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Tschernobyl-Jahrestag:

Protest-Kultur am AKW Brokdorf

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01. Mai 2013 Von der Bühne ist Musik zu hören, an den Infoständen wird angeregt diskutiert, ein Jongleur unterhält eine große um ihn versammelte Menschentraube und Robin Wood bietet Schnupperklettern an. Die anlässlich des 27. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl stattfindende Protest- und Kulturmeile um das Atomkraftwerk Brokdorf hat bei bestem Wetter viel zu bieten.
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Rund 1500 Menschen sowie diverse Organisationen haben sich an diesem Sonntagmittag versammelt. Sie wollen ein Zeichen setzen - für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen. Es ist dieses Mal eine ganz andere Form des Protests. Ruhiger kommt die Veranstaltung trotz alledem nicht daher, schließlich sind verschiedene Redebeiträge zu hören. Die RednerInnen empören sich lautstark über die bewusst verschleppte Energiewende, nehmen die Lügen der Atomlobby auseinander und fordern die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen.

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Die vergleichsweise viel zu geringe Beteiligung unterstreicht einmal mehr, dass das Interesse an diesem Thema innerhalb der Bevölkerung stark gesunken ist und sich die Mehrheit auf dem "Ausstiegs"gesetz der schwarz-gelben Bundesregierung ausruht. Das ist fatal: erst 2022 soll das letzte Atomkraftwerk vom Netz gehen. Solange stellt jedes Atomkraftwerk eine tickende Zeitbombe dar. Jeden Tag wird neuer Atommüll produziert, ohne das der Zeitpunkt der Errichtung eines akzeptablen Endlagers auch nur halbwegs absehbar wäre. Tschernobyl und Fukushima sollten uns eigentlich gezeigt haben, dass es auch in Deutschland täglich zur Atomkatastrophe kommen könnte.

Auch die Grünen haben dem genannten Gesetz der Bundesregierung zugestimmt, Umweltminister Habeck hat eine sofortige Abschaltung Brokdorfs klar verneint und auch sonst sind bei den Grünen keine Bestrebungen zu erkennen, 2017 - also dem einstigen Ausstiegsdatum der Partei - die Atomanlagen endgültig abschalten zu wollen. Umso schlimmer scheint es, dass ausgerechnet diese mit ihrem Stand den Anfang der Protest- und Kulturmeile gebildet hat.
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Die BI Kiel gegen Atomanlagen beteiligte sich ebenfalls mit zwei Bussen an der Aktion um das Atomkraftwerk Brokdorf. Rund 2500 Menschen kamen zeitgleich in Grafenrheinfeld zusammen. Darunter viele Menschen mit Fahrrad, Transparenten und Fahnen. Auch hier gab es neben Reden, zahlreiche kulturelle Angebote für Kinder und Erwachsene.

(to)