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Demos gegen Rassismus in verschiedenen SH-Städten:

Das ist unsere Stadt

Pegida

Foto: pewe und ust (Kieler Arbeiterfotografen)

01. März 2015 Ein breites Bündnis, koordiniert vom DGB, hatte für den 27. Januar zur Demonstration und Kundgebung aufgerufen. „Kiel ist bunt“ und „Flüchtlinge sind willkommen“, so die Botschaft gegen Rechtspopulismus und Rassismus. Bereits frühzeitig hatten die Veranstalter hoffnungsvoll 5.000 TeilnehmerInnen beim Ordnungsamt angemeldet. Diese Erwartung wurde weit übertroffen.

Der DGB berichtete am 28.1.2015 unter der Überschrift „Eindrucksvolles Zeichen gegen Rassismus - DGB ist begeistert von den Menschen in und um Kiel“: In überzeugender Art haben mehr als 11.000 Menschen aus der Kiel-Region und weiteren Teilen Schleswig-Holsteins am Abend des 27. Januar 2015 ihre Weltoffenheit demonstriert. „Wir waren von etwa 5.000 Teilnehmer/innen ausgegangen. Dass am Ende der Rathausplatz in Kiel kaum ausreichte und mehr als doppelt so viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind, zeigt eindeutig, dass eine sehr große Mehrheit der Menschen in unserer Region für Demokratie, Freiheit und Toleranz, für Hilfsbereitschaft und Solidarität eintritt. Diese klare Haltung und Einstellung der Menschen in unserer Region wird das von uns initiierte Bündnis „Das ist unsere Stadt – die Kiel Region ist weltoffen!“ weiter intensiv stärken“, so Frank Hornschu Vorsitzender der DGB Kiel Region. Der DGB bedankt sich bei allen, die diese Demonstration und Kundgebung mit organisiert und möglich gemacht haben. „Letztlich sind es doch unsere Nachbar/innen, Freund/innen und Arbeitskolleg/innen, die sich eindeutig für Freiheit und Respekt einsetzen. Ihnen gilt unser Dank und unsere Anerkennung. Erst die vielen helfenden Hände und der absolut friedliche Verlauf der Demonstration und Kundgebung haben den Erfolg möglich werden lassen“, so Hornschu abschließend. 

So weit der DGB. Oberbürgermeister, Ministerpräsident, vor allem aber viele, viele Vereine und Initiativen aus Kiel, ebenso viele Einwohnerinnen und Einwohner, die nicht organisiert sind, demonstrierten mit, größtenteils mit selbst gemalten Schildern und Plakaten. Man sah aber auch die Fahnen und Transparente von Parteien und Gewerkschaften, Friedensbewegung und Flüchtlingssolidarität.                     

(Reinhard Pohl)


Flensburg:

Nicht der Normalfall

BuntesFL

Das sich auf dem Aufruf zu einer Demonstration alle Ratsparteien, von der FDP bis zur Linken, finden, ist auch in Flensburg nicht der Normalfall. Auch dass die drei großen Religionsgemeinschaften, Juden, Christen und Muslime, einen solchen Aufruf unterstützen ist hier nicht der Normalfall. Passiert ist es trotzdem. Für den 19. Januar riefen beinahe alle gesellschaftlichen Kräfte in Flensburg dazu auf, gegen Pegida und für ein buntes Flensburg zu demonstrieren, mit bunten Lichtern, Fahnen und Kleidungsstücken. Der Erfolg war durchschlagend. Geschätzt 4.000 Menschen fanden sich in den frühen Abendstunden am Nordertor an und marschierten bei der in den letzten Jahrzehnten wohl größten Demo in der Fördestadt fröhlich und bunt bis zum Nordermarkt.

Nach der Begrüßung durch die Flensburger DGB-Vorsitzende Gabi Schwohn ging es in einem Lichterumzug zum Südermarkt, wo Anke Spoorendonk (Landesregierung), Elena Sokolovsky (Jüdische Gemeinde Flensburg), Sédar Simsek (Islamische Religionsgemeinschaft Hamburg und SH), Inge Krämer (stellvertretende Stadtpräsidentin) und Carmen Rahlf (evangelischer Kirchenkreis) zu den Demonstranten sprachen. Aber es gab durchaus auch Menschen, die sich dem gefühligen Konsens widersetzten. Ein Bündnis von Gruppen und Einzelpersonen aus dem autonomen Umfeld hatte sich im Vorfeld mit einer Erklärung zwar zu den Zielen der Demonstration bekannt, aber auch deutlich von vielen Aufrufern distanziert. Mit marschiert sind sie dankenswerterweise trotzdem.  „Pegida demonstriert – die Regierung schiebt ab. Das ist das gleiche Rassistenpack!“ so brachten sie ihre Distanz in einem eingängigen Slogan zu Gehör und ernteten dafür durchaus auch Zustimmung. Deutlich wurde in diesem Block auch die von den Regierungsparteien immer wieder betriebene Einteilung von Flüchtlingen in wirtschaftlich „brauchbare“ und „nutzlose“ als inhuman angeprangert. Das „Bündnis für ein buntes Flensburg“ will indessen auch nach der eindrucksvollen Demonstration weiter am Flüchtlingsthema dran bleiben. Als erste Aktionen wurden bereits eine „Selfie-Aktion“ und die Auslage von Solidaritäts-Büchern in den Stadtteilen angestoßen.


(Heinz-Werner Jezewski, Flensburg)

Heide:

Demonstration ein voller Erfolg

Die Demonstration „Zusammenstehen für ein buntes Dithmarschen“, die das breite Bündnis aus Parteien, Verbänden und anderen Organisationen am 10. Februar in Heide ausgerichtet hat, war ein voller Erfolg. Die vielen anwesenden Personen setzten ein Zeichen, dass Dithmarschen vielfältig und weltoffen ist. „Die Menschen, die sich in Heide versammelten, haben gezeigt, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht zu Dithmarschen gehören. Flüchtlinge, egal welchen Glaubens und egal welcher Hautfarbe, sind hier herzlich willkommen!“, so Thomas Palm, Ortsvorsitzender der Linkspartei Heide. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für Ihre Teilnahme und würde mir wünschen, dass es in Zukunft in Dithmarschen noch mehr freiwillige Helfer gibt, die Flüchtlingen die Ankunft und das Einleben erleichtern.“


(Thomas Palm, Die Linke, Ortsvorsitzender Heide)

   

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