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01.Dezember 2016 Solidarische Landwirtschaft in Kiel und Umgebung. 
Im Oktober 2015 gründete sich auf einer Attac-Veranstaltung in Kiel die Solidarische Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit 4 Betrieben aus Schinkel und ging kurze Zeit später mit 50 Mitgliedern probeweise in den Start. Seitdem gibt es die Kieler SoLaWI mit einer bundesweit einmaligen Kombination von einem Gemüsehof, einem Milchbauern, einem Ziegenbetrieb und einer Bäckerei, alle auf gemeinsamen ökologischen Bioland-Standards produzierende Betriebe, die teilweise Nachwuchsprobleme hatten. Seit dem 1. Juli 2016 geht die SoLaWi mit dem Namen „Schinkeler Höfe“ mit 110 Mitgliedern und 11 Depots in Kiel (6), Altenholz (2), Gettorf (1), Eckernförde (1) und Schinkel (1) erfolgreich ins zweite Jahr und es gibt vom NDR bereits eine Filmdokumentation.

Die Zusammenarbeit mit den bäuerlichen Betrieben funktioniert sehr gut und es beteiligen sich viele junge Leute und Familien mit der Übernahme von Ernteanteilen an dem Projekt zur Existenzsicherung der Betriebe und einer demokratischen und solidarischen Wirtschaftsform außerhalb der Marktwirtschaft. Das Projekt wird auch von der bundesweiten Initiative www.solidarische-landwirtschaft.org begleitet, wo es auch Ansprechpartner für die Gründung solcher Projekte gibt. Die Kieler Solawi-AktivistInnen würden es begrüßen, wenn auch an anderen Orten solche Projekte in Zusammenarbeit mit Bäuerinnen und Bauern entstehen und stehen gerne hilfreich zur Verfügung.  Im November gewann die Solidarische Landwirtschaft Schinkeler Höfe den ersten Platz im Stadtwerke-Kiel-Umweltpreis, der über eine Publikums-Stimmabgabe auf der Internetseite der Stadtwerke erreicht wurde. Sie haben damit nicht nur den Preis von 3.000 Euro verdient, sondern auch viele Menschen erreicht und auf sich aufmerksam gemacht.

Die Prämie soll für die Umsetzung eines langfristig angelegten und regional wirksamen Projektes verwendet werden. Denn Streuobstwiesen bieten mehr als nur Obst. Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas und sind mit mehreren tausend Tier- und Pflanzenarten von überragender ökologischer Bedeutung. Der Verzicht auf Pestizide, die extensive Beweidung der Wiese und das spätere Belassen von Totholz und höhlenreichen Altbäumen ermöglichen zusammen mit Hecken, Trockenmauern und Reisighaufen eine sehr hohe Strukturvielfalt, die weder das freie Ackerland- und Grünland noch der Wald bieten können. Wie auch zu anderen nachhaltigen Themen möchten wir durch öffentliche Veranstaltungen zukünftig auch das ökologische Bewusstsein für das Thema „Streuobstwiese“ fördern.

Regelmäßig am 4. Dienstag im Monat trifft sich die Kieler SoLaWi um 19 Uhr in der Pumpe, Haßstr. 22, wo es vieles zu organisieren gibt und ein Austausch der Mitglieder und BäuerInnen stattfindet. Mehr Infos und eine Warteliste für das nächste Erntejahr gibt es unter www.schinkeler-hoefe.de


Die Kieler Stadtwerke erhöhen zum 1.1.2017 erneut die Strompreise. Dabei erhöht sich der Arbeitspreis um 1,29 ct/kWh (brutto) und der monatliche Grundpreis um1,34 Euro (brutto), d.h. um 21,34 ? pro Jahr. Insgesamt beträgt die Erhöhung 48 Euro im Jahr (bei 2.500 kWh). Begründet wird die Preiserhöhung mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien um die Klimaschutzziele für Deutschland zu erreichen. Das bedeutet wachsende Belastungen durch Steuern und Abgaben, die an den Verbraucher u.a. über die EEG-Umlage weitergegeben werden. Der Ausbau der Stromnetze führt zu steigenden Netzentgelten. Bei einem Bruttostrompreis von 29,56 ct/kWh beträgt der Arbeitspreis des Grundversorgers nur 7,885 ct/kWh. 6,880 ct/kWh ist die EEG-Umlage und 5,320 ct/kWh das Netznutzungsentgelt. Damit trägt der Verbraucher die gesamten Kosten der Energiekonzerne am Ausbau der Netze und die Finanzierung der Umstellung auf die erneuerbaren Energien.

Das neue Gasmotorenkraftwerk der Stadtwerke Kiel soll jetzt in Auftrag geben werden. Lange hat es gedauert, bis die Förderfähigkeit bescheinigt werden konnte. Es stand bis zuletzt das Ja der EU-Kommission aus. Davon hatten es auch die Mehrheitsanteilseigner der Mannheimer Energieversorger abhängig gemacht, denn eigentlich wollten sie in Kiel aussteigen, wenn das Kraftwerk nicht genug Profit abwirft. Heute arbeiten Kraftwerke angeblich nur noch wirtschaftlich (übersetze: profitabel), wenn es staatliche Förderung dafür gibt. Für das neue Kraftwerk soll jetzt die Förderung durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) gelten. Das bringt pro Jahr ca. 3 Mio. Euro Zuschuss. Ohne die Prüfung und Zustimmung durch die EU-Kommission konnte der Bau aber nicht beginnen.

Nachdem das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die Förderung bestätigte, hat Ende September der Aufsichtsrat die Finanzierung durch das Unternehmen genehmigt. Die Investitionen von 290 Mio. Euro für das gesamte Kraftwerk wird jetzt zum größten Teil über einen Kredit bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert. Für 105 Mio. Euro übernimmt der „Europäische Fond für Strategische Investitionen“ die Garantie. Die Investitionsbank Schleswig-Holstein arbeitet angeblich eng mit der EIB zusammen, woraus wohl vermutet werden kann, dass sie den Restkredit über ein Bankenkonsortium finanziert. U. a. hatte ja auch die Stadt Kiel einen Kredit von 40 Mio. beschlossen, damit das Projekt weitergeht. So konnte zumindest der Wärmespeicher schon gebaut werden. Der MVV-Konzern ist also finanziell wieder fein raus.

Das neue Kraftwerk bestehend aus 20 Gasmotoren soll dann rund 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen, als das alte Kohlekraftwerk. Bis zum Herbst 2018 soll es fertiggestellt sein und unter dem Namen „Küstenkraftwerk Kiel“ ans Netz gehen, während dann im Frühjahr endlich nach 48 Jahren das Kohlekraftwerk abgeschaltet wird.

   (uws)

   

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