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Gewerkschaftsticker

01. Januar 2015 Kahlschlagpläne bei den Kieler Nachrichten. ver.di hat die am 26. November bekannt gewordenen Pläne eines massiven Stellenbaus bei den Kieler Nachrichten - 30 % allein im Redaktionsbereich - kritisiert: „Das ist Kahlschlag ohne publizistische und wirtschaftliche Perspektive“, sagt ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. „Auch wenn die lokale Geschäftsführung die Maßnahmen verkündet - deutlich spürbar ist die Handschrift des Madsack-Konzerns“, kritisierte Dieckmann. Der Madsack-Konzern besitzt 49 % der Gesellschafteranteile an den Kieler Nachrichten. (ver.di Bezirk Kiel Plön)

Übernahmeprobleme bei der Telekom! Seitdem die Telekom privatisiert wurde, wurden in der Zeitspanne von 1995 – 2011 mehr als 100.000 Stellen abgebaut. Auch in Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Beschäftigten in den letzten Jahren um mehr als 15% verringert. Viele Aufträge werden an Subunternehmen vergeben. Bei diesen Subunter-nehmen herrschen in der Regel schlechtere Arbeitsbedingungen als bei der Telekom. Auch die Zahl der Auszubildenden sinkt zunehmend. Besonders in Schleswig-Holstein ist dies spürbar. Ausbildungszentren stehen vor dem Problem geschlossen zu werden, da in S-H kein Bedarf an neuen Fachkräften vorhanden ist und Ausbildungen zunehmend zentralisiert statt finden, wie z.B. in Bonn. Die Profite sollen steigen um den Konkurrenzvorteil weiter auszubauen. Und das wird auf den Rücken der Azubis und Angestellten umgesetzt. Deswegen fordern wir: Schluss mit dem Outsourcing, Sicherstellung von Ausbildungsplätze in Schleswig-Holstein, Eine unbefristete Übernahme für alle ! (ver.di Bezirk Kiel Plön).

Der Deutsche Beamtenbund (DBB) hat die Deutsche Bahn zu Kompromissen im Tarifstreit aufgefordert und andernfalls mit „einem der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten“ gedroht. Die Bahn müsse der Lokführergewerkschaft GDL ein Angebot „ohne Vorbedingungen“ unterbreiten, sagte der Zweite DBB-Vorsitzende Willi Russ der „Süddeutschen Zeitung“ vom Freitag. „Im Vergleich zu dem, was uns dann bei der Bahn bevorstehen wird, war alles Bisherige nur Kinderkram.“ Der DBB ist der Dachverband der GDL, er unterstützt die Lokführergewerkschaft. (FAZ vom 12.12.2014)

Tarifeinheit: JA – Eingriff ins Streikrecht: NEIN Wir fordern die Bundesregierung auf, von einer gesetzlichen Regelung der Tarifeinheit abzusehen! (ver.di)

Existieren im Betrieb für eine Beschäftigtengruppe mehrere Tarifverträge verschiedener Gewerkschaften, soll künftig der Vertrag der Mehrheitsgewerkschaft gelten. So sieht es das vom Kabinett vorgelegte Gesetz zur Tarifeinheit vor. Für die IG Metall ein richtiger Schritt hin zu einer solidarischen Tarifpolitik nach dem Prinzip „Ein Betrieb - eine Gewerkschaft - ein Tarifvertrag“. (IG Metall)

Rückwirkend mehr Geld für Karstadt-Beschäftigte in schließenden Filialen. In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Karstadt-Konzerns haben sich am Mittwoch die Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite darauf geeinigt, dass für die rund 330 Beschäftigten der sechs Karstadt-Filialen, die geschlossen werden sollen, rückwirkend die jeweiligen regionalen Flächentarifverträge gelten. (ver.di)

