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Journalistenstreik für „fairen Lohn für harte Arbeit“
Foto-Schoettke
01. Mai 2014 Mit Trillerpfeifen, gelben Westen und Plakaten zogen etwa 90 Beschäftigte der Kieler Nachrichten, der Lübecker Nachrichten und der Dithmarscher Landeszeitung am 4.April 2014 durch Kiel. Die Zeitungsredakteure wollten damit in dem seit Mitte des letzten Jahres andauernden Tarifkonflikt Druck auf die Verleger ausüben. Ihre Aufgaben seien in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden, während Gehalt und Urlaubstage gekürzt wurden, so Verhandlungsführer Kajo Döring vom Deutschen Journalistenverband (DJV).
Aber auch in der zehnten Verhandlungsrunde am 17. April 2014 konnten für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen keine Verhandlungsfortschritte zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (dju in ver.di) und dem DJV erzielt werden. So blieb es unverändert beim jüngsten Arbeitgeberangebot von Entgeltsteigerungen um zwei Mal zwei Prozent innerhalb einer Laufzeit von fast drei Jahren. Zusätzlich beharrt der BDZV darauf, die Jahresleistung und das Urlaubsgeld stufenweise über die kommenden fünf Jahre von jetzt 1,75 auf 1,5 Monatsgehälter abzusenken und den Urlaubsanspruch zu verschlechtern. Die Kürzungen von Jahresleistung und Urlaubsgeld sollen nach dem Willen des BDZV für Neueinstellungen und im Norden (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen und evtl. auch in Hamburg) sofort greifen.
Die dju in ver.di fordert für die Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen 5,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar, die Ausweitung der tariflichen Geltungsbereiche auf Onliner sowie eine Weiterentwicklung der journalistischen Ausbildung.
Die dju in ver.di erwartet, dass sich der BDZV am Verhandlungstisch zu einem verbesserten Gehaltsangebot - über die zuletzt angebotenen zwei mal zwei Prozent hinaus - bewegt und die weitreichenden Einschnitte im Manteltarif durch Absenkung des Urlaubsanspruchs sowie Reduzierung von Jahresleistung und Urlaubsgeld überdenkt. Die Drohgebärde des Verlegerverbandes, entweder solle ein regional herabgestuftes Tarifniveau verhandelt werden, sonst würden ganze Regionen aus dem Tarifvertrag austreten, stoßen auf heftigen Widerstand der Beschäftigten – wie der Streik am 4. April 2014 unter Beweis gestellt hat.
(gst)