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Modernisierung der Kriegsmarine:

Invasionsfähigkeit gesteigert


„Auf See wie an Land zuhause“ sollen die „hochmotivierten Spezialisten“ sein, die dem am 1. April in Eckernförde neu eingerichteten Seebataillon der deutschen Kriegsmarine angehören. Ihr Kommandant, das freut besonders die lokalpatriotischen Militaristen in unserer Stadt, kommt aus Kiel: es ist der Fregattenkapitän Arne Krüger. "Ein Kieler für die Kampftruppe", freuten sich die Kieler Nachrichten.„Vom Land zum Meer – vom Meer zum Land“ lautet das Motto der Truppe. Wegen seiner „Verwendungsbreite“ im weltweiten Einsatz wird das Bataillon von seinen Fans auch das „Multitool“ der Marine genannt. „So eine Einheit macht beim Blick auf die Anforderungen schon Sinn“, meinte der Rüstungsexperte H.-P. Bartels gegenüber den „Kieler Nachrichten“. Aber aufgepasst: allen schönen Worten zum Trotz – mit „Schutz vor Piratenüberfällen“ und dem Aufspüren vom Piraten-“Nestern“ in Küstennähe versucht man, die Truppe populär zu machen – sollen mit dieser erneuten Aufrüstung der Marine deren Fähigkeiten zur Invasion fremder Länder von See aus verbessert werden.

 

Der KN-Redakteur Frank Behling versucht, solche Befürchtungen zu zerstreuen: „Wer jetzt den Aufbau einer offensiven Invasionsarmee vermutet, sollte zunächst auf die Zahlen schauen. Mit den 800 Soldaten des Seebataillons lässt sich kein Land erobern.“ Aber wie sagt Kommandant Krüger: „Die Aufstellung des Seebataillons ist erst der Anfang. Es liegt noch ein langer Weg vor uns.“ Man müsse eine „Fähigkeit mühsam wieder aufbauen“, die seit 1990 verloren gegangen sei – nur zwei der damals 50 Landungsboote seien übrig geblieben, Deutschland damit in der NATO ans Ende gerutscht.Den von Krüger skizzierten Weg mitgehen soll auch das ebenfalls am 1. April gegründete Kommando Spezialkräfte der Marine. Die bislang 130 Kampfschwimmer haben zum Teil schon Auslands-Kampfeinsätze hinter sich. Diese Einsätze sind eigentlich streng geheim. Flotillenadmiral Martens erwähnte bei Einrichtung des neuen Bataillons die Länder Afghanistan, Kosovo und die Mission Atalanta.

Zur Modernisierung der Kriegsmarine gehört auch ihre Aufrüstung mit vier riesigen Fregatten bis 2020. Am 1. April vermeldeten die KN den „symbolischen Stapellauf“ des „größten deutschen Kampfschiffes in der Geschichte der Bundesrepublik“, des Rohbaus der Fregatte „Baden-Württemberg“. Vereinbarter Preis pro Schiff (und wer glaubt schon, dass es dabei bleibt?): rund 650 Millionen €.

Der begonnene „lange Weg“ der deutschen Kriegsmarine in eine Zukunft flexiblen weltweiten Einsatzes ist ein Weg in die Katastrophe. Wir gehen ihn nicht mit! Und jeder Cent für den Aufbau dieser Tötungsmaschinerie ist zu viel und ein Skandal!

D.L.