Mehr betriebliche Ausbildungsplätze, drei Angebote auf betriebliche Ausbildung für erfolglos ausbildungssuchende Jugendliche und die „Assistierten Ausbildung“ als Regelinstrument im Gesetz verankert – das sind die Kernelemente der Allianz für Aus- und Weiterbildung, die der DGB gemeinsam mit Bund, Ländern und Wirtschaft ins Leben gerufen hat. (DGB)

„Wir begrüßen grundsätzlich eine gesetzliche Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte, denn die freiwilligen Selbstverpflichtungen der vergangenen Jahre sind leider ohne Wirkung geblieben“, erklärt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Die Arbeitnehmer- und die Kapitaleigner-Bank müssten bei einer gesetzlichen Quotenvorgabe unbedingt getrennt betrachtet werden. Laut dem Women-on-Board-Index saßen 2013 fast 25 Prozent Frauen für die Arbeitnehmerseite in deutschen Aufsichtsräten. Auf Kapitalseite waren es noch nicht einmal 14 Prozent. (DGB)

„Der DGB steht zum Klimaziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Die Interessen der Arbeitnehmer sind im Vertragswerk von Lima aber bisher völlig unbe-rücksichtigt geblieben“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell anlässlich des Abschlusses der 20. Weltklimakonferenz. Auf den bisherigen Klimagipfeln habe es stets ein Bekenntnis zur Bedeutung der Beschäftigteninteressen gegeben. (DGB)

Die YiKo-Holding, der größte Franchisenehmer von Burger King, hat am 10. Dezember 2014 Insolvenz beantragt. Guido Zeitler, NGG-Referatsleiter Gastgewerbe: „Diese Nachricht hat die rund 3.000 Beschäftigten zutiefst verunsichert. Wir sehen Burger King weiterhin in der Verantwortung, jetzt schnell für die Wiedereröffnung der Filialen und damit den Erhalt der Arbeitsplätze zu sorgen.“ (NGG)

Der DGB hält das geplante Freihandelsabkommen CETA zwischen Kanada und der EU für „so nicht zustimmungsfähig“. Die CETA-Verhandlungen müssten „wieder aufgenommen werden und der Text muss an verschiedenen Stellen grundlegend überarbeitet werden“, heißt es in einem Positionspapier des DGB. Vor allem das Investitionsschutzkapitel stößt beim Gewerkschaftsbund auf Kritik. (DGB)

Mall of Berlin: Rumänische Bauarbeiter wurden um Lohn geprellt. Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte im Berliner DGB-Haus leistete Unterstützung. Ende Oktober 2014 meldeten sich rumänische Bauarbeiter beim Berliner Beratungsbüro für entsandte Beschäftigte. Sie hatten auf der Baustelle des neuen Einkaufszentrums „Mall of Berlin“ gearbeitet und bisher keinen Lohn erhalten. Das Beratungsbüro sorgte schnell dafür, dass die Arbeiter Zahlungen erhielten,  die volle Lohnsumme steht allerdings immer noch aus. (DGB)

Schwarz-Rote Koalition fördert Missbrauch bei Mindestlöhnen. Das Bundesfinanzministerium hat mit einer Verordnung dafür gesorgt, dass die Kontrollen des Mindestlohns für alle mobilen Tätigkeiten erheblich erschwert werden. Danach müssen Arbeitgeber bestimmter Branchen nicht Beginn und Ende der geleisteten Arbeitszeit erfassen, sondern nur die Dauer festhalten. Der DGB verurteilt diese neuerlichen Angriffe auf den Mindestlohn. (hg, DGB)

Das Gymnasium ist in der Sinnkrise. Die Umstellung vieler Bundesländer vom dreigliedrigen auf ein zweigliedriges Schulsystem setzt auch diese altehrwürdige Erziehungsanstalt unter Zugzwang. Grundlegende Reformen sind schon lange überfällig. Doch bei vielen Eltern sind Gymnasien nach wie vor beliebt und auch das Beharren der Länder auf ihrer Eigenständigkeit erschwert die Reformbemühungen. (GEW)

(Zusammengestellt von hg)