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NGG: 5 Prozent Lohn-Plus | Arbeitgeber: Hilfskräfte sollen leer ausgehen

1.200 Bäcker in Kiel wollen mehr Brötchen verdienen

Dicke Luft in den Backstuben in Kiel: Schon seit Juni warten rund 1.200 Bäckerei-Beschäftigte auf mehr Geld. „Vom Bäcker-Gesellen über die Verkäuferin bis zum Brotlieferanten – die Beschäftigten erleben eine echte Hängepartie“, sagt Finn Petersen, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Schleswig-Holstein Nord fordert eine Lohnerhöhung von fünf Prozent für das Bäcker-Handwerk. Ein erfahrener Geselle hätte dann am Monatsende rund 113 Euro brutto mehr in der Tasche. „Bislang haben die Arbeitgeber allerdings noch kein akzeptables Angebot vorgelegt“, so Petersen.

Rund um die Backöfen in Kiel habe sich das ohnehin schon heiße Klima zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern in den letzten Wochen weiter aufgeheizt. „Denn schon seit Juni gibt es keinen Tarifvertrag für das Bäcker-Handwerk in Schleswig-Holstein mehr. Für die Beschäftigten bedeutet das Unsicherheit im Job. Und für die Arbeitgeber ist es der Versuch, sich um die längst überfällige Lohnerhöhung zu drücken. Sie spielen auf Zeit“, sagt Finn Petersen.

Darüber hinaus wirft die NGG der Bäcker-Innung Nord vor, einen Großteil der Beschäftigten vom Lohn-Plus abkoppeln zu wollen. „Wenn es nach den Arbeitgebern geht, sollen Ungelernte und Hilfskräfte in der Produktion keinen Cent mehr verdienen“, betont Petersen. Ein Streitpunkt ist zudem, wann es mehr Lohn geben soll: Die NGG hatte bei den laufenden Tarifverhandlungen ursprünglich eine rückwirkende Lohnerhöhung ab Juni gefordert. Die Bäcker-Innung Nord dagegen ist lediglich bereit, über einen höheren Lohn ab September zu reden, so die NGG Schleswig-Holstein Nord.

„Viele Bäcker in Kiel fragen sich, warum eine deutliche Lohnerhöhung in anderen Bundesländern längst beschlossen ist – nur nicht in Schleswig-Holstein“, sagt der Gewerkschafter. Sollten die Arbeitgeber weiter auf stur schalten, werde man den Druck erhöhen, kündigt Petersen an. Bereits am kommenden Montag[Hinweis f. d. Red: 17. August] werden die Verhandlungen in der dritten Runde fortgesetzt.

Finn Petersen
Geschäftsführer
der NGG-Region Schleswig-Holstein Nord

   

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