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Glosse:

Mutti macht das schon! Jeder Mensch hat eine Mutti und gemeinsam haben wir Angela.

Merkel

01. Februar 2015 Während um uns herum Krisen und Kriege toben, Flüchtlingswellen gegen die Mauern unseres Abendlandes branden, führt uns Mutti Angela mit sicherer Hand durch all diese Wirrnis. Bei ihr können wir uns geborgen fühlen. So weist sie gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden den bösen, machtbesessenen Putin mit harten Strafen in die Schranken. Schließlich geht es dabei um die Verteidigung unserer „Westlichen Wertegemeinschaft“. Leider müssen diese Werte auch manchmal, wenn es hart auf hart kommt, mit Kriegen und Geheimdienstaktionen (z. B. Vietnam, Jugoslawien, Irak, Chile, Kuba) mit Folter, elektronischer Massenüberwachung (NSA) und tödlichen Drohneneinsätzen verteidigt werden.

Die Hinweise von „Gutmenschen“, dass das nicht immer den Menschenrechten oder dem Völkerrecht entspricht, ist nun wirklich juristische Korinthenkackerei. Schließlich geht es um das Ganze, und wir sind die Guten.

Auch in der europäischen Krise hat Mutti das Sagen. Hier zeigt sie unseren Nachbarn, wo es langgeht: Die sollen gefälligst ihre Hausaufgaben machen und den Gürtel enger schnallen! Es geht ja wohl nicht an, dass bei uns schon seit Jahren die Renten sinken, immer mehr Menschen in Leih- und Zeitarbeit zu niedrigen Löhnen malochen, während die Südländer in Saus und Braus lebten. Deutsche Tugenden gehen denen völlig ab. Doch Gott sei Dank wird inzwischen, wie Muttis Kollege Kauder das neulich sagte, „in Europa Deutsch gesprochen“. Überall machen europäische Regierungen inzwischen nach deutschem Vorbild ihre Hausaufgaben. In Griechenland, Portugal, Spanien, Frankreich und Italien. Dabei haben sie es allerdings nicht so leicht wie Mutti, weil die Bevölkerung in diesen Ländern nicht so brav ist wie wir. Die wehren sich doch tatsächlich und sehen einfach nicht ein, dass man da eben mal durch muss: durch wachsende Armut, Massenarbeitslosigkeit, sinkende Löhne und eine marode Gesundheitsversorgung.

„Hallo!“, möchte man ihnen zurufen, „von nix kommt nix!“ Da hat Mutti mit ihren Freunden aus der Wirtschaft und Politik schon ganz recht, wenn sie sich in der europäischen Krise gemeinsam hauptsächlich darum kümmern, dass die Banken, die Aktienbesitzer, private Investoren und Immobilienspekulanten gute Gewinne machen. Denn nur, wenn es den Reichen gut geht, fällt für die Armen noch was ab. Das ist ja wohl logisch.

Natürlich kann es auch uns bei all diesen Krisen und rauen Wettbewerbsbedingungen im internationalen Konkurrenzkampf einmal härter treffen. Doch das macht nichts, dann müssen wir eben nach einer Agenda 2020 mal wieder den Gürtel enger schnallen. Klar, einige werden es dabei sehr schwer haben, weil enger nicht mehr geht.

Doch Leute, die Konkurrenz schläft nicht, wir müssen da durch. Wir sind ja schließlich keine Heulsusen. Hoch lebe die internationale solidarische Konkurrenz! Das gilt besonders für unser gemeinsames europäisches Haus, eine solidarische Gemeinschaft konkurrierender Staaten.

Dabei geht auch um den Wettbewerb durch Niedriglöhne, das Beschneiden sozialer Hängematten und Steuererleichterungen für wohlhabende Leistungsträger. Mutti nennt das Strukturreformen. Nur so ist künftiges Wachstum zu erreichen. Für wen? - Na gut, dazu ein andermal.

„International“, sagt Mutti, „müssen wir mehr Verantwortung übernehmen“. Auch da hat sie recht. Schließlich kann man an gute Erfahrungen anknüpfen. Afghanistan, Irak und Libyen sind da gelungene Beispiele.

Wir müssen also bei dem Thema „mehr Verantwortung“ das Rad nicht neu erfinden. In den Kriegen im Irak und in Libyen haben wir unsere Freunde zu wenig unterstützt.

Das gehört sich nicht, denn wir können uns nicht einfach wegducken, schließlich sind wir keine Feiglinge! Schön, dass das auch von dem Pastor Gauk, Herrn Steinmeier, Herrn Gabriel und Frau von der Leyen endlich mal klipp und klar ausgesprochen wird.

Gott sei Dank unterstützen sie dabei Presse, Funk und Fernsehen kräftig. Auf die ist in Sachen Kriege und Interventionen wirklich Verlass.

Allerdings wollen viele Redaktionen unserer Leitmedien zu schnell im Namen des Friedens und der Menschenrechte gegen den Terrorismus losballern. Das mag der Deutsche nicht. Dazu ist er noch zu bequem, friedensverwöhnt oder pazifistisch versaut. Zu solchen Positionen muss er Schritt für Schritt hinerzogen werden. Und das kann Mutti gut.

Wie auch immer, im Irak sind wir jetzt endlich dabei! Nur die ewig Gestrigen, die naiven Pazifisten, Putinversteher, Verschwörungstheoretiker und andere links Verwirrte laufen dagegen wieder lautstark mit Transparenten und Fahnen durch unsere Straßen. Man kennt das ja.

Doch lasst sie nur, Mutti macht das schon. - Falls nicht, wird es ernst.

       Mensch Meyer