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Einen teuren „Luftpark“ mit ungewisser Zukunft

01.01.2011 Diesen hat die Ratsversammlung am 24.11. für weitere zwei Jahre auf Probe beschlossen. Das Land hat seine Anteile an der Flughafengesellschaft an die Stadt abgegeben, weil sie das Risiko nicht länger tragen will. Als Ausgleichszahlung zahlt es einmalig 3,4 Mio. Euro und will sich damit von den Folgekosten freihalten. Auf die Stadt kommen noch weitere Kosten für den Ankauf des derzeit noch vom MFG 5 genutzten Oberlandes hinzu. Gewerbe rund um die Landebahn soll entwickelt werden. Welches das sein soll, ist völlig unklar. Eine öffentliche Fluglinie gibt es seit 2006 nicht mehr und es ist auch keine in Sicht.

 

Das ganze Projekt hängt also mehr oder weniger an den militärischen Zielflugkörpern, die ab und zu von Holtenau aus starten und ihre Finanzierung aus dem Militärhaushalt der Bundesregierung erhält und ihre Steuern in Bayern zahlt. Auch die als wichtig für das Uni-Klinikum gepriesenen Organtransporte konnten in den letzen Monaten nicht mehr beobachtet werden. Wenn die Hubschrauber des MFG 5 dann 2012 aus Holtenau für immer davonfliegen, werden wohl ca. ein Drittel der Einnahmen des Betriebes wegbrechen und die Stadt wird die vollen 1,2 Mio. für den Unterhalt eines Flughafens, auf dem eigentlich keiner fliegt, allein tragen. Trotzdem muss die Stadt wie selbstverständlich für die Wirtschaft und hier insbesondere nach dem Willen der ewig gestrigen Industrie- und Handelskammer eine Infrastruktur vorhalten, obwohl diese seit Jahren nicht einmal von der Kieler Unternehmerschaft genutzt wird und für deren Unterhalt sie auch nicht bezahlen wollen. Wir dürfen also gespannt sein, wie das „luftfahrtaffine“ Gewerbe Arbeitsplätze schaffen will, wenn sie es bisher nicht erreicht hat.

Die Grünen haben ihre ehemalige klare Haltung, für die Schließung des Flughafens einzutreten, verlassen. Aber immerhin wurde beschlossen, dass „möglichst ab 2016“ kein kommunaler Zuschuss mehr gezahlt werden soll. Alle zwei Jahre soll nun geprüft werden, wie es weitergeht, statt die Finanzen gleich für die Entwicklung eines „vitalen Gewerbe- und Wohngebietes“ zu verwenden. Die Stadt Kiel hat eine Entwicklung im sozialen Wohnungsbau dringend nötig. Für die meisten Bewohner von Stadt und Umland ist seit längerem klar, dass ein Flugbetrieb in der stark bevölkerten Region Kiel ziemlich unsinnig ist und auch keine Zukunft haben wird. Regionalflughäfen sind überflüssig für die soziale Infrastruktur und teuer. Das Defizit und die zuschussgierigen Flugzeuggesellschaften in Lübeck sind mahnende Beispiele.

(uws)