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Demo anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin"
"Wir haben es satt"
Abfahrt aus Kiel: Treffpunkt pünktlich um 5.30 Uhr am Fahrkartenschalter im Kieler Hauptbahnhof
Wir fahren in 5er-Gruppen mit dem Wochenendticket der Bahn (39,- Euro)
Kiel Hbf ab 05:43 Uhr RB 21647 (Kontakt: info@gentechnikfrei-sh.de)
01.01.2011 In Schleswig-Holstein rufen alle gentechnikkritischen Organisationen zur Demonstration gegen Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten am 22. Januar in Berlin auf. Mobilisiert wird in Kiel auch vom BUND und von der BI gentechnikfreies Schleswig-Holstein. Auf der Internetseite: www.gentechnikfrei-sh.de gibt es nähere Infos zur Anreise. Zur Demo selbst siehe: www.wir-haben-es-satt.de
(uws)
Die jährlich Ende Januar stattfindende Internationale Grüne Woche Berlin (IGW) ist die weltweit wichtigste Messe der Ernährungs- und Landwirtschaft. Dort drängeln sich nicht nur über 400.000 Besucher durch die prall mit Fresständen gefüllten Messehallen. Auch die europäischen Agrarpolitiker und die großen Konzerne und Verbände der Branche geben sich unter dem Funkturm die Klinke in die Hand. Ein breites Bündnis von Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen nimmt dieses Ereignis zum Anlass, um für den 22. Januar bundesweit zu einer Großdemonstration in Berlin unter dem Motto: „Wir haben es satt – Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten“ zu mobilisieren.
Als prominenter Redner auf der Demonstration wird der Träger des diesjährigen Alternativen Nobelpreises 2010, Nnimmo Bassey aus Nigeria, zu den Auswirkungen der deutschen und europäischen Agrarpolitik in Entwicklungsländern Stellung nehmen. Bassey ist einer der wichtigsten afrikanischen Umweltschutz- und Menschenrechtsaktivisten. Er ist Leiter der nigerianischen Nichtregierungsorganisation Environmental Rights Action und Vorsitzender von Friends of the Earth International, dem weltweit größten Umweltschutzverband mit Mitgliedsorganisationen in 77 Staaten. 1990 wurde er Zeuge eines Massakers im Nigerdelta, wo die großen Ölkonzerne mit Unterstützung der Regierung ganze Landstriche völlig verwüsten. 80 Menschen wurden damals vom nigerianischen Militär ermordet, weil sie den Shell-Konzern bei Protestaktionen für die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen verantwortlich gemacht hatten. Seitdem kämpft der vormals erfolgreiche Architekt für die Rechte der dort ansässigen Bevölkerung.
Die Mobilisierung für die Demonstration am 22.1. in Berlin laufe auf Hochtouren, meldete das Organisationsbüro vor einigen Tagen. Aus dem ganzen Bundesgebiet würden Traktoren, Sonderbusse und Themenwagen in die Hauptstadt fahren. Vor allem Aktive aus gentechnikfreien Regionen, Bürgerinitiativen für Bauernhöfe statt Tierfabriken und zahlreiche Eine-Welt-Gruppen hätten sich angekündigt. Die Organisatoren erwarten mehrere tausend Menschen. Ohnehin ließen sich viele Landwirte nicht mehr alles gefallen, heißt es unter Verweis auf die Aktionen der bäuerlichen Notgemeinschaft im Wendland gegen Castortransporte und auf den monatelangen Protest der Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter.
(Rainer Balcerowiak, jW vom 17.12.2010)