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Gewerkschaftsticker

01.10.2012 Armut in Deutschland ist ein wachsendes Problem. Inzwischen sind Millionen Menschen arm oder von Armut bedroht. Und dies in einer der reichsten Industrienationen der Welt. (DGB)

Die IG Metall Küste hat die Unternehmen der Windenergiebranche aufgefordert, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Unternehmen zu verbessern. „Saubere Energie muss auch gute Arbeit heißen“, sagte Meinhard... (IG Metall Küste)

Nach fast zwanzig Jahren gibt es wieder Tarifverträge für das ostdeutsche Tischlerhandwerk. Die IG Metall und die Tarifgemeinschaft für das Tischlerhandwerk Ostdeutschland einigten sich am Mittwoch in Caputh bei Potsdam... (IG Metall Küste)

Der Abbau von Arbeitsplätzen auf den deutschen Werften ist vorerst gestoppt: Nach der Schiffbauumfrage von IG Metall Küste, dem Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen und der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS) ist die Zahl der Beschäftigten im Schiffbau in den vergangenen zwölf Monaten sogar um 500 (3,1 Prozent) auf 16.850 Beschäftigte gestiegen. (IG Metall Küste)

Die Überraschung ist ausgeblieben: Das Bundesverfassungsgericht hat den Fiskalpakt genehmigt und damit den Weg für einen dauerhaften Rettungsschirm in der Eurozone freigemacht. Damit steht das Spardiktat nun über allen anderen gesellschaftspolitischen Zielen des Staates. Doch auch nach dem Karlsruher Urteil ist die Krise nicht gelöst. (DGB)

ver.di begrüßt die Klarstellungen in der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm ESM, sieht die inhaltliche Ausgestaltung der Auflagen durch den ESM aber sehr kritisch. Der Euro-Rettungsschirm ESM sei ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Refinanzierungsprobleme der kriselnden Euro-Mitgliedsstaaten. „Ohne Rettungsschirm würden die Refinanzierungskosten weiterhin durch die privaten Kapitalmärkte diktiert“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Allerdings reiche die aktuelle finanzielle Grundausstattung des ESM für eine umfassende Eindämmung der Refinanzierungsprobleme nicht aus. Des-wegen fordere ver.di, den ESM künftig mit einer Banklizenz auszustatten und somit direkt über die Zentralbank zu finanzieren. (ver.di)

Die Finanznot der öffentlichen Haushalte ist mittlerweile eine echte Bedrohung für den Sozialstaat. Zwei Billionen Euro öffentliche Schulden in Deutschland stehen fast fünf Billionen Euro Privatvermögen gegenüber. „Wir müssen die Verteilungsfrage jetzt und neu stellen“, schreibt Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband auf gegenblende.de. (DGB)

Mobile Kommunikation und soziale Netzwerke können für Beschäftigte Risiken bergen. Gerade beim Datenschutz gegenüber dem Arbeitgeber ist Vorsicht geboten – und auch die ständige Erreichbarkeit wird mehr und mehr zum Stressfaktor. (DGB)

Am 18. September fand in Hamburg die zweite Tarifverhandlung zu den Lohntarifverträgen für die Beschäftigten der Sand-, Kies-, Mörtel- und Transportbetonindustrie Nord (Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) statt. In mehreren 8-Augengesprächen wurde über abschlussfähige Tarifergebnisse verhandelt, die im Folgenden letztendlich vereinbart wurden: Die neuen Tarifverträge haben eine Laufzeit von zwölf Monaten (1. Juli 2012 bis 30. Juni 2013). Ab 1. September 2012 werden die Löhne in allen Tarifgebieten um drei Prozent erhöht. Vereinbart wurde, dass bei etwaigen Verhandlungen zum Manteltarifvertrag über die Differenzierung des Urlaubs nach gesetzlichen und übergesetzlichen Urlaub gesprochen werden soll. Die Mitglieder der Tarifkommission haben diesem Ergebnis zugestimmt. (IG Bauen-Agrar-Umwelt)

Eine Erhöhung der Entfernungspauschale um 10 auf 40 Cent je Kilometer hat IG-BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis gefordert. In einem Interview mit der in Ludwigshafen erscheinenden Tageszeitung "Die Rheinpfalz" machte er deutlich, dass die tägliche Fahrt zur Arbeit zu keinem sozialen Problem werden dürfe. (IG BCE)

Privater Reichtum nimmt in der Bundesrepublik immer mehr zu – gleichzeitig verarmt der Staat; 40 Prozent der Haushalte mussten in den letzten Jahren Lohneinbußen hinnehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Entwurf für den vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. (GEW)

Das Bildungsniveau in Deutschland stagniert: Laut der vorgelegten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" erreichen nur 20 Prozent der jungen Erwerbstätigen hierzulande einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern, 22 Prozent dagegen einen niedrigeren. Im internationalen Vergleich ein Armutszeugnis. (GEW)

Der Einsatz der IG Metall für die 2.300 entlassenen Manroland-Beschäftigten hat Früchte getragen. Auf Initiative der IG Metall hat die Europäische Kommission über den Europäischen Globalisierungsfonds (EGF) 5,3 Millionen Euro locker gemacht, damit die Betroffenen leichter eine Anschlussbeschäftigung finden. (IG Metall)

Zum zehnten Jahrestag der umstrittenen Hartz-Reform der Regierung Schröder legt Detlef Wetzel ein Buch vor. Darin fordert der Zweite IG Metall-Vorsitzende, "mehr Gerechtigkeit zu wagen". Die Nähe zu Willy Brandts "Mehr Demokratie wagen" ist gewollt. Schließlich war es dieser Satz, der den jungen Werkzeugmacherlehrling Detlef Wetzel 1969 faszinierte. (IG Metall)

Im Konflikt zwischen dem Konzern Deutsche Post DHL und der Gewerkschaft TÜMTIS fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) das Unternehmen auf, die Gewerkschaftsrechte in der Türkei anzuerkennen. Anlass der Auseinandersetzung war eine Mitgliederwerbekampagne der türkischen Gewerkschaft in der Logistiksparte von DHL in Istanbul. Darauf hatte das Unternehmen mit der Entlassung gewerk-schaftlich aktiver Beschäftigter reagiert und in der Folge den Dialog mit der Gewerkschaft verweigert. In dem betroffenen Betrieb arbeiten knapp 1.300 Beschäftigte und rund 1.000 Leiharbeitnehmer. Ziel der Gewerkschaft ist es, Bezahlung und Arbeitszeit zu konditionieren. In einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft TÜMTIS, Kenan Öztürk, sicherte ver.di die Unterstützung zu. (ver.di)

Der Bezirksrichter Juan Colas hat im U.S.-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin „Act 10“ gestrichen. Mit dem Gesetz hatte der republikanische Gouverneur Scott Walker im vergangenen Jahr das Recht auf kollektive Interessenvertretung abgeschafft. Das einzige Thema, über das Gewerkschaften im öffentlichen Dienst nach dem Gesetz noch mitreden durften, war die Anpassung der Löhne an die Inflationsrate. In allen anderen Punkten machte das Gesetz die Gewerkschaften mundtot. Das sei verfassungswidrig, befand der Richter Juan Colas in Dane County, Wisconsin. Beschäftigte im öffentlichen Dienst müssten das Recht haben, über ihre Arbeit, ihre Sicherheit am Arbeitsplatz, ihre Löhne und ihre Urlaubs- und Krankenregelungen mitzureden. Gouverneur Walker kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Er bezeichnete Colas als „politischen Aktivisten“. (ver.di)

Zusammengestellt von hg
   

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