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Freibad Katzheide:

Schließung alternativlos?

01. April 2015 Wie die LinX in ihrer Februar-Ausgabe berichtete hat sich in Gaarden, aber auch darüber hinaus Widerstand gegen die Schließung des Freibades Katzheide formiert. Zur Vorgeschichte: Die Stadt Kiel hat beschlossen, dass das Freibad Katzheide bis 2017 in Betrieb bleiben soll. Wenn das Zentralbad in der Hörn eröffnet wird, soll Katzheide geschlossen werden. Ende des letzten Jahres verkündete die Stadt, dass es einen Sanierungsbedarf von bis zu 750.000 Euro für das Freibad Katzheide gäbe. Würde diese Summe nicht investiert, könne das Freibad nicht eröffnet werden, da die Sicherheit für die Badegäste nicht mehr gewährleistet werden kann.

Die Summe von 750.000 Euro, die die Mehrheit der Ratsversammlung unhinterfragt akzeptierte, ist nicht transparent. Wie Recherchen des Ratsherren Heinz Wieser (Die Linke) zeigten, argumentiert die Stadt zum einen mit Zahlen aus dem Jahr 2012 (also nicht mehr aktuellen Zahlen). Zum anderen ist nicht klar ausdifferenziert, welche Komponenten im Schwimmbad tatsächlich saniert werden müssen. Daher sind die 750.000 Euro nicht klar nachzuvollziehen.

Die Zweifel werden bestärkt durch die Aussage des Dezernenten Stöcken, dass es nach der Frostperiode 2015 eine Begehung des Freibades geben wird, um den tatsächlichen(!) Sanierungsbedarf zu ermitteln.

Der politische Entscheidungsprozess ist befremdlich: Wie es scheint wurde auf Grundlage nicht mehr aktueller Zahlen und unklarer Fakten zum technischen Zustand ein Ratsbeschluss zur vorzeitigen Schließung Katzheides gefasst. Und im Nachhinein werden dann die tatsächlichen Kosten ermittelt.

Da das Thema die politischen Gremien durchlaufen hat, besteht nur noch die Möglichkeit durch ein Bürgerbegehren und einen darauf folgenden Bürgerentscheid, wie bei Möbel Kraft, die Stadt dazu zu bringen, dass Katzheide weiterhin und langfristig geöffnet bleibt.

In Anbetracht der Kostensteigerung für das Zentralbad und die Bewerbung für die Olympischen Spiele scheint ja prinzipiell genügend Geld für den Weiterbetrieb vorhanden zu sein.

Die Schließung von Katzheide, die als alternativlos kommuniziert wurde, ist es also doch nicht. Es bedarf einer politischen Entscheidung, wofür die Stadt Geld ausgeben will und wofür nicht. Das Freibad Katzheide ist dabei mehr als eine Schwimmgelegenheit. Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, eine (interkulturelle) Begegnungsstätte und ein Ort zum Verweilen und Sport treiben im Freien. Und gerade das sollte zu niedrigen Preisen ermöglicht werden. Der Sozialraumbericht Kiel Ost von 2013 warnt: Auf dem Ostufer sind viele verhaltensauffällige und übergewichtige Kinder. Vor diesem Hintergrund ist der langfristige Erhalt von Katzheide unbedingt notwendig.

Um noch besser für die Erhaltung des Freibades Katzheide zu arbeiten wurde der Verein Katzheide: JA! gegründet. Innerhalb von sechs Wochen wurden mehr als 20 Mitglieder gewonnen.

Der Verein trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 19Uhr in der Sozialkirche Gaarden, St. Matthäus, Stoschstraße 52. Zweiwöchig am Dienstag gibt es in der Bambule, Iltisstr. 49, Gaarden ab 19Uhr den Katzheide-Stammtisch (nächster Termin: 7.4.2015). Sie sind herzlich eingeladen mit uns für den Erhalt von Katzheide zu kämpfen!

(Presse AG Katzheide: JA!)

   

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