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friedenstaube01 webErklärung des Kieler Friedensforums zum Jahrestag des Beginns des Ukraine-Einmarsches

Den Frieden gewinnen – nicht den Krieg!

Wir sind solidarisch mit den Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden. Wir stehen an der Seite derer, die die Logik des Krieges durchbrechen wollen, zum Beispiel durch zivilen Widerstand, gewaltfreie Aktionen, Desertion oder Kriegsdienstverweigerung. Alle Menschen, die sich dem Krieg entziehen möchten, müssen Schutz durch humanitäre Visa und Asyl finden.

Wir fordern:
• diplomatische Initiativen durch die deutsche Bundesregierung, die EU, die Vereinigten Nationen, die OSZE und andere. Insbesondere fordern wir, die Initiative von Brasiliens Lula da Silva zu unterstützen, der die Bitte nach Waffenlieferungen ausschlug und stattdessen sich für eine Friedensinitiative stark macht.
• einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen unter Einbeziehung aller relevanten Akteur*innen
• Stopp der Waffenlieferung aus Deutschland, die den Krieg weiter befeuern und das Leid der Menschen in der Ukraine verlängern.
• den Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine
• alles zu tun, um einen Atomkrieg zu verhindern und den UN-Atomwaffenverbotsvertrag voranzutreiben sowie
• den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, um keine weitere Finanzierung des Krieges zu ermöglichen und die Klimakatastrophe abzuwenden.
• Die Landeshauptstadt Kiel ist Mitglied im weltweiten Friedensbündnis „Mayors for Peace“, wir fordern deshalb: Keine Waffenlieferungen über den Kieler Hafen!

Krieg bedeutet Tod, Gewalt, Flucht, Vergewaltigung und Folter für die unmittelbar Betroffenen. Er bedeutet auch Nahrungsmittelknappheit, Hunger und Armut für die mittelbar Betroffenen, vor allem im Globalen Süden. Eine Erhöhung der Rüstungsausgaben, militärische “Sondervermögen”, Drohungen und weitere Eskalation dürfen keine Antworten darauf sein.

Die Diskussionen in unserem Land überschlagen sich. Die Schützenpanzer Marder sind noch nicht geliefert, die Entscheidung für Leopard2-Panzer gerade gefallen, da wird schon die Lieferung von Kampfjets erwogen.

Diese Eskalationsschraube muss unterbrochen werden. Wir wollen in keinen Krieg hineingezogen werden, der sich über ganz Europa ausbreiten könnte. Die Wirtschaftssanktionen schaden uns, wir leiden unter Inflation und steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen. Die Klimakrise wird durch diesen Krieg nur verschärft, der Hunger in der Welt kann nicht bekämpft werden, weil finanzielle Mittel für Aufrüstung gebunden sind.

Krieg ist NIE die Lösung!

Alles spricht für einen umgehenden Waffenstillstand in der Ukraine. Für ausschließlich diplomatische Initiativen der Bundesrepublik Deutschland sowie Friedensverhandlungen über ein Ende des Krieges, ohne Vorbedingungen.
Und schließlich ist es auch hier, wie in jedem Krieg, essentiell, dass wir uns die Anteile westlicher Politik am Unfrieden bewusst machen, sie verurteilen und ihnen entgegenwirken. Die viel zu oft konfrontative Politik der NATO, die unfaire Wirtschafts-, Energie- und Handelspolitik und vor allem die massive Aufrüstung auf allen Seiten müssen ein Ende finden.
Sicherheit und Frieden für alle können nur gemeinsam und nicht gegeneinander erreicht werden. Das Völkerrecht muss dabei höher stehen als die Machtinteressen einzelner Staaten.

Für eine Politik der Entspannung, der gemeinsamen Sicherheit in Europa und der internationalen Zusammenarbeit!

Verantw.: www.Kieler-Friedensforum.de