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Rote Hilfe:
United We Stand! Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Die 20er/30er Jahren des vorigen Jahrhunderts
01.05.2018 Das gemeinsame Handeln und der Widerstand gegen politische Repression ist seit ihrem Bestehen eine der wichtigen Ziele der Roten Hilfe. Und dies bereits in den Gründungszeiten der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sie hatte in ihren Vorstandsreihen politische und gesellschaftliche Mitglieder wie den Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler, Julian Marchlewski, Wilhelm Pieck und Clara Zetkin. Schon damals lag der Schwerpunkt der Roten Hilfe Deutschland (RHD) Arbeit auf der Unterstützung der politischen Gefangenen. Schon damals gab es ein – für diese Arbeit wichtiges – Netzwerk von Jurist*innen wie Hans Litten und Felix Halle, die die politische Arbeit juristisch unterstützten.
Viele der Mitglieder der Rote Hilfe wurden aufgrund ihrer politischen Aktivitäten bereits zu Beginn des Faschismus in Deutschland verfolgt, inhaftiert und ermordet. Wie z.B. Heinrich Jürgensen, der als Kassierer der Roten Hilfe in Eckernförde und als Mitglied der KPD, einige Jahre im faschistischen Zuchthaus eingekerkert war.
Im Zuge der politischen Entwicklung und des Versuches einer gemeinsamen Organisation der Einheitsfront mit sozialdemokratischen Kräften, wurde die Rote Hilfe 1935 aufgelöst.
Neugründung
Mit den Ende 60er Jahre beginnenden großen Demonstrationen, die sich auch gegen die politischen Zustände und Entwicklungen in der BRD richteten, mit dem repressiven Vorgehen der Polizei und den Versuchen Staates per Gesetz gegen Widerstand vorzugehen, wurden erste Solidaritätsgruppen für die Betroffenen gegründet.
Im Januar 1975 die folgte Wiedergründung der RHD folgte, die sich als sich als in der Tradition der 1924 gegründeten RHD stehend sah und sieht.
Mitte der 80er Jahre gab es nach Diskussionen über die Auflösung der Roten Hilfe den in Kiel erfolgreichen Versuch das Spektrum der Mitgliedschaft zu erweitern.
Rote Hilfe und Mitgliedschaft
In der Satzung der Roten Hilfe heißt es: „Die Rote Hilfe organisiert nach ihren Möglichkeiten die Solidarität für alle, unabhängig von Parteizugehörigkeit oder Weltanschauung, die in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund ihrer politischen Betätigung verfolgt werden. Politische Betätigung in diesem Sinne ist z.B. das Eintreten für die Ziele der ArbeiterInnenbewegung, der antifaschistische, antisexistische, antirassistische, demokratische oder gewerkschaftliche Kampf und der Kampf gegen die Kriegsgefahr.“ (aus §2 der Satzung der Roten Hilfe)“.
Diese politische Arbeit und die Geschichte der Organisation, wird immer wieder zum Anlass genommen, um den Verein und deren Mitglieder zu kriminalisieren.
Zur Erinnerung hier einige Auszüge aus Medienberichten.
2007 war „Die neue Juso-Chefin Franziska Drohsel ist wegen ihrer Mitgliedschaft im Verein unter Druck geraten. Unionspolitiker bezeichneten sie als „Aktivistin einer linksextremen Organisation“, die die RAF-Morde verharmlose und vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Jetzt zog Drohsel Konsequenzen.“ (Welt, 1.12.07)
Daraufhin traten am 18. Dezember 2007 Michael Leutert (MdB), Sevim Dagdelen (MdB), Katja Kipping (MdB und stellvertretende Parteivorsitzende), Nele Hirsch (MdB) und der beiden sächsischen Landtagsabgeordneten Julia Bonk und Freya Maria Klinger, aus der Partei DIE LINKE in die „Rote Hilfe“ e.V. ein und erklärten u.a.: „Mit dem Eintritt in die „Rote Hilfe“ e.V. wollen wir der Solidaritätsorganisation demonstrativ zur Seite zu stehen. …. Wenn Menschen auf Grund ihres politischen Handelns, wegen kritischer Schriften, spontaner Streiks oder der Unterstützung politischer Gefangener ihren Arbeitsplatz verlieren, vor Gericht gestellt und verurteilt werden, muss Solidarität sichtbar werden.“
Am 29.4.2013 steht in der Süddeutschen Zeitung über die damalige Vorsitzende der Jungen Grünen, Sina Doughan: „Doch nun steht die 26-Jährige, die in Bayern für den Bundestag kandidiert, selbst in der Kritik. Seit vier Jahren ist sie zahlendes Mitglied in der 'Roten Hilfe' - einer Gefangenenhilfsorganisation, die laut Verfassungsschutz die 'finanzielle und politische Unterstützung von linksextremistischen Straf- und Gewalttätern' zum Ziel hat. Philipp Mißfelder, der Chef der Jungen Union, forderte die Grünen auf, 'gegen extremistische Tendenzen in den eigenen Reihen vorzugehen'.“
Verbotsforderung
Nun fordert Armin Schuster, Obmann der CDU im Innenausschuss, die Prüfung eines Verbots der Rote Hilfe. Das Innen- und Heimatministerium will sich zwar generell nicht dazu äußern, lässt jedoch durch eine Sprecherin mitteilen „Die Rote Hilfe sei wie der Großteil der bundesweiten linksextremistischen Szene in die Vorbereitung und Durchführung der Proteste rund um G 20 eingebunden gewesen.“
Wirkliche Sorgen macht anscheinend jedoch die zunehmende Mitgliederzahl der Roten Hilfe mit 2016 bereits 8000 Mitgliedern in 51 Ortsgruppen. Und der Staat selbst sorgt mit der Durchführung von G-20-Gipfel, Einschränkungen im Versammlungsrecht, mit der Kriminalisierung von Protest gegen Nazis und Rassisten dafür, dass die Eintrittszahlen steigen.
Die gemeinsame Mitgliedschaft von Linken, Sozialdemokrat*innen, Grünen, Kommunist*innen, gewerkschaftlich oder anders Organisierten und Autonomen in der Roten Hilfe ist seit langer Zeit Praxis.
Bettina Jürgensen, marxistische linke und seit Jahren
Mitglied der Roten Hilfe
Hinweis: Der Artikel ist eine gekürzte Fassung. In voller Länge siehe unter www.kommunisten.de und auf der Internetseite der LinX unter News.