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Kohlekraftwerk Ost:

Wer gefährdet die Arbeitsplätze?

01. November 2014 Die Kieler Nachrichten haben über den Verlust von Arbeitsplätzen im Gemeinschaftskraftwerk Ost in Dietrichsdorf geklagt. Ein Mitglied der Bürgerinitiative „Umweltfreundliche  Energieversorgung“ hat darauf in einem Leserbrief geantwortet. Der wurde allerdings von der Zeitung nicht veröffentlicht, weshalb wir ihn dokumentieren. Die Sorgen der Mitarbeiter um den Arbeitsplatz ist selbstverständlich nachvollziehbar, aber sie suchen den falschen Sündenbock.

Seit 2007 weist die Bürgerinitiative „Umweltfreundliche Energieversorgung“ auf die exorbitanten Abgaswerte des GKK hin, die nicht dem Stand der Technik entsprechen, wie Herr Nehrhoff meint. Allerdings werden die gesetzlichen Vorschriften (BimSchV) eingehalten. Wie gut die Abgaswerte sein könnten, zeigt uns das Müllheizkraftwerk. Sie sind sogar von Kohlekraftwerken mit zusätzlichen Filtern erreichbar, wie das Kraftwerk Flensburg beweist. Gegen eine Nachrüstung weigert sich EON seit Jahren und jetzt auch MVV.

Hier sind die eigentlichen Sündenböcke zu finden. Wie rückständig die gesetzlichen Vorschriften gegenüber den Abgaswerten der Müllheizkraftwerke sind, zeigt folgender Vergleich: Staub = 2000 : 1, Stickoxide: 2,6 : 1, Schwefeloxide: 526 : 1, Kohlenmonoxid: 625 : 1, Quecksilber: 30 : 1, Cadmium und Thallium: 333 : 1, u.a.m. Es verwundert nicht, dass die Bürgerinitiative sich für ein Gaskraftwerk einsetzt, denn da sehen die Abgaswerte erheblich besser aus: Staub = 4 : 1, Stickoxide = 2 : 1, Schwefeloxide = 5,7 : 1, Kohlenmonoxid = 4 : 1. Schwermetalle sind nicht im Gas enthalten. Weitere Gründe sind die geringe Effizienz und die ungenügende schnelle Regelbarkeit, die für die regenerative Energieversorgung erforderlich ist.


(Peter Harz)