielt. Doch kurz vor Ende der Erklärungsfrist hatte der OVN sich von dem verhandelten Tarifvertrag zurückgezogen, weil die Landesregierung laut Verband weniger Geld für den Öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung stellt. Der neue Tarifvertrag sei damit nicht mehr zu finanzieren.

„Eine bodenlose Frechheit, die es so zuvor nie gegeben hat. Dieses unverantwortliche Handeln stellt einen massiven Angriff auf die Rechte und Würde unser Kolleg:innen dar. Der OVN hat mit dieser Entscheidung das Vertrauen, das in die Verhandlungen gesetzt wurde, gebrochen und setzt die gesamte Branche sowie die Fahrgäste in eine unsichere Lage;“ so ver.di in der Pressemitteilung vom 9.10.2024

Ab 10.10. begannen daraufhin schleswig-holstein-weit Warnstreiks der Busbediensteten des Tarifbereichs OVP und der VKP, so u.a. auch bei Autokraft in Kiel. Die KVG (Kiel) und SWN (Neumünster) waren davon nicht betroffen.

„Wer während der Erklärungsfrist und auch bis zum heutigen Tag keinerlei Anzeichen zu Gesprächen gibt, sondern polarisiert und eskaliert, darf sich nun über die Folgen nicht wundern“, sagte ver.di-Sprecher Sascha Bähring auf der Kundgebung. „Die bisher stattgefundenen Warnstreiks sind nur ein Vorgeschmack auf das, was den Fahrgästen droht, wenn die tarifpolitische Geisterbahnfahrt der Arbeitgeber nicht schnell beendet wird.“

Wie ver.di Nord mitteilt, sind die Beschäftigten im Tarifbereich des OVN ab dem 18.10.2024 zur Urabstimmung aufgerufen, die bis zum 30.10. läuft. Ab 4. November drohen dann unbefristete Streiks.

Die bereits erzielte Einigung zwischen OVN und ver.di sah eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro vor. Schon im Frühjahr hatten sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite zudem darauf geeinigt, dass die wöchentliche Arbeitszeit spätestens mit den neuen Ausschreibungen der Linien auf 37,5 Stunden sinkt.
(gst)