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Lydia Rudow: Nicht um jeden Preis überall bauen

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Kiel, 16. November 2014 „Durchschaubare Manöver und Zuspitzungen“ bestimmten für die Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Lydia Rudow, die Debatte um die Wohnungsbaupolitik in der Kieler Ratsversammlung. „Wir mussten uns vorhalten lassen, dass wir nicht gleichzeitig Wohnungsbau auf dem Verkehrslandeplatz in Holtenau fordern und das für Suchsdorf-West ablehnen dürften“, so die grüne Ratsvorsitzende.  Dass eine Mehrheit der Ratsversammlung genau dieses Verhalten nur mit umgekehrten Vorzeichen praktizierte,  ärgert Lydia Rudow: „Wer eine ehrliche Debatte über Wohnbaupotenziale führen  will, kann nicht eine seit Jahren als Landschaftsschutzgebiet vorgesehen Fläche im Außenbereich der Stadt verplanen und zugleich eine Diskussion um den Flughafen ausklammern.“ Dessen städtebauliche Potenziale lägen spätestens seit 2006 und der Einstellung des Linienflugverkehrs brach.

 

„Es waren sich doch alle Fraktionen in der Situationsbeschreibung einig: Kiel braucht schnellstens Wohnungsbau und das besonders im bezahlbaren und öffentlich gefördertem Bereich“, fasst Lydia Rudow zusammen. Besonders der Vorsitzende der SPD-Fraktionsvorsitzende habe den unerhörten Zeitdruck deutlich gemacht. Dass eine Entwicklung in Suchsdorf-West schneller als auf dem Verkehrslandeplatz vonstattengehe, halten die Grünen für mehr als unwahrscheinlich: „Die Flächen sind zu großen Teilen in Privatbesitz, der Regionalplan des Landes müsste geändert werden, die Erschließungssituation ist jetzt schon risikobehaftet. Das dauert auch viele Jahre!“

Der Verkehrslandeplatz hingegen befinde sich zu großen Teilen im städtischen Besitz, und eine Entwicklung sorgte endlich für eine organische Verbindung der Stadtteile Holtenau und Pries-Friedrichsort. Mit 100 Hektar Fläche liege dort die einmalige städtebauliche Chance, Wohnen und Arbeiten zu verbinden und dabei noch eine hohe ökologische Qualität sicherzustellen. „Und wer wirklich die wirtschaftlichen Potenziale des Areales in Holtenau im Blick hat, könnte neben Wohnen dort 40 Hektar Gewerbe mit weit über 2000 Arbeitsplätzen schaffen“, rechnet Lydia Rudow vor.

„Mit unserem Alternativantrag zu Suchsdorf-West wollten wir heute auch deutlich machen, dass eine Wohnungsbaupolitik sich auf Flächen mit guter Verkehrsanbindung konzentrieren sollte. Suchsdorf-West droht stattdessen ein weiteres Gebiet für Einfamilienhäuser zu werden“, sagt die grüne Fraktionsvorsitzende.  Und bei allem Willen zum Wohnungsbau, der nach wie vor die Mehrheit der Ratsversammlung eine, dürfe nicht um jeden Preis überall gebaut werden. „Suchsdorf-West ist doch nicht zufällig im Landschaftsplan als Landschaftsschutzgebiet vorgemerkt und als ,Ruhiges Gebiet‘ im Lärmaktionsplan festgelegt worden. Das Gebiet zeichnet sich aufgrund der Knick- und Auenstruktur durch eine besondere ökologische Qualität aus“, so Lydia Rudow.

 

   

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