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Lernen am Limit – Verbände starten bildungspolitische Kampagne
Protest gegen Wohnungsnot, Lehrkräftemangel und zu geringes BAföG
In ganz Deutschland organisieren bildungspolitische Organisationen zu Studienbeginn eine Kampagne gegen Wohnungsnot, Lehrkräftemangel und zu geringes BAföG. In gut 20 verschiedenen Städten werden ab dem 15. Oktober Protestcamps, Infostände, Vorträge und Aktionen organisiert. Am 14. November finden an diesen und weiteren Orten Versammlungen statt, auf denen die Kernanliegen formuliert werden. Zum Schluss veranstaltet das Bündnis vom 23. bis 25. November einen Kongress in Hannover, auf dem weitere Schritte geplant werden.
Am 15. Oktober geht an vielen Hochschulen in Deutschland das Studium los. Doch mit dem ersten Uni-Tag beginnen die Probleme. Alle Studienanfänger*innen stehen vor dem Problem, keinen bezahlbaren Wohnraum zu finden. Gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen stehen sie anschließend vor überfüllten Seminarräumen. Und wer gar nicht erst einen Platz im begrenzten Seminarangebot bekommt, kann keine Prüfung ablegen, muss vielleicht länger studieren. Das müssen auch jene, die ihr Studium mit Nebenjobs finanzieren müssen. Das ist in einem Studium eigentlich nicht vorgesehen, doch das BAföG reicht bei weitem nicht, um den Bedarf abzudecken.
In Hochschulstädten explodieren die Mietpreise. In den meisten Städten kosten WG-Zimmer weit über 300 Euro. In München im Schnitt 600 Euro, in Frankfurt 500 Euro. Das sind monatliche Summen, die von der maximalen BAföG-Wohnpauschale von 250 Euro nicht zu zahlen sind. Doch BAföG erhalten bei Weitem nicht alle Student*innen. Dazu Kevin Kunze, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs): „Ein Präsenzstudium in deutschen Uni-Städten ist so kaum möglich – jedenfalls für alle, die keine finanzielle Unterstützung durch die Familie erwarten können. Nicht nur Student*innen leiden unter der Wohnungsnot. Betroffen sind alle Menschen mit geringem Einkommen. Und doch ändert sich kaum etwas.“
Insbesondere der Lehrkräftemangel betrifft alle Gruppen im Bildungswesen. Überfüllte Seminare und Hörsäle, die aus allen Nähten platzen, verhindern effektives Lernen. Ähnliche Probleme zeigen sich zum Beispiel auch an Schulen mit Klassengruppen weit über 35 Personen. „Die Betreuungsrelationen sind teilweise katastrophal. Zudem führt der Lehrkräftemangel auch zu einer hohen Belastung der Lehrenden, die Student*innen individuell beraten, betreuen, die Prüfungen vor- und nachbereiten. Die aktuelle Situation ist absolut inakzeptabel!“, erklärt Ronja Hesse, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs.
Aus diesen Gründen hat sich ein breites Bündnis zusammengeschlossen, um für bessere Bildungsbedingungen zu streiten. „Noch lernen wir am Limit. Unsere Kampagne in diesem Jahr wird der Anfang unseres Protestes sein. Wir beginnen mit Informationsveranstaltungen in knapp 20 Städten, doch wenn sich nichts grundlegend ändert, werden wir weitere Kampagnen und Proteste organisieren,“ so Hesse.
Hintergrund: Die Kampagne beginnt am 15.10. und endet mit Protestplena oder Vollversammlungen am 14.11. Beteiligt sind zahlreiche ASten sowie über die Bündnisse 'Studis gegen Wohnungnot' und 'Lernfabriken ...meutern!' der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs), die Juso-Hochschulgruppen, der SDS, Campusgrün, der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten (BASS) der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS), ver.di BAG Studierende, die Konferenz Thüringer Studierendenschaften und das Aktionsbündnis gegen Bildungs- und Studiengebühren (ABS).
Pressekontakt:
Kevin Kunze: Kevin.kunze@fzs.de, 0170 857 33 99
Ronja Hesse: ronja.hesse@fzs.de, 0151 209 425 63
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e.: marcus.lamprecht@fzs.de
t.: 0151 / 168 076 71
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Ronja Hesse, Isabel Schön, Marcus Lamprecht, Kevin Kunze
- Vorstand -
Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin