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ver.di-Nord Tarifergebnis:

5,1 Prozent mehr Gehalt im Einzelhandel und Wiederherstellung des

Manteltarifvertrages

Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, wurde in der dritten Verhandlungsrunde im schleswig-holsteinischen Einzelhandel für die rund 90.000 Beschäftigten der Branche ein Tarifergebnis erzielt.

Nach einem acht Monate währenden Tarifkonflikt wurde erreicht, dass der von den Arbeitgebern gekündigte Manteltarifvertrag nahezu unverändert wieder in Kraft gesetzt wird. Lediglich für Themen, die unter das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) fallen, wurden erforderliche Anpassungen vorgenommen.

Zudem wurden Gehaltssteigerungen in Höhe von insgesamt 5,1 Prozent durchgesetzt. Zum 01.08.2013 werden die Entgelte rückwirkend um 3% und ab dem 01.05.2014 um weitere 2,1 % erhöht. Die Ausbildungsvergütungen werden überproportional angehoben.

„Wir haben gezeigt, dass sich kämpfen lohnt und sorgen mit diesem Ergebnis dafür, dass der Flächentarifvertrag für eine so wichtige Branche erhalten bleibt. Mit der Regelung zur Rückführung von ausgegliederten Arbeitskräften haben wir einen tarifpolitischen Meilenstein gesetzt. Es ist ein klares Signal gegen die Ausweitung von Werkverträgen im Einzelhandel“, so Conny Töpfer, stellvertretende Landesleiterin von ver.di Nord.

„Wir stehen mit diesem Tarifergebnis dafür, dass zunehmende prekäre Beschäftigung im Handel gestoppt wird. Schon dafür war der Kampf lohnenswert. Konsequenterweise müsste nun auch überlegt werden, diesen Tarifvertrag für die Branche für allgemeinverbindlich zu erklären, damit der Tarifvertrag auch wieder seinen Beitrag zu einer fairen Wettbewerbssituation leisten kann. Wir werden das nun mit dem Einzelhandelsverband diskutieren, denn im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf dringend nötige Erleichterungen für die Allgemeinverbindlichkeit geeinigt. Der Norden könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen“, so Töpfer weiter.

Der strittigste Punkt war bis zuletzt die Frage, wie über Werkverträge ausgegliederte Auffüllkräfte in den Tarifvertrag zurückgeführt werden können. Der nun gefundene Kompromiss sieht vor, für wiedereingegliederte Beschäftigte eine Lohngruppe zu schaffen, die knapp unter zehn Euro pro Stunde vorsieht. Zurzeit erhalten diese Beschäftigten per Werkvertrag zwischen sechs und sieben Euro die Stunde.

Die Tarifparteien haben eine Erklärungsfrist bis zum 20.Januar 2014 vereinbart.

(Presseerklärung ver.di Nord, 10.1.2014)