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Davoser Weltwirtschaftsforum:

Gegen kapitalistische Ausbeutung und Neokolonialismus

Im Schweizer Luxus-Ferienort Davos trafen sich in der zweiten Januarhälfte mal wieder die Reichen und Mächtigen dieses Planeten, um sich beim sogenannten Weltwirtschaftsform auszutauschen. Um die Jahrtausendwende waren die Treffen regelmäßig von großen Protesten begleitet, die zu einem der Kristallisationspunkte der globalisierungskritischen Bewegung wurden. Doch in den letzten beiden Jahrzehnten war es still um die jährlichen Konferenzen in den Schweizer Alpen geworden, doch in diesem Jahr regte sich wieder Protest. Wir dokumentieren im Folgenden eine Pressemitteilung deutscher Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Protestwanderung.

Rund 350 Aktivist*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung haben erst an einer Protestwanderung und im Anschluss an legitimen Blockaden gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) teilgenommen. Sie haben den Autoverkehr auf der Zufahrtsstraße nach Davos mit einer friedlichen Sitzblockade und vielen kreativen Aktionen lahmgelegt. Um auf Greenwashing im Rahmen des WEF hinzuweisen, haben Aktivist*innen den Davoser See und den Fluss Landwasser in Davos grün gefärbt mit ökologisch abbaubarer Farbe. Die Aktivist*innen engagieren sich für globale Gerechtigkeit und weisen auf die Verschärfung globaler Krisen durch kapitalistische Ausbeutung und neokoloniale Praktiken rund um das WEF hin.

„Der zivile Widerstand ist legitim und längst überfällig gegen den Gipfel der Ungerechtigkeit in Davos‘, sagt Alex Sattler, denn hier treffen sich die Mächtigen und Reichen, um Profit mit Krisen und Ausbeutung besonders auf Kosten von Menschen im Globalen Süden zu machen!“

Die Sitzblockade auf der Zufahrtsstraße verhinderte, dass Gäste für das Weltwirtschaftsforum anreisen können. Die Aktivist*innen (…) kritisieren, dass das WEF höchst antidemokratisch ist und neokoloniale Praktiken stärkt. Betroffene Personen aus Krisengebieten seien kaum vertreten und würden nicht an Lösungen beteiligt. Gleichzeitig findet weiter Ausbeutung von Menschen und Natur, insbesondere im globalen Süden, für die Profite einiger weniger statt.

Tonia S. sagt: „So grün wie der See und der Fluss ist das WEF nicht mal im Traum!“ Die Aktivistin begründet die Aktion zivilen Ungehorsams damit, dass das WEF sich grün und nachhaltig darstellt, doch zeitgleich Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit in Kauf nimmt. „Greenwashing verschleiert die Wurzeln der Krisen. Wir brauchen jetzt einen echten Systemwandel mit echten Lösungen für die aktuellen Krisen!“, betont Tonia S. Sie hat sich dem Protest angeschlossen und ist mit rund 350 Aktivist*innen dem Aufruf der Schweizer Gruppe „StrikeWEF“ gefolgt, um bei der Protestwanderung nach Davos für globale Gerechtigkeit einzustehen.

Am 18. und 19. Januar 2025 sind Aktivist*innen gemeinsam mit der Schweizer Gruppe StrikeWEF nach Davos gewandert. Das WEF beginnt am 20. Januar 2025. Neben mehreren Sitzblockaden und der Einfärbung der Davoser Gewässer mit ökologisch abbaubarer Farbe, haben Aktivist*innen mit kreativen Aktionen bei sogenannten Popup-Stores verschiedene Unternehmen kritisiert.

Unter anderem wurde gegen ausbeuterische Unternehmenspraktiken von Yara, Palantir und Amazon demonstriert. Die Protestierenden kritisieren, dass das WEF eine exklusive Plattform für diese Konzerne bereitstellt, obwohl die Unternehmen weit entfernt von den Krisen dieser Zeit handeln. Der Zusammenschluss fordert einen Systemwandel, der die Bedürfnisse aller Menschen und des Planeten in den Vordergrund stellt. (wop)

Bildquelle:
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