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Hauen und Stechen um Pachtland, Demoaufruf:

“Wir haben es satt”

01.01.2012 Wer im Sommer über Land fährt sieht es: immer mehr Mais wird angebaut, ein großer Teil davon für Biogasanlagen. Der Einstieg in diesen Wirtschaftszweig ist aufgrund staatlicher Subventionierung zur Zeit so profitabel, dass man die Landwirte verstehen kann, wenn sie auf den Zug aufspringen. Der Bedarf an Flächen für den Maisanbau wächst dadurch und die Nachfrage steht in Konkurrenz zu Bauern, die noch für unsere Ernährung Gemüse und Getreide anbauen oder ihre Rinder auf den Weiden grasen lassen. Der Pachtzins für Pachtverträge die jetzt auslaufen verdoppelt sich, was bedeutet, dass die in Schleswig-Holstein produzierten Nahrungsmittel deutlich teurer werden müssten oder aber die Bauern aufgeben. Es geht sogar so weit, das die Energiewirte den Pachtzins, den die Landwirte bieten grundsätzlich überbieten, um an das Land zu kommen. Auf dem Land ist ein Hauen und Stechen in Gange, das uns alle angeht.
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Was nutzt uns eine partielle Unabhängigkeit vom Erdölmarkt, wenn im Gegenzug unsere Nahrungsproduktion vor Ort zerstört wird? Wenn die Bauern aufgeben, geht „nicht nur” ein Job verloren, es geht Wissen verloren, es geht Kulturlandschaft verloren, es geht Artenvielfalt verloren und es geht unsere Ernährungssicherheit verloren. Zudem wird unser Grundwasser durch die weitere Intensivierung der Landwirtschaft und die Massentierhaltung stark gefährdet. Maismonokulturen sind, wie jede andere Monokultur auch, anfällig für Pflanzenkrankheiten und -schädlinge. Die vorhersehbare Antwort der Industrie darauf lautet: Gentechnik und noch mehr Pestizide.---

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„Weiter wie bisher ist keine Option”, die industrielle Landwirtschaft ist kein Model für die Zukunft, sagen über 500 Wissenschaftler im Weltagrarbericht (www.weltagrarbericht.de). Die regionale, kleinbäuerliche, biologische Landwirtschaft kann uns alle ernähren, ist sozial gerechter, umweltverträglicher und zudem nicht vom Erdöl abhängig.

Ich fahre mit euch zur Demo nach Berlin, um der Politik vor Augen zu führen, dass wir viele sind, die eine vielfältige regionale Landwirtschaft wollen, die diesen Namen auch verdient. Keine Subventionen für kurzfristige Gewinnmitnahmen, deren Folgen wir alle zu zahlen haben.

Leider ist bei Drucklegung noch nicht bekannt, ob Busse organisiert werden, bitte seht Anfang Januar auf den Seiten www.wir-haben-es-satt.de und www.gentechnikfrei-sh.de nach oder organisiert euch selbst per Bahn.
(Wiebke Freudenberg, BI gentechnikfreies SH)

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„Wir haben es satt!“-Demo am 21.1.2012 11:30 Uhr, Berlin Hauptbahnhof

Während der letzten „Internationalen Grünen Woche“ im Januar 2011 waren bereits mehr als 22.000 Menschen auf der Straße um gemeinsam gegen Dioxinskandale, Gentechnik im Essen und Tierleid in Megaställen zu protestieren. In den kommenden Monaten werden die Weichen gestellt für eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik bis 2020. Doch die Bundesregierung blockiert noch immer eine echte Reform. Daher gehen wir wieder auf die Straße!

Damit der Demonstrationszug noch größer und noch bunter wird, brauchen wir euch! Seid dabei, wenn es am 21.1.2012 heißt:

Wir haben es satt! Wir wollen Bauernhöfe statt Agrarindustrie!

Für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft und Respekt vor den Tieren! Für das Menschenrecht auf Nahrung!
   

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