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Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 07.07.2015

CSU sollte besser eigene Vergangenheit aufarbeiten

"Statt mit Unwahrheiten und Ressentiments Stimmung gegen Griechenland zu machen, sollte die CSU lieber ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten. Schließlich gehörte die CSU unter Franz Josef Strauß zu den offenen Befürwortern der griechischen Militärdiktatur, unter der zwischen 1967 und 1974 zehntausende Griechen eingesperrt, gefoltert und nicht wenige sogar ermordet wurden", kommentiert Sahra Wagenknecht aktuelle Forderungen der CSU nach einem Ende der Gespräche mit Griechenland sowie einem Rauswurf des Landes aus der Eurozone.

Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter: "Franz Josef Strauß hat die griechische Militärjunta damals dafür gelobt, dass sie dem Land wieder 'Stabilität' verschafft hätte. Ich frage die CSU, ob ihr im Fall Griechenlands auch heute noch die vermeintliche Stabilität einer Militärdiktatur lieber wäre als eine Demokratie, bei der die Bevölkerung eben zuweilen anders votiert als es mancher gern hätte. Wie sonst sind die Äußerungen von CSU-Generalsekretär Scheuer zu verstehen, der den gewählten Ministerpräsidenten eines EU-Landes als 'linken Erpresser und Volksbelüger' beschimpft, der mit seiner 'schmutzigen Tour' nicht durchkommen dürfe? Oder will die CSU nur davon ablenken, dass auch sie dafür verantwortlich ist, dass Deutschland seit 2010 die Haftung für die Schulden des schon damals überschuldeten Griechenland übernommen hat und so auf verantwortungslose Weise über 60 Milliarden Euro deutsche Steuergelder verschleudert wurden? Im Unterschied zur CSU hat DIE LINKE schon damals darauf hingewiesen, dass ein Großteil dieses Geldes verloren sein wird und deshalb dagegen gestimmt."