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Glosse: Jetzt muss es auch mal gut sein!
01. November 2015 Einen schönen Sommermonat lang haben wir der Welt mit unserer Willkommenskultur demonstriert, wie toll wir sind. So viel Ausländerfreundlichkeit haben unsere europäischen Nachbarn nach der Griechenlandkrise völlig überrascht. Da übersieht man Gott sei Dank schnell brennende Flüchtlingsunterkünfte.
Unsere Kanzlerin wird „Mama Merkel“ genannt. An ihre Brust wollen neben vielen Deutschen nun auch noch Flüchtlinge. Das ist rührend, aber es wird dann leider auch eng. Das schöne Bild von der Willkommenskultur sollte man in der Außendarstellung der Deutschen ruhig so stehen lassen, denn wir haben ja nach innen noch die Herren Seehofer, de Maizière, Gabriel, Oppermann und andere harte Jungs. Die sorgen jetzt erst einmal dafür, dass nach der „Willkommen-Besoffenheit“ Ernüchterung einkehrt und legen den Schalter von „Willkommen“ auf „Abwehr“ um. Besser kann man „Good-Cop / Bad -Cop“ gar nicht spielen. Die gute Mama Angela auf der einen Seite, und die harten Sheriffs, die für Ordnung sorgen, auf der anderen. So lässt künftig auch Pegida & Co integrieren.
Das ist auch notwendig, denn die sagen schließlich, sie seien das Volk.
De Maizière, Gabriel und Oppermann haben schon mal deutlich gemacht, dass das Boot übervoll sei und dass unter den Flüchtlingen auch Terroristen sein könnten. Außerdem ginge es vielen von denen nur darum, hier Sozialhilfe abzukassieren. Darüber hinaus gäbe es jetzt zu allem Überfluss in den Unterkünften auch noch Krawall und Beschwerden über das Essen. Manche flüchten sogar aus den Ersteinrichtungen, weil sie es dort angeblich nicht mehr aushielten. Da hört es ja nun wirklich auf! Statt dankbar zu sein, dass sie in unseren Lagern solidarisch und kuschelig Bett an Bett sechs Monate und länger leben dürfen und nicht arbeiten müssen, statt dieses Schicksal demütig zu ertragen, werden einige Flüchtlinge auch noch frech und wollen ihren eigenen Weg suchen.
So geht Integration nicht, liebe Flüchtlinge! Fügt euch ein in unsere Regeln, Gesetze und Verordnungen, in unsere Angebote, Gewohnheiten und in unsere Kultur, seid dankbar, und dann kriegen wir das schon irgendwie hin. Vielleicht sind dann eure Enkel oder Urenkel irgendwann einmal richtige Deutsche.
Das wäre es doch – oder ?
Unser Arbeitsmarkt ist für alle, die die Asylverfahren hinter sich haben, nach gut drei Jahren offen. Die gut qualifizierten können, wenn sie sich richtig anstrengen, Lücken bei den Facharbeitern auffüllen und die weniger gut qualifizierten können als Niedriglöhner dafür sorgen, dass in diesem Bereich die Löhne auch in Zukunft nicht in den Himmel wachsen. Natürlich muss, wie Professor Sinn und Arbeitgeberverbände zurecht sagen, dabei noch einmal über den Mindestlohn geredet werden.
Mit günstigen Wohnraum, Kita-Plätzen, Deutschkursen und beruflicher Bildung wird es bei großer Zuwanderung natürlich eng.
Schließlich wollen wir die wertvolle „schwarze Null“ von Herrn Schäuble behalten und auch nicht, wie das manche Linke vorschlagen, unsere Elite als Leistungsträger der Republik mit höheren Abgaben und Steuern belasten.
Doch auch der Verteilungskampf bei knapp gehaltenen Kassen eignet sich gut zur Integration. Er vermittelt den Flüchtlingen gleich eine wesentliche Norm unserer Leitkultur: „Konkurrenz belebt das Geschäft!“
Es ist sehr beruhigend, dass es eine große Koalition mit Beteiligung der Grünen gibt, die den Flüchtlingsstrom endlich energisch stoppen will. So werden Zuwanderer aus dem Balkan, denen es dort schließlich ganz gut geht, möglichst schnell wieder rausgeschmissen. Darüber hinaus sollen erst einmal alle Menschen, die zu uns fliehen, in sogenannten Transitzonen an der Grenze im Schnellverfahren kontrolliert werden, ob sie überhaupt zu uns kommen dürfen. Es ist ja wohl logisch, dass man um diese Lager hohe Zäune ziehen muss, weil sonst die Kontrolle nicht klappt. Da kann man von Ungarn durchaus lernen. Wenn dennoch Menschen an diesen Lagern vorbei über die grüne Grenze nach Deutschland fliehen, dann muss man eben um unser ganzes Land einen Zaun ziehen.
Denjenigen, die es nach all diesen Sicherheitsmaßnahmen zu uns schaffen, werden wir durch weitere Einschränkungen ihrer Lebensbedingungen klar machen müssen, dass hier auch nicht das Paradies ist.
So gibt es kaum noch Geld zum Leben und dafür mehr Kartoffeln.
Das werden unsere ausländischen Freunde mit ihren Smartphones sicher in ihre Herkunftsländer posten. Den Empfängern wird dann sicher klar: ´Dann lieber Krieg, Hunger und Elend ertragen!`
Neben diesen Maßnahmen wird unsere Festung Europa gegen die Flüchtlingsflut weiter ausgebaut. Die Türkei, der Libanon und Jordanien bekommen Geld dafür, dass sie uns in Zukunft in ihren Massenlagern die Flüchtlinge vom Hals halten.
Das hat ja schon früher mit Gaddafi gut geklappt. Leider wurde er als Türsteher vor den Toren der EU ja nun weggebombt. Vielleicht übernimmt Erdogan ja jetzt diesen Job, wenn man ihm freie Hand gegenüber den Kurden lässt und viel Geld fließt. Unsere Kanzlerin geht gerade mit offenen Armen auf ihn zu. Investitionen in Massenlager vor der europäischen Haustür sind gut angelegt. Denn schlagen sich Asylsuchende erst zu uns durch, wird alles viel teurer. Außerdem werden in Zukunft Schlepper militärisch im Mittelmeer gejagt und unser europäischer Grenzschutz „Frontex“ hochgerüstet. Flüchtlinge, die dennoch durchkommen, werden in „Hot Spots“ in Italien und Griechenland gesammelt. Von denen sollen nur die, die eine Chance auf Asyl haben, nach Quoten auf Länder der EU verteilt werden. Das ist auch richtig so, denn wir sind doch nicht bei „Wünsch dir was“! Wenn zum Beispiel Berlin überquillt und in der ungarischen Puszta noch Platz ist, müssen Flüchtlinge eben in die Puszta, auch wenn es Herrn Orbán nicht passt ! Das ist europäische Solidarität!
Werden alle diese Reformen konsequent durchgesetzt, und spielen auch die Flüchtlinge richtig mit, ist unser Wohlstand gerettet. Dann stimmt das Motto unserer Kanzlerin: „Wir schaffen das!“
Mensch Meyer