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Glosse: Muttis schöne G7-Party

Das Alphorn tönt, die Weißwurst schmeckt und der Barack trinkt die Maß (alkoholfrei !) Mutti lud im schönen Bayern zur G7 Party ein.  


01. Juli 2015 Auf der G 7 Party im bayrischen  Elmenau präsentierte sich die westliche Wertegemeinschaft strahlend unter weiß-blauem Himmel. Der böse Putin war ausgeladen und die Gegendemonstranten trafen nicht nur auf 30 000 Polizisten sondern auch auf Blitz und Donner. Ein himmlisches Zeichen, könnte man meinen. Mit diesem Event konnte sich Deutschland weltweit mal so richtig schön ins Bild setzen.  Da tönte das Alphorn von der Alm, da tanzten die Burn und die Madel in Trachten zur Blaskapelle und der Barack biss in die Weißwurst zum Weißbier mit der lieben Angela an seiner Seite. Der Schelm sagte auch noch, dass er leider seine Lederhose vergessen habe. Die Vorstellung, dass der Barack in Lederhosen seine Kampfdrohnen in alle Welt schickt, nimmt dem Bild auch die Schärfe.

Laut gut informierten Kreisen will der  japanische Ministerpräsident nach den kulinarischen  bayrischen Hochgenüssen von Sushi  auf Weißwurst umsteigen und Monsieur Hollande künftig für bayrischen Leberkäs die Austern liegenlassen.  Ja liebe Welt, so geht es halt zu in Deutschland ! Natürlich ging es am Rande der Party auch um Politik. Man will das Weltklima retten, den Hunger einschränken, den Afrikanern helfen, Flüchtlinge verringern, Putin in die Schranken weisen und die Griechen mit einem beherzten Sparprogramm retten. Darüber hinaus ging es wie immer und überall um den Kampf gegen den globalen Terrorismus. In diesem Zusammenhang muss man auch den engagierten NSA- Einsatz der USA sehen, den unsere Kanzlerin lieber nicht kritisierte, auch wenn es dabei ihr eigenes Handy erwischt hat. Das wäre auch unanständig gewesen. Schließlich sind die Amerikaner unsere besten Freunde, und vor besten Freunden hat man eh keine Geheimnisse. 

Selbstverständlich konnte man sich bei der CO2- Reduzierung, bei dem Kampf gegen den Hunger und bei der Entwicklungshilfe nicht auf klar definierte Ziele festlegen. Dazu ist die Materie zu kompliziert. Dafür erklärte unsere Kanzlerin den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis zur Jahrhundertwende. Dazu gehört doch Mut! Leider wird das in 85 Jahren niemand mehr von uns erleben. Einfacher war es dagegen mit den Sanktionen gegen Russland und den Kreditauflagen für Griechenland. In Sachen Griechenland hat der Claude Junker mal so richtig auf den Tisch gehauen und den Griechen klar gemacht, dass er die Faxen dicke habe. Seit Monaten weigern sie sich stur, die EU-Forderungen zu erfüllen, nämlich die Renten weiter zu kürzen, die Mehrwertsteuer zu erhöhen und verstärkt ihr  Staatseigentum zu privatisieren. Da kann einem schon mal der Hut hochgehen. Auch wenn die Griechen immer rummeckern, dass nach dem Krieg noch keinem Land ein solches Spardiktat aufgezwungen wurde und dass sie deshalb schlicht keine Kohle mehr haben.
 
Ein weiteres Thema war ein verstärktes weltweites militärisches Engagement, um die westlichen Werte zu verteidigen oder durchzusetzen . Dieser Weg hat sich in Jugoslawien, in Afghanistan, im Irak und in Libyen als erfolgreich erwiesen. Auch dem Russen muss man wieder deutlicher die Zähne zeigen, wie das in den Großmanövern in der Ostsee bereits passierte. Eine andere Sprache versteht der Putin nämlich nicht.  Wirtschaftlich und weltanschaulich geht es den großen Sieben in Zukunft darum, die “marktkonforme Demokratie“ als einen zentralen westlichen Wert weltweit durchzusetzen. Das Freihandelsabkommen TTIP ist dazu ein passendes Instrument. Machen wir uns nichts vor. Eine Demokratie, die sich den Interessen der Konzerne widersetzt, ist doch eine pure Illusion. Innerhalb der Konzerninteressen kann es dann ruhig bunt und pluralistisch zugehen. In diesen Grenzen ist dann auch Demokratie möglich.  So ist das nun mal, das ist der Lauf der Welt.

Doch wie immer bei solchen Anlässen wurde von links wieder demonstriert, gewettert und gemosert. Die Linken ertragen eben keine harmonischen schönen Bilder, schon gar nicht in weiß-blau. So wurde behauptet, die G 7 Saaten  würden sich bei dieser Inszenierung großmäulig vom Bock zum Gärtner verwandeln. Sie seien schließlich die Hauptverantwortlichen für Kriege, Hunger, Flüchtlingswellen und die Klimaveränderungen. Na ja, mal wieder die übliche Nestbeschmutzung. Mich haben die Bilder aus Elmenau dagegen mit Stolz und Wärme erfüllt. Deutschland als europäische Führungsmacht eng an der Seite der USA! Nie hatten wir so viel wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Welt. Wenn Herr Kauda sagt, “in Europa wird wieder Deutsch gesprochen“, dann sollte das allerdings  nicht mehr im preußischen Befehlston geschehen, sondern besser bayrisch gemütlich. Das macht unsere Vormachtstellung für unsere europäischen Freunde sicher etwas erträglicher. In diesem Sinne: Mir san mir!                           

Mensch Meyer