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Die Zeit wird knapp
01. Februar 2017 Der Klimawandel ist etwas aus der Mode gekommen, scheint es. 2016 hat zwar einen neuen Temperaturrekord aufgestellt, aber vielen Zeitungen war es nur eine kleine, versteckte Meldung wert. Das ist durchaus erstaunlich, denn der neue Rekord ist der dritte in Folge. Dies Häufung wiederum ist in der gut 130jährigen Geschichte der Temperaturaufzeichnungen einmalig. 2014, 2015, und 2016 waren jeweils das bis dahin wärmste Jahr im globalen Durchschnitt. Zuvor hatte 2010 den Rekord gehalten. Im Vergleich zu 2010 war 2016 ein gutes Viertel Grad Celsius wärmer als 2010. Das ist im Vergleich zu den Temperaturschwankungen in unserem Alltag natürlich wenig. Aber es handelt sich um einen Mittelwert, der über den ganzen Planeten und ein ganz Jahr gemessen wird.
Er spiegelt die wachsende Wärmemenge wieder, die in der Luft und vor allem in den Ozeanen gespeichert wird und der Motor für Meeresströmungen und Winde ist. Mehr Wärme bedeutet zum Beispiel mehr Verdunstung, heftigere Niederschläge und stärkere Stürme und Orkane. Eine Zunahme von 0,27 Grad Celsius innerhalb weniger Jahre bedeutet da schon einen gewaltigen Sprung, wie er ebenfalls bisher zumindest in den letzten 136 Jahren nicht vorgekommen ist.
Schlimmer noch: Damit trennen uns nur noch in etwa ein halbes Grad Celsius von jenem Bereich, den viele Wissenschaftler bereits für zu gefährlich halten. Um mehr als 1,5 Grad Celsius darf sich das globale Klima nicht über das vorindustrielle Niveau erwärmen fordern sie und viele Entwicklungsländer. Vor allem die kleinen Inselstaaten sind seit langem alarmiert. Zwei Grad Erwärmung, die oft als nicht zu überschreitender Maximalwert genannt wird und als solcher auch in internationalen Abkommen festgehalten wurde, könnte schon dazu führen, das viele Inseln untergehen. Bei einer derartigen Erwärmung könnte im Verlauf der nächsten Jahrhunderte der Meeresspiegel um fünf Meter oder mehr steigen.
Was zu tun wäre, ist seit langem bekannt. Hierzulande müsste unter anderem so schnell wie möglich aus der Kohle ausgestiegen werden. Nur: Weder SPD noch Unionsparteien machen Anstalten, dafür die Voraussetzungen zu schaffen. Im Gegenteil: Die Erneuerbaren werden immer mehr ausgebremst. Demnächst wird es auch die Windkraft treffen.Wird Zeit, dass sich dagegen mehr Widerstand rührt, denn über Wahlen wird an dieser Politik in absehbarer Zeit kaum etwas zu ändern sein.
(wop)