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Warnung vorm Blanken Hans

01. Juni 2017 Vor vielen Jahren hat der Gegenwind mal mit einer Zeichnung getitelt, die Schleswig-Holstein im Falle einen vielleicht zwanzig Meter höheren Meeresspiegels zeigte. Nur ein paar Hügel würden noch aus dem Meer gucken. Jütland würde zur Insel. Der ganze Westen des Landes würde in den Wellen versinken. Das waren keine Horrorszenarien eines Panikmachers, sondern das ist die Realität, mit der in einigen hundert Jahren unsere Nachfahren leben müssen, wenn wir so weiter wirtschaften wie bisher, wenn wir immer weiter Treibhausgase aus Kraftwerken und Autos in die Luft blasen.

Insbesondere bei den Emissionen des Straßenverkehrs hat sich in den letzten 27 Jahren nichts getan. Jahrelang haben die Autokonzerne die Öffentlichkeit an der Nase herum geführt und mit gefakten Messungen Verbesserungen beim Treibstoffverbrauch und Abgaswerten vorgetäuscht. Keine Regierung traut sich, sie dafür vor den Kadi zu bringen. Nach uns die Sintflut.
Die scheint derweil ein wenig näher als der Öffentlichkeit bisher bewusst. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat kürzlich die Bundesregierung gewarnt, der Meeresspiegel könnte bis zum Ende des Jahrhunderts um bis 1,70 ansteigen. Im Nachbarland Niederlande wird der Küstenschutz schon seit längerem mit derartigen Annahmen geplant, aber hierzulande ist das für die Verantwortlichen neu. Deichbau und -verstärkungen werden bisher für maximal einen Meter ausgelegt, doch das ist voraussichtlich zu wenig. Und vor allem: Diese 1,70 Meter sind keineswegs das Ende der Fahnenstange.

Die großen Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis brauchen mehrere Jahrtausende, bis sie sich vollständig an die Erwärmung angepasst haben. Wir wissen aus der Erdgeschichte, dass der Meeresspiegel in Zeiten mit ähnlichen globalen Durchschnittstemperaturen wie den heutigen um fünf bis zehn Meter höher gewesne ist. Da nützen dann auch keine Deiche mehr etwas. Unter solchen Bedingungen müssten mindestens die Marschen und so manche Küstenstadt aufgegeben werden. Das oder noch Schlimmeres, wenn den Treibhausgasen nicht bald Einhalt geboten wird, sind die Verhältnisse, die wir unser Nachkommen hinterlassen.

Und was fällt Schleswig-Holstein künftiger Regierungspartei dazu ein? „Straßen bauen“, forderte die CDU im Wahlkampf. Vielleicht darf ja demnächst ein Grüner dafür die Planungsaufsicht übernehmen. Mit Moorburg hat das ja auch schon so schön geklappt..            

(wop)

   

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