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Schön-Klinik Rendsburg:
Abfindungen für die gekündigten Beschäftigten
Die von der Landesregierung und vom Kreis Rendsburg-Eckernförde unterfinanzierte und dadurch insolvente kommunale Imland-Klinik an den Standorten Rendsburg und Eckernförde wurde im Sommer 2023 privatisiert und von der Schön-Klinik-Gruppe übernommen. Wir berichteten in der LinX.
Die Schön-Klinik-Gruppe hatte versprochen, auch den Standort Eckernförde zu erhalten.
Am 21. November 2024 platzte die Firmenleitung damit heraus, dass sie 250 MitarbeiterInnen entlassen will. Gekündigt werden sollen die Beschäftigten in nicht-medizinischen Bereichen, wie Bau, Technik, Buchhaltung, Catering, Reinigung, Einkauf, Personal und Transport. Es soll in eine eigene Holding der Schön-Gruppe outgesourced werden um Kosten zu sparen.
Vor Weihnachten hatte die Firmenleitung damit gedroht, wer jetzt krankspielt, kommt vors Arbeitsgericht. Die Gewerkschaft ver.di hatte sich darüber empört: „... Dann das Ganze mit Securitypersonal an der Seite kurz vor Weihnachten zu verkünden, kommt einer Riesensauerei gleich und zeigt welche Geisteshaltung bei SCHÖN herrscht“.
Der Wirtschaftsförderungsverband des Kreises RD-ECK wollte sich dann hilfreich zeigen und hat versucht möglichst vielen KollegInnen in anderen Bereichen unterzubringen, also eine Jobbörse einzurichten. Aber bei den Stellenangeboten meldete sich nur eine geringe Zahl, die meisten wollten in der Klinik bleiben. Am 24. Februar 2025 wollte SCHÖN die Kündigungen aussprechen. In harten Verhandlungen hat nun der Gesamtbetriebsrat einen Sozialplan ausgehandelt, um die Betriebsteilschließung für die betroffenen Beschäftigten abzumildern.
Die Schön-Klinik muss jetzt 4,99 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Abfindungen zu finanzieren. Die Abfindungen bemessen sich nach dem Bruttomonatseinkommen und der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Nach 30 Jahren kommt schon mal eine Abfindungssumme von über 29.000 Euro heraus, wenn die Beschäftigten dafür auf eine Kündigungsschutzklage verzichten.
Für einen Teil der Beschäftigten bietet die Schön-Klinik eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer oder zur Pflegefachfrau an, wobei die Schön-Klinik dann ein Jahr lang das alte Gehalt weiterzahlt. Ab März ist mit den Kündigungen zu rechnen. Die Gewerkschaft ver.di will dann die Betroffenen Kolleginnen und Kollegen beraten. Eine unschöne Geschichte ist das mit der Privatisierung.
(uws)