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Bundesweiter Schülerstreik – auch in Kiel:
Die Reichen wollen Krieg, die Jugend eine Zukunft!

„Die Reichen wollen Krieg, die Jugend eine Zukunft!“ war einer der vielen Slogans auf der Demo des Schülerstreiks gegen die Wehrpflicht am
5. Dezember 2025 in Kiel, Teil einer bundesweiten Schülerstreik- und Protest-aktion gegen das neue „Wehrpflichtmodernisierungsgesetz“, die in über 90 Städten mit insgesamt mindestens 55.000 protestierenden Schüler/inne/n stattfand.
Während sie sich auf den Straßen gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht wehrten, stimmte der Bundestag mit den Stimmen der Koalition aus CDU/CSU und SPD in zweiter Lesung für das Gesetz. Dagegen stimmten die Oppositionsparteien: Bündnis 90/Die Grünen, die AFD sowie die Linkspartei, die gleichzeitig einen Antrag auf Streichung der Wehrpflicht aus dem Artikel 12a des Grundgesetzes gestellt hatte.
„Eure Kriege ohne uns!“, „Hoch mit der Bildung, runter mit der Rüstung!“ wurde im Chor gerufen und „Wehrpflicht – Nein, nein, nein!“ mit solcher Vehemenz und so viel geballter jugendlicher Lebenskraft, dass so manchem Passanten ein Lächeln über das Gesicht huschte. Beifall bekam der Demozug von einer KITA-Gruppe samt Betreuungspersonal, die kleinen Stepkes winkten und klatschten, ebenso wie einige Gewerkschafter im Gewerkschaftshaus in der Legienstraße, die ein Transparent aus dem Fenster hängten mit der Aufschrift „Wir kämpfen zusammen – Für Bildung statt Bundeswehr“.
11 Kieler Schulen hatten sich an der Streikdemo beteiligt, darunter schätzungsweise die gesamte Mittel- und Oberstufe der Kieler Waldorfschule und auch Berufsschüler/innen von den RBZ. Die Demo war erstaunlich gut organisiert, mit phantasievollen Transparenten, Zetteln mit Demosprüchen, vielen höflichen Order/inne/n und anscheinend landesweiter Mobilisierung, denn die 1.500 bis 2.000 Schüler/innen waren auch aus anderen Orten wie Preetz, Gettorf oder Bordesholm angereist.
Die Route startete nach einer Kundgebung auf dem Exerzierplatz Richtung Legienstraße, dann durch die Kieler Innenstadt bis zur CDU-Zentrale. In ihren Reden betonten die Schüler/inne/n, dass sie nicht bereit seien, ihr Leben für einen Staat zu geben, der nichts für sie tut, der Lehrerstellen streicht, keine Arbeitsstellen nach der Ausbildung anbietet, keinen Wohnraum bereitstellt, sondern statt dessen enorme Summen in die Rüstung investiert. „Wir sind nicht so dumm, wie ihr denkt“, hieß es zum Schluß, und: „Dies ist erst der Anfang, der nächste Schülerstreik ist am 5. März 2026.“
(bm)


