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Süverkrüp will keinen Tarifvertrag

01. Juni 2016 Zum 1. Mai hat die Süverkrüp Automobile GmbH und Co. KG die Daimler Niederlassung in Kiel, sowie die Standorte Bad Oldesloe und Mölln übernommen. Entgegen anders lautender Äußerungen der Süverkrüp-Geschäftsführung werden derzeit allerdings keine Gespräche über einen „allgemeinverbindlichen Flächentarifvertrag“ geführt.

Im Gegenteil: Die neue Geschäftsführung erklärte gegenüber der IG Metall, dass man keine Tarifbindung wolle. Weder durch einen Haus- oder Anerkennungstarifvertrag noch durch die Mitgliedschaft in der „Tarifgemeinschaft für das Kfz-Gewerbe in Schleswig Holstein“. Dabei können gerade die Tarifverträge der Tarifgemeinschaft als „Flächentarifvertäge“ gelten, die Dr. Süverkrüp doch angeblich befürworte.

Nun drohen den Beschäftigten Entgelteinbußen von durchschnittlich über 20 % und der Verlust bisher tariflicher - und damit rechtlich abgesicherter - Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dies solle es zwar weiter geben, aber nur auf „freiwilliger Basis“. Einen Vorgeschmack dieser Freiwilligkeit gibt es schon jetzt: Ob es die für November vereinbarte Lohnerhöhung um 2,8 % geben wird, lässt die Geschäftsführung offen. Dies ist ein klarer Rechtsbruch, da beim Übergang eines Unternehmens eine sogenannte „Nachwirkung“ von Tarifverträgen eintritt. Folglich ist die Erhöhung zwingend zu leisten.

Die IG Metall bereitet ihre Mitglieder jetzt darauf vor sich rechtlich zu Wehr setzen. Allerdings werden Tarifverträge nicht vor Gericht gemacht. Der Rechtsweg kann zwar ein wirksames Druckmittel sein, aber entschieden werden Tarifverträge in Verhandlungen und durch den nötigen Nachdruck. Hierzu notwendige Maßnahmen werden gerade vorbereitet.
Der IG Metall geht es aber nicht nur um die Absicherung der „Alt-„ Belegschaft. Auch für künftige Mitarbeiter sollen tarifliche Standards gesichert werden.


Presseerklärung der IG Metall vom 2.5.2016