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Polizeidirektion Kiel:

„Die Fahrräder haben eine ähnliche Lackierung wie Polizeiwagen“

Am 16.2.2022 verkündete die Polizeidirektion Kiel den Dienstbeginn der ersten Fahrradstaffel in Schleswig-Holstein. Sechs Polizist*innen sind künftig mit Fahrrädern in Kiel auf Streife. 

Bei den persönlich zugewiesenen Rädern handelt es sich um Pedelecs der Marke Riese & Müller mit hervorragenden Komponenten, ergonomischer Bauweise, wartungsfreien Antrieben und hinreichend erforderlicher Zuladungsmöglichkeit. Die in Packtaschen mitgeführte Zusatzausstattung ist grundsätzlich mit der eines Streifenwagens vergleichbar.

Kiels Polizeidirektor Hoppe rühmt die Vorteile er neuen Dienstfahrzeuge: Mit ihren Pedelecs können die Beamten ganz andere Wege nehmen als im Streifenwagen, die Beamt*innen seien ansprechbar und nähmen das Geschehen vom Rad auch anders wahr als aus dem Streifenwagen. 

„Unsere Fahrradstaffel wird demnach zu nahezu allen Einsatzanlässen des polizeilichen Aufgabenbereichs herangezogen und beschränkt sich daher ausdrücklich nicht ausschließlich auf Kontrollen von Radfahrenden.“

Was besonders wichtig ist: Die Fahrräder haben eine ähnliche Lackierung wie Polizeiwagen. Eine Fachfirma hat die optische Gestaltung durchgeführt, so dass die Räder als Polizeifahrzeuge wahrgenommen werden. Das heißt, sowohl die Farbgebung wie auch die Schriftzüge entsprechen denen der Funkstreifenwagen.

Erste erfolgreiche Einsätze konnten schnell vorgewiesen werden, wie die „Kieler Nachrichten“ zu berichten wusste: Eine Person, die in Gaarden mit einem Joint in der Hand kontrolliert wurde, zeigte sich überrascht, dass die Polizei plötzlich mit dem Fahrrad vor ihm stand.

Damit leisteten die Beamt*innen schon mal einen wichtigen Beitrag „zur Stärkung der objektiven Sicherheit, zur Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls sowie zur Steigerung der Ansprechbarkeit“ – so das Anforderungsprofil der Fahrradstaffel nach Auffassung des Kieler Polizeipräsidenten. 

Vor allem aber fielen den Polizist*innen während ihrer ersten Streifenfahrten zahlreiche Radfahrende auf, die sich verkehrswidrig verhielten. In der Folge hagelte es entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren – zur Freude des Kieler Stadtsäckels.

Begeistert sind aber nicht nur der Polizeidirektor und die Kieler Nachrichten sondern auch die Standesorganisation der Fahrradfahrer*innen. „Darüber freut sich Stephanie Meyer, Landesvorsitzende des ADFC Schleswig-Holstein, sehr“, heißt es dazu in einer Presseerklärung ihres Verbandes.

„Mit diesem Projekt rückt die Polizei näher an die Bürger*innen heran, durch die fehlende Barriere ‚Auto‘ fallen auch Kommunikationshürden! Wir brauchen solche Fahrradstaffeln im gesamten Land. Meyer sieht dabei die Landespolitik gefordert, den Polizeidirektionen ausreichende Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen, um gut ausgerüstete Staffeln einzurichten.“ (ADFC Presseerklärung 18.02.2022).

Apropos: Die Pressestelle der Polizeidirektion Kiel hat angekündigt, in Zukunft fortlaufend über die Entwicklung der Fahrradstaffel zu berichten und freut sich über reges Interesse. Nach Überfliegen dieses sachlichen Berichts beschleicht mich doch der Verdacht, dass es doch eher um eine Glosse handeln könnte. 

(gst)

   

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