NGG fordert 6 Prozent mehr Lohn für Backstube und Ladentheke
Kieler Bäcker wollen keine kleinen Brötchen mehr backen
Foto:NGG
Bäcker in Kiel wollen keine kleinen Brötchen mehr backen: Wer in einer Bäckerei arbeitet, soll künftig mehr verdienen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert ein Lohn-Plus von sechs Prozent. „Für einen Gesellen würde dies am Monatsende gut 130 Euro mehr bedeuten. Eine erfahrene Fachverkäuferin hätte dann rund 120 Euro zusätzlich auf dem Gehaltskonto“, sagt Steffen Lübbert. Darüber hinaus will der Branchensekretär der NGG Schleswig-Holstein Nord erreichen, dass keiner, der in einer Kieler Bäckerei hinter dem Verkaufstresen oder in der Backstube arbeitet, künftig weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdient.
„Geht es nach den Vorstellungen der der Landesinnung Schleswig-Holstein, dann können einem Gesellen durch die geforderten Kürzungen bei den Nachtzuschlägen am Monatsende demnächst 30 Euro im Portemonnaie fehlen. Allein durch die gekürzten Sonntagszuschläge hätten viele Verkäuferinnen rund 30 Euro weniger in der Lohntüte“, erklärt Lübbert. Die Arbeitgeber setzten derzeit alles daran, den Beschäftigten die Jobs im Bäckerhandwerk madig zu machen. „Wer in Bäckereien, Backshops und Backpavillons extrem früh oder spät Brot, Baguettes, Brötchen und Kuchen verkauft, der hat einen angemessenen Zuschlag verdient. Das ist nämlich ein hartes Brot“, sagt der NGG-Branchensekretär.
Die Fronten seien verhärtet. Die Stimmung in den Backstuben werde schlechter. Dies sollten sich die Arbeitgeber bei der nächsten Tarifrunde am kommenden Donnerstag (Hinweis für die Redaktion: 31. Januar d.J.) in Bad Bramstedt vor Augen führen. Die Arbeitgeber seien bislang am Verhandlungstisch „aufgegangen wie schlechter Sauerteig“. Sie setzten damit das Betriebsklima in den Backstuben und an den Ladentheken in Kiel leichtfertig aufs Spiel, so Steffen Lübbert.
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